Medien – Wissen – Bildung
Die Schriftenreihe Medien - Wissen - Bildung erscheint bei innsbruck university press.
Browsing Medien – Wissen – Bildung by Author "Bachor, Martina"
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- MiscellanyDataPolitics. Zum Umgang mit Daten im digitalen ZeitalterBachor, Martina; Hug, Theo; Pallaver, Günther (2021)In der Interaktion mit digitalen Systemen produzieren wir täglich eine Vielzahl an Daten, die beispielweise für wirtschaftliche, aber auch für politische Zwecke genutzt werden können. Während demokratische Systeme in Europa Wege suchen, wie mit diesen persönlichen Spuren möglichst sicher, anonym und effektiv umgegangen werden kann, zeigt sich nicht nur am Beispiel China, dass Daten auch zur politischen und gesellschaftlichen Kontrolle eingesetzt werden können. Dieser Sammelband beinhaltet Beiträge zu aktuellen Fragen nach Chancen und Gefahren der politischen Nutzung von Daten, des Data driven Campaigning, der „Naturalisierung“ personenbezogener Datenproduktion und der Demokratisierung der digitalen Kontrolle, des Datenaktivismus und Digital Citizenship sowie der digitalen Mündigkeit und der verantwortungsvollen Nutzung von Bildungsdaten.
- Book partDatenaktivismus und Digital CitizenshipNeuschäfer, Anna-Maria (2021)Im Beitrag wird das Konzept des Digital Citizenship vorgestellt. Unter Digital Citizenship versteht man gesellschaftliche Teilhabe über digitale Medien. Dahinter steht die Annahme, dass der Begriff des Digital Citizen gleichzeitig Medienkompetenzen als auch Handlungsräume beschreibt, die für Datenaktivismus von Interesse sind. Datenschutz ist ein abstraktes Schlagwort, weshalb unterschiedliche Ausprägungen und Möglichkeiten vorgestellt werden, wie man sich seiner eigenen Daten ermächtigen kann. Unabhängig davon, ob es sich um den Staat oder multinationale Konzerne handelt, besteht im Internet großer Bedarf an persönlichen Daten. Als mögliche Reaktionen auf Datensammlung werden Clicktivismus, politischer Konsum und Hacktivism auf Basis der Arbeit von Jordana J. George und Dorothy E. Leidner präsentiert.
- Book part
- Book partDatenpolitiken ‚von unten‘ zwischen Aktivismus und Politischer MedienbildungDander, Valentin (2021)Datenpolitiken werden in diesem Beitrag denkbar weit gefasst. Unter Datenpolitiken ‚von oben‘ werden kapitalistische und staatliche Datenpolitiken sowie hybride Formen verstanden. Datenaktivismus wird beispielhaft für Datenpolitiken ‚von unten‘ eingeführt und in reaktive und proaktive Praktiken und Taktiken differenziert, die reaktiv auf verschiedenen Ebenen auf Datenschutz zielen und/oder proaktiv in thematisch weiterreichende politische Projekte eingebettet sind. Für datenaktivistische Praktiken erweisen sich zahlreiche Fähigkeiten als bedeutsam, die in unterschiedlichen Ausprägungen als (Critical Big) Data Literacy/-ies modelliert werden. Diese verweisen auf die Schnittstelle von Politischer und Medienbildung in datafizierten Gesellschaften und münden im Text mit Gert Biesta in der Skizze eines Ignorant Digital/Data Citizen als erstrebenswerte politische Subjektfigur, die es vermag, zwischen universellem Gleichheitsstreben und weitgehender Unbestimmtheit zu vermitteln.
- Book partDigitale Mündigkeit im Spannungsfeld zwischen ich und wir – Ein Ratgeber in zehn konkreten SchrittenSimon, Leena (2021)Die Digitalisierung droht uns zu entgleiten. Der Mensch ist viel zu selten dazu befähigt, in Bezug auf die Digitaltechnik, die er betreibt, die Verantwortung zu übernehmen. Das liegt einerseits daran, dass die äußeren Bedingungen dafür kaum gegeben sind, andererseits aber auch, dass digitale Mündigkeit im Lebensalltag nicht trainiert wird. Die absehbaren Folgen für Demokratie und Gesellschaft sind fatal. Der Text versucht darzulegen, dass mit nur zehn Schritten jede Person ihre eigene digitale Mündigkeit trainieren kann.
- Book partDas digitale Panopticon – Wie die NSA-Überwachung unser Verhalten verändertVenzmer, Elsa-Margareta (2021)Als die Überwachungspraktiken der NSA durch den Whistleblower Edward Snowden im Jahr 2013 öffentlich gemacht wurden, rechtfertigte sich die US-amerikanischen Politik damit, dass das massenhafte Sammeln von Daten zur Terrorbekämpfung diene. Aus den Snowden-Dokumenten geht allerdings hervor, dass die Daten von der US-Regierung vielmehr für politische und gesellschaftliche Zwecke genutzt werden. Daten können etwa dafür verwendet werden, um das Verhalten von Menschen vorherzusagen oder zu kontrollieren. So kommen Studien zu dem Ergebnis, dass durch das Gefühl des Beobachtetwerdens Internetnutzer ihr Kommunikationsverhalten verändern und ihre Grundrechte, wie Informations- und Meinungsfreiheit einschränken. Diese und andere Gefahren von Überwachung zu untersuchen sowie Lösungen anzubieten, wie man sich vor Datenspionage schützen kann, dem widmet sich der vorliegende Beitrag. Als theoretischer Rahmen soll hierfür Michel Foucaults Theorie des Panoptismus dienen.
