2013 | 17
Browsing 2013 | 17 by Subject "ddc:770"
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- ArticleArnheim versus Panofsky/ Modernismus versus Ikonologie. Eine exemplarische Diskursanalyse zum Verhältnis der Kunstgeschichte zum filmischen BildSchmitz, Norbert M. (2013) , S. 85-104Der Aufsatz will am historischen Fall der frühen Filmtheorie untersuchen, welche methodischen Optionen die Kunstgeschichte hinsichtlich der Spezifik des filmischen Bildes bietet. Die vielleicht treffende Unterscheidung ist die zwischen einer Kunstgeschichte als Beschreibung des funktionalen Bildge-brauchs in der neuzeitlichen Kultur, die gewissermaßen in den Bildern der industriell reproduzierbaren Massenmedien nur ihre zwanglose Fortsetzung fand, und einer Ästhetik autonomer Kunst, die sich ja geradezu als Gegensatz zum selben entwickelte. Dabei stellt sich heraus, dass die Kunstgeschichte des Modernismus, hier vorgestellt durch die Filmtheorie des jungen Rudolf Arnheim als Pendent zur historischen Avantgarde ihrer Zeit in den klassischen Medien, das Spezifi-sche des jungen Medium häufig verfehlte. Dagegen konnte die Ikonologie, namentlich der Filmenthusiast Erwin Panofsky, das Kino als ein Medium der sozialen Kommunikation und symbolischen Selbstvergewisserung der Ge-sellschaft in einer bis heute anregenden Thesenbildung beschreiben. Dies wird auch noch in den aktuellen Debatten um das ›Wesen‹ des filmischen Bildes im Rahmen einer bildwissenschaftlichen Diskussion bis heute wenig reflektiert und stellt – essayistisch gesprochen – wohl das Unbewusste des Diskurses dar. Allzu schlichte Konfrontationen der Theoriemodelle wie die zwischen dynamischen und statischen Bildern, auratischen Artefakten und ephemeren Reproduktionen werden dann als ästhetische Strategien erkennbar, die kei-nesfalls ein ›Wesen‹ des bildnerischen Bildes oder des filmischen Bildes er-schließen, sondern Bilder bzw. Bildvorstellungen als Bestandteile unter-schiedlicher Subsysteme wie Kunst, Design und Massenkommunikation er-kennbar machen. These ist kurz gesagt, dass gerade die Kunstgeschichtswis-senschaft des Modernismus das Spezifische des modernen Mediums Film verfehlte, das Potenzial der Ikonologie noch lange nicht ausgeschöpft ist.
- ArticleBewegtbilder. Grenzen und Möglichkeiten einer Bildtheorie des FilmsBorschtschow, Rebecca; Grabbe, Lars C.; Rupert-Kruse, Patrick (2013) , S. 4-8
- ArticleBild im Rahmen, Rahmen im Bild. Überlegungen zu einer bildwissenschaftlichen FrageBorschtschow, Rebecca (2013) , S. 75-84Die Leinwand als Rahmung gilt als Begrenzung, die das Bild formt und positi-oniert. Nach Georg Simmel schließt sich das Kunstwerk durch seine Rah-mung gegen alles ihm Äußere ab. Dass das Filmbild gerahmt ist, durch sei-nen Rand und durch die Leinwand ist eine Tatsache. Dass diese Rahmung das Bild begrenzt, steht außer Frage. Aber ob der Bildrahmen das Filmbild ab-schließt, wie es Simmel allgemein für Kunst formuliert, ist fraglich. Ein wesentliches Charakteristikum des Filmbildes ist seine Bewegtheit und Beweglichkeit. Die Inszenierung des Raums in der Zeit sowie der Filmton er-öffnen selbst in ruhenden Bildern beispielsweise in langen Einstellungen ei-nen Ausblick in das Jenseits des Bildes. Außerdem ist das Bild nicht nur gerahmt, es präsentiert auch Rahmen. Als Bildobjekt und als Bildmotiv erscheinen Tür- und Fensterrahmen, gerahm-te Gemälde und Spiegel, die Teile des Bildes begrenzen, aber zusätzlich das Bild erweitern, indem Ein- und Ausblick gewährt werden. Motive dieser Art verweisen auf ein Außerhalb des Bildes und überschreiten seinen Rahmen. Somit hat das Bild laut Lorenz Engell nicht nur einen Rand, es verfügt über ihn und setzt ihn ein. Anhand verschiedener Beispiele werden erste Überle-gungen zu den Aspekten des Bildrahmens und des Rahmenmotivs, zu ihrer Funktion sowie ihrer Interaktion konkretisiert.
