2011 | 14 | Themenheft
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- ArticleRepresentations and Cognitive Evolution. Towards an Anthropology of Pictorial RepresentationKondor, Zsuzsanna (2011) , S. 48-71Im vorliegenden Beitrag werde ich für die Möglichkeit einer evolutionären Anthropologie des Bildes argumentieren. Ich werde mich dabei einerseits auf den Begriff der kognitiven Evolution Merlin Donalds stützen und auf der an-deren Seite auf den Enaktivismus. Die beiden Ansätze können insofern als divergent betrachtet werden, als Donalds Theorie auf der Evolution repräsen-tationaler Fähigkeiten basiert, während Enaktivismus (sowohl in konservati-ver als auch in radikaler Perspektive) die Notwendigkeit mentaler Repräsenta-tionen mindestens in bestimmten Fällen anzweifelt. Doch diese Divergenz führt, wie ich zeigen möchte, nicht in einen Widerspruch, vielmehr erhellen beide die Bedeutung des extrakraniellen Kontexts sowie der Darstellungs-techniken, die Ideen, Ängste usw. manifestieren. Zunächst werde ich den spe-ziellen Charakter eines Bildes, das als ein Bild von etwas konstruiert ist, erläu-tern; dann werde ich die notwendigen kognitiven Fähigkeiten der Wahrneh-mung und Darstellung besprechen und schließlich die Bedeutung bildlicher Darstellung für die kognitive Evolution nachweisen.
- ArticleKontextbildung als anthropologischer Zweck von BildkompetenzSchirra, Jörg; Sachs-Hombach, Klaus (2011) , S. 21-47Die anthropologische Funktion von Bildern liegt darin, die initiale Kontextbil-dung zu vermitteln, d.h. die Fähigkeit, nicht aktuell anwesende Situationen zu vergegenwärtigen. Um diese These zu stützen, wird zunächst der Begriff der Kommunikation mit den darin enthaltenen beiden Arten des Zeigens rekapitu-liert, die für Sprach- und Bildkompetenz zentral sind. Damit eröffnet sich ein Weg, den Begriff wahrnehmungsnaher Medien näher zu bestimmen, über den ein Übergang zur initialen Kontextbildung vorgeschlagen werden kann. Allerdings ergibt sich, dass die Fähigkeit, sich als Bildbenutzer zu zeigen, durch weitere Kommunikationsakte stabilisiert werden muss. Sie führen letztlich auch zu der Option von Kontextbildungen ohne Rückgriff auf wahrneh-mungsnahe Medien, die wir gemeinhin als visuelle Vorstellungskraft bezeich-nen.
- ArticleEditorial. Homo pictor und animal symbolicum. Zu den Möglichkeiten und Grenzen einer philosophischen BildanthropologieHalawa, Mark A. (2011) , S. 2-10
- ArticleWas heißt Bildkompetenz? Oder Bemerkungen zu Dominic Lopes‘ KompetenzbedingungSteinbrenner, Jakob (2011) , S. 62-76Dominic Lopes schlägt in seinem Buch Understanding Pictures (1996) vier Bedingungen vor, die Bildtheorien erfüllen sollen. Eine davon ist die Kompetenzbedingung. Unklar bleibt, für wen diese und die anderen drei Bedingun-gen gelten sollen und welchen Status sie haben. Diese Unklarheiten zu besei-tigen oder zumindest zu vermindern, ist ein Ziel meiner Überlegungen. Dazu werde ich im ersten Teil Lopes’ Motivation und Methode kurz beschreiben, im zweiten Teil die Kompetenzbedingung vorstellen und im dritten Teil darauf eingehen, wozu sie dient. Dies wird zur Frage führen, ob sie allein auf Bilder beziehungsweise Bildsysteme oder auch auf Ausdrücke beziehungsweise Sprachen anwendbar ist. Eine weitere Frage, die hinter meinen Überlegungen steht, lautet: Wozu Bildphilosophie? Meine Darlegungen werden bestenfalls eine implizite Antwort auf diese Frage geben.
- Journal Issue
- ArticleVon Bildfreiheit und Geschichtsverlust. Zu Hans Jonas' homo pictorUlama, Nisaar (2011) , S. 11-20Hans Jonas hat eine Anthropologie entworfen, in der er die Fähigkeit des Bildens als eindeutig menschliches Identitätsmerkmal beschreibt. Was den von ihm so bezeichneten homo pictor menschlich macht, ist allerdings nicht die Fähigkeit des Bildanfertigens selbst, sondern die ihr zugrundeliegende Bedingung: Freiheit. Der Aufsatz will die Konzeption dieser Bild-Anthropo-logie rekonstruieren und beleuchten, was Jonas unter »Bild« versteht. Wel-chen Begriff von Freiheit schließlich eine Bild-Anthropologie ermöglichen kann – welche Freiheit also den homo pictor ausmacht –, soll abschließend bewertet werden.