15 | 2000
Browsing 15 | 2000 by Subject "Digitale Literatur"
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- ArticleBegrüßungNöth, Winfried (2000) , S. 1-2
- ArticleEditorialBlock, Friedrich W.; Heibach, Christiane; Wenz, Karin (2001) , S. 1-2
- ArticleInnovation oder Trivialität? Zur hypermedialen ‚Übersetzung‘ der Moderne am Beispiel des Elektronischen Lexikon-RomansBlock, Friedrich W. (2000) , S. 1-12Mein Beitrag beschäftigt sich kritisch mit zwei hartnäckigen Gerüchten: 1. mit digitaler Dichtung geschehe etwas radikal Neues (wie etwa Eduardo Kac auch meint), 2. das Elektronische sei sozusagen das bessere Medium für die in der Moderne entwickelten poetischen Schreibweisen bzw. die eigentliche Einlösung ihrer Poetik (wie seit Bolter geglaubt wird). Insofern ist die Frage gestellt nicht nur nach der Spezifik, sondern auch nach dem ästhetischen Gewinn einer um hypermediale Formen erweiterten Dichtkunst. Diskutiert wird dies anhand der 1998 erschienen CD-Rom „Elektronischer Lexikon-Roman“, die die Vorlage von Andreas Okopenko (1970) hypermedial um- bzw. über-setzt.
- ArticleInteraktivität als kritische Kategorie der NetzliteraturSchiewer, Gesine Lenore (2000) , S. 1-9Der Begriff der Interaktivität wird seit Beginn der Reflexion von Computerkunst zunehmend kontrovers diskutiert, spielt hier aber nach wie vor eine erhebliche Rolle. Eine Differenzierung auf der Basis von Konzeptionen aus dem kunsthistorischen und wissenssoziologischen Bereich sowie der Enzyklopädistik kann jedoch sein medienspezifisches und auch -kritisches Potential akzentuieren.
- ArticleKombinatorische Dichtung und ComputernetzliteraturCramer, Florian (2000) , S. 1-7Der Vortrag stellt meine Website "Permutationen" vor, die kombinatorische Textspiele der Antike, Frühneuzeit und Moderne als Computerprogramme nachbildet. Ich verstehe sie nicht als digitalen Historismus, sondern als Plädoyer für eine andere Poetik digitaler Netzliteratur; eine Poetik, die sich nicht mehr mit Schlagwörtern wie "Hypertext", "Multimedia" und "Cyberspace" aufhält. Interessante Netzdichtung, so meine These, spielt mit menschlicher und maschineller Sprachverarbeitung. Sie nutzt den Computer nicht nur als typographisches Interface und Netzwerke nicht nur als Distributionskanal.
- ArticleEin neues Literaturmilieu: [ zwischen Transfugalität und "Event-ualität" ]Suter, Beat (2000) , S. 1-11Der neu geschaffene soziale Raum der ‘Hyperfictions’, ‘Cyberfictions’, ‘Webfictions’, der ‘Netzliteratur’ und ‘Welttexte zeichnet sich aus durch ein hohes Mass an Experimentalität, durch künstlerischen Gestaltungswillen, der mehr als nur tradierte Formen transportieren will, durch Hybridität, durch narrative Eigenräumlichkeit, durch Nichtendgültigkeit, Streben nach Interaktivität und ‘Event-ualität’. Die hervorstechenden Merkmale dieses neuen Kultur- und Literaturmilieus können aber wohl am einprägsamsten mit den beiden Begriffen des ‘Transversalen’ und des ‘Transfugalen’ umschrieben werden. Als ‘transversal’ hat Wolfgang Welsch in seiner Philosophie der zeitgenössischen Vernunftkritik allgemeine Denk- und Gestaltungsformen der Gegenwartsgesellschaft bezeichnet. Schreiben und Denken im Netz, bzw. im World Wide sind als solche praktische Vollzüge transversaler Vernunft, die im Kontext von Internetliteratur strukturbildenden Charakter haben und sind, wie bspw. auch Mike Sandbothe feststellt, nicht zu trennen von der kreativen Installation von Hyperlinks, der ästhetischen Gestaltung des Designs von Webseiten und dem geschickten Programmieren mit HTML. Die auffallende Bereitschaft, die neuen Denkformen der Verflechtung, Verkreuzung unterschiedlicher Codes und Vernetzung zu erproben, die Welsch in der Sphäre der Kunst in sogenannten Hybridformen entdeckt, lässt