- ArticleFilmische Perspektiven holonisch-mnemonischer Repräsentation. Versuch einer allgemeinen Bildtheorie des FilmsGrabbe, Lars C.; Rupert-Kruse, Patrick (2013) , S. 27-41Film ist der Prototyp des Bewegungsbildes, ein komplexes und multimodales Konstrukt. Er generiert Bedeutung auf Basis der Prinzipien von Bewegung und Zeit. Zusätzlich beinhaltet Film eine systemische Verhältnisbestimmung von Bild, Ton und Schrift und ist daher in der Lage in verschiedenen Repräsentations-Graden der Kommunikation zu operieren. In der Perspektive einer Bildtheorie des filmischen Bewegungsbildes muss Film als ein intermediales, multimodales und multicodales Konstrukt begriffen werden. Aus diesem Grund wird das filmische Bild als ein spezifischer Zeitgegenstand thematisiert, ein mnemonisches Konstrukt, das sich zwischen der Leinwand und dem Rezi-pienten spannt. Wir können Film als ein holonisches Meta-Bildsystem be-schreiben, das sich aus unterschiedlichen Typen von miteinander verknüpften Sub-Bildsystemen zusammensetzt. Im Zentrum der Ausführungen steht die Verarbeitung der einzelnen Bildsysteme (Einstellung, Szene, Sequenz, Film) durch den Rezipienten und dessen Syntheseleistung, die die Rezeptionssitua-tion grundlegend bestimmt. Vor allem wird dabei auf die dynamische Struk-tur des Films hingewiesen, seiner Ausdehnung in der Zeit, die den Begriff des Bildes (als Singular) problematisch macht.
- Journal Issue
- ArticleJenseits der Starrheit des Gemäldes. Luchino Viscontis kristalline Filmwelten am Beispiel von GRUPPO DI FAMIGLIA IN UN INTERNO (GEWALT UND LEIDENSCHAFT)Erstić, Marijana (2013) , S. 42-51Die Filme Luchino Viscontis stellen Gilles Deleuze zufolge Beispiele des Kris-tallbildes dar. Die Kristallbilder manifestieren sich bei Visconti im Einsatz der Spiegel im Film. Ob ein Kristallbild auch dann entsteht, wenn an die Stelle der Spiegel die Gemälde treten – dieser Frage geht der Aufsatz am Beispiel des Films GRUPPO DI FAMIGLIA IN UN INTERNO (1974) nach.
- ArticleSchwarzbilder. Notizen zu einem filmbildtheoretischen ProblemWulff, Hans-Jürgen (2013) , S. 9-26Schwarz ist die Nacht und Schwarz ist es zwischen Ab- und Aufblenden. Schwarz ist noch kein Bild, obwohl wir die Stimmen schon hören; und Schwarz kann doch ein Bild sein, wenn es zeigt, dass man nichts sehen kann. Schwarzkader ist der Ausgangspunkt des filmischen Bildes, so, wie es unter anderer Perspektive die weiße Leinwand ist. Schwarzkader gehört zu den elementarsten Gestaltungsmitteln des Films, als Teil desphotographischen Abbildungsapparates und als rein graphisches Mittel. Aus dem Schwarz der Maske und dem Schwarz und Weiß des eigentlichen Bildes komponiert sich manches Filmbild. Schwarzkader rhythmisiert Bild folgen. Schwarz ist raum-los. Der Beitrag wird versuchen, Facetten des Umgangs mit Schwarzbild zu erfassen und darzustellen. Am Ende werden die verschiedenen Funktionskreise des Film-Schwarz in einem dreistufigen Suppositionsmodell zusammengeführt.