- Book partEditorial. Chancen und Gefahren der politischen Nutzung von DatenBachor, Martina; Hug, Theo; Pallaver, Günther (2021)
- Book partFunktionsweisen von Verschwörungserzählungen auf Social Media und der parallel aufkeimende AntisemitismusWolf, Andre (2021)Verschwörungserzählungen sind nichts Neues. Doch im Zuge der Coronapandemie haben sie eine menschenfeindliche Renaissance erfahren. Alte antisemitische Ritualmordlegenden finden in einem hochdynamischen neuen Erzähluniversum eine neue Verbreitung. Sie liefern in Krisenzeiten Feindbilder, vereinen dadurch Menschen unterschiedlicher Gruppierungen und stellen (falsch-) einfache Lösungen bereit. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt darin das QAnon-Erzähluniversum, in dem teils absurde Verschwörungsnarrative von gequälten Kindern auf der Metaebene für eine Radikalisierung und Selbstlegitimierung der Gewaltanwendung führen. Diese stetige Radikalisierung, auch auf Basis von Verschwörungserzählungen, stellt am Ende eine reale Gefahr für die Demokratie dar.
- Book partGrußworte zum Medientag 2021Märk, Tilmann (2021)
- Book partGrußworte zur Eröffnung des Medientags 2021Petz, Hermann (2021)
- Book partInformation, Wissen und die Wiederkehr der Sozialen PhysikAdolf, Marian; Stehr, Nico (2021)Die Möglichkeiten der digitalen Informationsökologie (Big Data) lassen längst vergangen geglaubte Vorstellungen der totalen Information über individuelle und gesellschaftliche Zusammenhänge wiederauferstehen, etwa die Idee der abschließenden wissenschaftlichen Formulierung einer „Physik des Sozialen“. Auf Basis eines genuin soziologischen Wissensbegriffs und einer Darstellung der differenziellen Eigenschaften von Information und Wissen diskutieren wir die Möglichkeiten und Gefahren einer Rückkehr eines mechanistischen Bildes von Mensch und Gesellschaft im digitalen Gewand und erläutern dies am Beispiel des Pioniers der „physique sociale“, dem belgischen Sozialstatistiker Adolphe Quetelet. Wir argumentieren, dass dieselben Defizite, die einst Quetelets Vorhaben scheitern ließen, auch die Neuformulierung einer algorithmisch gewendeten Sozialphysik unterminieren. Die eigentliche Gefahr, so schließen wir, liegt in einem datenpolitischen Szientismus, der sich seiner eigenen normativen Blindstellen nicht bewusst ist und daher leicht zum Opfer ideologischer Übernahmeversuche werden kann.
- Book partLearning Analytics – Datenschutzrechtliche Bestimmungen als Ausgangspunkt einer verantwortungsvollen Nutzung von BildungsdatenLipp, Silvia (2021)Die fortschreitende Digitalisierung führt zu einer Virtualisierung zahlreicher Lebens- und Arbeitsbereiche. Auch für den Bereich des Lehrens und Lernens erschließen sich angesichts zunehmend elaborierter digitaler Lernmanagementsysteme neue Möglichkeiten der Ausgestaltung von Lehr- Lernarrangements. Dies bezieht sich nicht nur auf die Nutzung von Lernplattformen selbst, sondern auch auf die Nutzung der damit generierten Daten. Mit Bildungstechnologien, wie Learning Analytics, die sich einem originär pädagogischen Zweck verschrieben haben, werden generierte Daten von Lernenden adressiert. Damit nehmen Daten einen wichtigen Stellenwert zur Verbesserung von Lehr-Lernprozessen ein. Allerdings heiligt auch der altruistischste Zweck nicht die Mittel. Der Drang, unbedingt Nutzen aus Bildungsdaten ziehen zu wollen, vernachlässigt eine zentrale Komponente: die Rechte der betroffenen Personen, deren Schutz einer Datennutzung nicht nach-, sondern vorgereiht werden muss. Im vorliegenden Beitrag wird daher der Einsatz von Learning Analytics an Hochschulen aus datenschutzrechtlicher Perspektive diskutiert, um den nicht regulierten und damit verantwortungsrelevanten Handlungsspielraum zur verantwortungsvollen Nutzung von Bildungsdaten aufzuzeigen.