sich in der praktischen Arbeit an Hypertexten beobachten und ohne Einschränkung auch auf das neue literarische Genre von Hyperfiktion übertragen. Der Begriff des ‘Transfugalen’ dagegen umschreibt den Tatbestand der transitorischen Flüchtigkeit, der die neue Literaturform gleich in mehrfacher Hinsicht bestimmt: a) Jeder Autor sein eigener Herausgeber; b) relative Flüchtigkeit des materialen Datenträgers, bzw. der binären Datenspeicherung auf unterschiedlichsten, schnell veraltenden Datenträgern; c) unbegrenzte Eingriffsmöglichkeit über die Funktionen ‘Speichern’ und ‘Löschen’ sowie anderer Manipulationen. Aber nicht nur auf der materialen Ebene des Mediums gilt dieses Konstitutionsmoment des Transfugalen; es bestimmt auch die Modalitäten des Umgangs, der Produktion und der Rezeption, ebenso wie der Textstruktur: Ihnen allen ist die Bewegung der Durch-Flucht eingezeichnet.
- ArticleOdysseen im Schreibraum: Utopien, Abgründe und Möglichkeiten des Schreibens im Netz. ... aus der Werkstatt zweier kollaborativer SchreibprojekteIdensen, Heiko (2000) , S. 1-14Interaktionsweisen (begriffl. und medienhist. Herleitung) mit Texten im Netzwerk legen die Textproduktion als eine soziale Kulturtechnik frei. Netztexte erscheinen als ein offenes Interface für kulturelle, soziale und ökonomische Austauschprozesse und Kommunikationsweisen. Zwischenräume und Anschlussstellen zwischen den Texten stellen bevorzugte Aktions- und Produktionsmomente dar: Kommentierungen, Erwiderungen, Verknüpfungen, Einfügungen und Verzweigungen ... Kulturelle Kodes als auch die Interfaces von Aufschreibemaschinen und Archiven erscheinen nicht mehr nur als etablierte Techniken von Macht und Herrschaft, sondern können umprogrammiert und entwendet werden: Auf verschiedenen Oberflächen im Netz verknüpfen sie kulturelle, mentale, diskursive Wissenssysteme - das Internet wird benutzt als interkultureller intertextueller Diskursraum. Nicht das mailbox, ebook, publishing on demand oder Hypertext sind revolutionär, sondern der Gebrauch, den wir davon machen! Wie gestaltet sich eine postmediale Praxis der Netz-Arbeit? Wo bleiben Subversions- und Widerstandspotentiale? Welchem Zeittakt unterliegen die Operationen und Kooperationen im Netz? Welchen Status haben die User, die virtuellen Text- und Theoriearbeiter im Netz? Wer spricht?
- Article(Un)Tiefen elektronischer Textarchive: Zu Status und Produktionsbedingungen digitaler LiteraturKrajewski, Markus (2000) , S. 1-8Gibt es eine gerechtfertigte binäre Unterscheidung “digitale/undigitale Literatur”? Wo ließe sich eine Grenze ziehen? Inwiefern sind literarische Projekte, deren Resultate zwar in konventioneller Buchform vorliegen, im Entstehungsprozeß hingegen unabdingbar und explizit auf Digitalisierung setzen, das eine oder das andere? Wie ist etwa Walter Kempowskis "Echolot"-Projekt einzuordnen? Und auf welche Produktionsmodi vertrauen die weitverzweigten, automatisierten Buchstabeneinleseprojekte wie das "Echolot"? Wird sich Handkes Bleistift erfolgreich einer technischen Kehre widersetzen können? Diese Fragen nach dem Status von Digitalität innerhalb der Literatur sollen nicht nur theoretisch sondiert, sondern ebenso auf programmtechnische Entsprechungen für literarische Prozesse jenseits des Copy&Paste-Prinzips in einer sog. Textverarbeitung untersucht werden. Anhand einer kleinen Werkschau jener Software, die verspricht, als Autorenhilfsmittel digitale Literatur zu ermöglichen, sollen die unterschiedlichen Leistungen sowohl von Textproduktions- als auch Archivierungs-Programmen diskutiert werden. Als Vergleichsschablone und Ausgangspunkt dient dabei nicht zuletzt ein eigenes Projekt, der Versuch einer Zettelkasten-Software für vielleicht nicht nur wissenschaftliche Textproduktion.
