2018/1 ‒ Medienökonomien
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- ArticleQueerying Homophily. Muster der NetzwerkanalyseChun, Wendy Hui Kyong (2018) , S. 131-148Die Tatsache, dass Netzwerke ‹Echokammern› oder ‹Filterblasen› erzeugen, ist zu einem Gemeinplatz geworden. Angeblich haben die Technologien der Personalisierung die Gemeinschaft zerstört – wenn nicht die Demokratie. Um zu verstehen, wie die Algorithmen von Netzwerken zu Fragmentierung führen, untersucht dieser Aufsatz ein fundamentales Axiom der Netzwerkforschung: Homophilie, das Prinzip, dass Ähnlichkeit für Verbindungen sorgt. Homophilie ist ein Grund für den Zusammenbruch von scheinbar offenen und grenzenlosen Netzwerken in eine Ansammlung von unsicheren gated communities. Diese Desintegration wird von der agentenbasierten Marktlogik beschleunigt, die in den Systemen der Datensammlung implementiert ist. Wenn Netzwerke segregieren, dann weil Netzwerkanalysen auf einer reduktionistischen Identitätspolitik aufbauen und sie bestätigen, in der Rasse und Geschlecht als unveränderliche Kategorien definiert und Liebe als «Liebe unter Gleichen» postuliert werden. Um diesen Annahmen etwas entgegenzusetzen, hebt dieser Aufsatz den ‹performativen› Charakter von Netzwerken hervor. Netzwerke verwirklichen, was sie vorgeben nur zu beschreiben. Anstatt dies als irreführend und falsch zu beklagen, ist es ebenso möglich, diese fundamentale Performativität ernstnehmen und Systeme herzustellen, die die Fluidität von Identität wie von Netzwerken anerkennen.