15 | 2000
Browsing 15 | 2000 by Subject "Medientheorie"
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- ArticleMetaphorologie der Medien / Metaphorology of the MediaTholen, Georg Christoph (2000-12-10) , S. 1-3Abstrakt eines Essays, in den Georg Christoph Tholen die zu klärenden Fragen aktueller Medientheorie skizziert und die Konturen einer Metaphorologie der Medien entwirft.
- ArticleEin neues Literaturmilieu: [ zwischen Transfugalität und "Event-ualität" ]Suter, Beat (2000) , S. 1-11Der neu geschaffene soziale Raum der ‘Hyperfictions’, ‘Cyberfictions’, ‘Webfictions’, der ‘Netzliteratur’ und ‘Welttexte zeichnet sich aus durch ein hohes Mass an Experimentalität, durch künstlerischen Gestaltungswillen, der mehr als nur tradierte Formen transportieren will, durch Hybridität, durch narrative Eigenräumlichkeit, durch Nichtendgültigkeit, Streben nach Interaktivität und ‘Event-ualität’. Die hervorstechenden Merkmale dieses neuen Kultur- und Literaturmilieus können aber wohl am einprägsamsten mit den beiden Begriffen des ‘Transversalen’ und des ‘Transfugalen’ umschrieben werden. Als ‘transversal’ hat Wolfgang Welsch in seiner Philosophie der zeitgenössischen Vernunftkritik allgemeine Denk- und Gestaltungsformen der Gegenwartsgesellschaft bezeichnet. Schreiben und Denken im Netz, bzw. im World Wide sind als solche praktische Vollzüge transversaler Vernunft, die im Kontext von Internetliteratur strukturbildenden Charakter haben und sind, wie bspw. auch Mike Sandbothe feststellt, nicht zu trennen von der kreativen Installation von Hyperlinks, der ästhetischen Gestaltung des Designs von Webseiten und dem geschickten Programmieren mit HTML. Die auffallende Bereitschaft, die neuen Denkformen der Verflechtung, Verkreuzung unterschiedlicher Codes und Vernetzung zu erproben, die Welsch in der Sphäre der Kunst in sogenannten Hybridformen entdeckt, lässt sich in der praktischen Arbeit an Hypertexten beobachten und ohne Einschränkung auch auf das neue literarische Genre von Hyperfiktion übertragen. Der Begriff des ‘Transfugalen’ dagegen umschreibt den Tatbestand der transitorischen Flüchtigkeit, der die neue Literaturform gleich in mehrfacher Hinsicht bestimmt: a) Jeder Autor sein eigener Herausgeber; b) relative Flüchtigkeit des materialen Datenträgers, bzw. der binären Datenspeicherung auf unterschiedlichsten, schnell veraltenden Datenträgern; c) unbegrenzte Eingriffsmöglichkeit über die Funktionen ‘Speichern’ und ‘Löschen’ sowie anderer Manipulationen. Aber nicht nur auf der materialen Ebene des Mediums gilt dieses Konstitutionsmoment des Transfugalen; es bestimmt auch die Modalitäten des Umgangs, der Produktion und der Rezeption, ebenso wie der Textstruktur: Ihnen allen ist die Bewegung der Durch-Flucht eingezeichnet.
- Article(Un)Tiefen elektronischer Textarchive: Zu Status und Produktionsbedingungen digitaler LiteraturKrajewski, Markus (2000) , S. 1-8Gibt es eine gerechtfertigte binäre Unterscheidung “digitale/undigitale Literatur”? Wo ließe sich eine Grenze ziehen? Inwiefern sind literarische Projekte, deren Resultate zwar in konventioneller Buchform vorliegen, im Entstehungsprozeß hingegen unabdingbar und explizit auf Digitalisierung setzen, das eine oder das andere? Wie ist etwa Walter Kempowskis "Echolot"-Projekt einzuordnen? Und auf welche Produktionsmodi vertrauen die weitverzweigten, automatisierten Buchstabeneinleseprojekte wie das "Echolot"? Wird sich Handkes Bleistift erfolgreich einer technischen Kehre widersetzen können? Diese Fragen nach dem Status von Digitalität innerhalb der Literatur sollen nicht nur theoretisch sondiert, sondern ebenso auf programmtechnische Entsprechungen für literarische Prozesse jenseits des Copy&Paste-Prinzips in einer sog. Textverarbeitung untersucht werden. Anhand einer kleinen Werkschau jener Software, die verspricht, als Autorenhilfsmittel digitale Literatur zu ermöglichen, sollen die unterschiedlichen Leistungen sowohl von Textproduktions- als auch Archivierungs-Programmen diskutiert werden. Als Vergleichsschablone und Ausgangspunkt dient dabei nicht zuletzt ein eigenes Projekt, der Versuch einer Zettelkasten-Software für vielleicht nicht nur wissenschaftliche Textproduktion.
- ArticleDie unsichtbare Geschichte: Thesen zum Wesen der NetzliteraturHeibach, Christiane (2000) , S. 1-11Die Diskussion um den Begriff "Netzliteratur" gibt es, seit das Internet als Medium für die ästhetische Produktion entdeckt wurde, also quasi seit der Entstehung computerbasierter Netzwerke. Eine eindeutige Definition dieses Begriffes gibt es nach wie vor nicht, wie die Dokumentation zweier aktueller Foren zeigt: einer Diskussion der Mailingliste "Netzliteratur", als Hypertext aufbereitet in Dichtung Digital, sowie das Diskussionsforum "Netzkunst" von IASL-Online und dichtung-digital. Die große Unsicherheit in bezug auf die Begriffsdefinition scheint mir dabei einerseits der nicht geklärten Positionierung von Computer und Internet im Feld der elektronischen Medien geschuldet zu sein, andererseits aus der Mißachtung von Marshall McLuhans ontologischer Medienbestimmung (kurz umfaßt mit dem Schlagwort "Das Medium ist die Botschaft" - eine griffige Formulierung, der aber de facto in den Analysen selten Rechnung getragen wird) zu resultieren. Dieser Beitrag geht von einem ontologischen Ansatz aus, indem er versucht, "Netzliteratur" aus der spezifischen Struktur, also dem "Wesen" des Internets heraus zu bestimmen. Daher werden den einzelnen Thesen in der Folge direkt Beispiele aus der ästhetischen Medienpraxis gegenübergestellt, die die Theorie einerseits untermauern, andererseits deutlich machen sollen, daß die sehr unterschiedlichen Tendenzen dennoch bestimmte Prognosen zulassen, die zum Abschluß skizziert werden.