- Article„Ut pictura poesis” – oder: Ars poetica für HyperfictionDaiber, Jürgen (2000) , S. 1-13Meine Ausführungen kreisen im folgenden im wesentlichen um drei Fragestellungen: 1. Inwieweit unterscheidet sich traditionelle Literatur, wie sie uns in Buchform vorliegt, im Hinblick auf den Darstellungs- und Rezeptionsmodus der Linearität von Hyperfiction-Literatur? 2. Wie beeinflusst die vorgebliche Nicht-Linearität der Hyperfictions den Akt der Rezeption. 3. Ist die Linearität der Erzählung tatsächlich jener Fluch, den Hyperfiction nicht schnell genug abschütteln kann? Entspricht sie nicht eher einem zutiefst verinnerlichten menschlichen Wahrnehmungmodus? Bedeutet Verzicht auf lineare Struktur nicht zugleich auch Verzicht auf die Gabe der Erzählung? Prognose: Hyperfictions werden daher - wollen sie eine Zukunft haben - sich einem Spagat unterziehen müssen. Sie sollten mit dem linken Bein die Chancen des Mediums Computer - Multimedia, Hypertext - nutzen. (Ob Interaktivität, also Mitschreibprojekte als praktizierte Basisdemokratie im Reich der Ästhetik sich als Qualitätsmerkmal von Netzliteratur durchsetzen werden, würde ich bezweifeln.) Das rechte Bein des Hyperfiction Garde sollte den Boden der guten alten Erzähltradition zumindest noch berühren. Anders gesagt: Ich sollte einmal beherrscht haben, womit ich zu brechen gedenke: Erzählpositionen, Zeitverhältnisse, Figurenkonstellationen, Motivgeflechte etc.
- ArticleVirtual Textuality oder Vom parodistischen Ende der Fußnote im HypertextDotzler, Bernhard J. (2000) , S. 1-10Die Theorieentwicklung der letzten Jahrzehnte hat dem Textbegriff eine außerordentliche Karriere beschert. Ob Proust, die Tageszeitung oder der Fernsehschirm — alles Text, schrieb Roland Barthes. Im Zeichen des Hypertexts scheint diese Linie der Literaturtheorie ebenso forciert fortgesetzt werden zu können wie ihr rezeptionsästhetisches Pendant, wonach jeder Text erst im Akt der Lektüre zum Leben erwacht. Andererseits haben gerade Hypertexte mehr Eigenleben als alle Manifestationsformen zuvor, während ihr Textstatus im selben Maß durchaus prekär zu nennen ist. Als Programme, die sie sind, scheinen sie (nach Derridas grammatologischem Hinweis) ganz dem "Bereich der Schrift" subsumiert werden zu können. Um aber zu laufen, müssen Programme nicht nur in andere Codes übersetzt (assembliert und kompiliert), sondern letztlich in Bit-maps, d.h. physikalische Zustände von Halbleiterbauelementen verwandelt werden. Und hier stößt alle Kunst des Lesens und Schreibens an eine Grenze. Um diese Grenze soll es gehen, und zwar anhand konkreter Beispiele aus der Geschichte der (literarischen) Fußnote und des Hyperlinks sowie anhand von Thomas Hettches Romanessay "Animationen" und seiner Internet-Anthologie "Null".