- Book partÖlstandsanzeiger: Über die Unsichtbarmachung und Naturalisierung der Produktion personenbezogener DatenStadler, Tobias (2021)In der gegenwärtigen Debatte über Daten und Datafication wird nicht mit Beschreibungen gespart, in denen diese Informationen als natürliche Ressourcen imaginiert werden: Data as the new Oil evoziert den Reichtum globaler Ölkonzerne, Data Mining erzeugt Bilder vom glückssuchenden Goldschürfenden und die Cloud lässt die Materialität von Infrastrukturen verpuffen. Diese Bilder haben eine ideologische Funktion, die die zugrunde liegenden Produktionsbedingungen dieser Daten naturalisieren und verdecken. Sie sorgen dafür, dass eine solche Produktion als natürlich, selbstverständlich und unausweichlich betrachtet wird. Dementsprechend bleiben viele Umgangsformen mit den ungewünschten Seiten dieser Produktion – von technischen Lösungsansätzen bis legislativen Regulationsversuchen – bei der Verwaltung bestehender Daten stehen, ohne die Produktion dieser Daten in Frage zu stellen. Dieser Aufsatz schlägt eine ideologiekritische und polit-ökonomische Perspektive vor, um die Aktivität der NutzerInnen von digitalen Systeme besser begreifen zu können.
- Book partDas Phänomen Trump als Effekt von Microtargeting und PsychometrieLeistert, Oliver (2021)Der Alptraum Präsident Trump mag vorerst vorbei sein, zu befürchten ist aber, dass er einen Politikstil salonfähig gemacht hat, der auf die Zersetzung demokratischer Regeln und Prozesse abzielt und dafür zu Mitteln der Des- und Falschinformation greift. Dieser Text diskutiert das Phänomen Trump in zugespitzter Weise als einen Effekt von Internettechnologien, die insbesondere im letzten Jahrzehnt alltäglich und allgegenwärtig geworden sind. Ausgehend von einer unvollständigen Nacherzählung der Geschichte des Internets als Geschichte der Entwicklung von Überwachungs- und Trackingtechnologien, über das Aufstellen des Dispositivs des Datenextraktivismus als primäres Geschäftsmodell heutiger Datenökonomien und dessen Akteuren, widmet sich der Text der inzwischen aufgelösten Firma Cambridge Analytica, die gegen Bezahlung Trump, dem Brexit und einigen anderen zum Erfolg verholfen hat.
- Book partUmgang mit (digitalen) Forschungsdaten: Rahmungen, Effekte und HerausforderungenRizzolli, Michaela (2021)Der planvolle und nachhaltige Umgang mit (digitalen) Forschungsdaten hat in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erfahren. Hochschulen, Universitäten, Forschungsgemeinschaften sowie Forschungsverbünde haben vermehrt Leitlinien und Empfehlungen zum Umgang mit Forschungsdaten erlassen. Auch von Förderinstitutionen, wie beispielsweise der Deutschen Forschungsgemeinschaft, werden zunehmend Angaben zum Datenmanagement bei der Antragstellung gefordert. Wesentliche Aspekte hierbei sind die Herkunft der Daten, die Maßnahmen für ihre angemessene Sicherung und ihre mögliche Nach- und Weiternutzung. Der Beitrag nimmt das Handlungsfeld Forschungsdatenmanagement, seine Rahmungen, Effekte und Herausforderungen in den Blick. Er gründet auf der Annahme, dass mit den gegenwärtigen Entwicklungen und den zahlreichen Bemühungen zur Dissemination von Forschungsdatenmanagement auch Momente von Kontextsteuerung, Diskursnormierungen und Verschiebungen von Normalitätserwartungen einhergehen.
- Book partVom Machiavellismus zur Hospitalisierung – Expertokratie oder Mündigkeit im Zeitalter der DigitalisierungSchönherr-Mann, Hans-Martin (2021)Die von der Medizin gelenkte Politik hat 2020 einen weltweiten Ausnahmezustand ausgelöst, der nicht zuletzt durch digitale Überwachungstechniken besonders medizinischer Art zu einer Hospitalisierung der ganzen Gesellschaft führt. Die Mündigkeit der Bürgerinnen ist dabei weitgehend verloren gegangen. Dass sich viele dagegen nicht zur Wehr setzen können, liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Massenmedien in die machiavellistische Politik der Furchterzeugung einklinken und es an seriöser kritischer Information von dieser Seite mangelt. Dadurch konnten viele dieses Defizit an Information auch nicht durch das WWW ausgleichen, in dem es schwerfällt, zwischen Fake News und überzeugender Kritik zu unterscheiden, wenn ein seriöser externer Maßstab fehlt. Damit intensiviert sich die staatliche Biopolitik, so dass die soziale wie politische Macht der Medizin weiter wächst, die Mündigkeit und Menschenrechte so wenig wie die Demokratie achtet. Ob sich die Bürgerinnen dagegen zur Wehr setzen können und werden, lässt sich kaum abschätzen. Man hat mal sein Leben für die Freiheit eingesetzt, jetzt opfert man die Freiheit dem nackten Leben.