2021/1 - Multispecies Communities
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- ArticleAnimal-Computer-Interaction. Auf dem Weg zum technologisch vermittelten MultispeziesmusMancini, Clara (2021) , S. 31-54Dieser Beitrag stellt das Feld der Animal-Computer Interaction (ACI) und seine grundlegenden Ziele vor: das Verständnis der Interaktion zwischen Tieren und Technologien; die Entwicklung von tierzentrierten Technologien, die das Wohlergehen der Tiere verbessern, ihre Aktivitäten unterstützen und positive Beziehungen innerhalb und zwischen den Spezies fördern; und die Entwicklung von tierzentrierten Methoden, die es den Tieren ermöglichen, am Designprozess teilzunehmen. Anhand von exemplarischen Arbeiten, die in verschiedenen Bereichen innerhalb des Feldes durchgeführt wurden, werden die Gründe dargelegt, warum solche Ziele verfolgt werden sollten, besonders in der gegenwärtigen Lage. Sie zeigen die Bedeutung der ACI als Disziplin und als Weltanschauung für Tiere, Menschen und die Ökosysteme, die wir alle teilen. Letztendlich, so argumentiert die Autorin, könnte es im besten Interesse unserer Spezies sein, den Tieren ihren gerechten Anteil an Repräsentation und Kontrolle durch tierzentrierte Designprozesse und -ergebnisse zu gewähren und sie einzuladen, technologisch vermittelte Umgebungen und Zukünfte mit uns zu gestalten, so dass wir alle von der kollektiven Weisheit und Stärke des Multispeziesismus profitieren können.
- ArticleDie Deliberation der TiereDriessen, Clemens (2021) , S. 197-216Es gibt ein wachsendes Interesse nicht nur an dem moralischen, sondern auch an dem politischen Status von Tieren. Dies wirft die Herausforderung auf, wie man sich Tierpolitik sowohl in der Theorie als auch in der Praxis vorstellen kann. Entgegen der verbreiteten Annahme, dass Tiere »keine Stimme haben« und dass alles, worauf sie hoffen können, darin besteht, irgendwie von Menschen repräsentiert zu werden, entwickelt dieser Text ein Verständnis von deliberativer Demokratie, das bestehende Formen politischer Kommunikation über vermeintliche Artengrenzen hinweg anerkennt. Ausgehend von der Prämisse, dass Design politisch ist, können Prozesse der Gestaltung mit Tieren potentiell deliberativer Natur sein. Der Text erkundet diese Position zunächst anhand einer einfachen Haustechnik: der Katzenklappe, durch die Menschen und Katzen ihre Beziehungen verhandeln und ausloten. Er fährt dann fort, indem er die Entwicklung eines Prototyps eines mobilen Melkroboters nachzeichnet, der eine Reihe von Anpassungen sowohl in der physischen Anordnung als auch in der Interpretation der Reaktionen der Kühe mit sich brachte. Während des Prozesses der bricolage an diesen Geräten können wir erkennen, wie in Situationen technologischer Innovation eine reaktionsfähige Beziehung des gegenseitigen Lernens entstehen kann, in der sowohl menschliche als auch tierische Subjektivitäten kontinuierlich neu definiert und abgegrenzt werden. Indem wir die gegenseitige Abhängigkeit, die Reziprozität und die inhärente Mehrdeutigkeit in unserem Umgang mit Tieren und in ihrem Umgang mit uns anerkennen, können wir einen Aufruf zu einer neugierigen, experimentellen und fortlaufenden Politik der alltäglichen Tierbegegnungen erleben.
- ArticlePlant-Computer Interaction. Schönheit und DisseminationAspling, Frederik; Wang, Jinyi; Juhlin, Oskar (2021) , S. 73-99Wir untersuchen verschiedene Arten der Pflanzen-Interaktion durch die Triangulation von vier Ansätzen: einer artenübergreifenden ethnografischen Untersuchung der gewöhnlichen Praktiken und Tätigkeiten von Menschen in Bezug auf die japanische Kirschblüte (japanisch: Sakura) während der kurzen Blühperiode dieser Bäume; einer Durchsicht der theoretischen Arbeiten zur Mensch-Pflanze-Beziehung und zum Drang von Pflanzen zur Weiterverbreitung; einer systematischen Analyse dessen, wie Pflanzen in Informatik- und Computersysteme eingebunden sind; und schließlich einem Überblick über die Verwendung von Kirschblüten in den Bereichen Design und Architektur. Schließlich bündeln wir diese Ansätze und stellen die Rolle zur Diskussion, die Pflanzen in Computersystemen und Designartikeln spielen. Als Leitaspekt dient dabei eine Auffassung von Pflanzen-Interaktion als zeitlich ausgedehnter Dissemination und einer auf Ausbreitung zielenden Handlungsfähigkeit oder agency. Das Gestaltungsziel im Bereich der Tier-Computer Interaktion (ACI, Animal-Computer Interaction) richtet sich bislang auf die Entwicklung von Systemen, in denen nicht-menschliche Arten als »Nutzer« fungieren. Bei Übertragung dieses Ansatzes auf Pflanzen muss der Bezugsrahmen der Forschung so ausgerichtet werden, dass wir verstehen, was diese Art von »Nutzern« tut. Da die erfolgreichsten Formen der Dissemination zugleich hedonisch sind, fordern wir für künftige Forschung die gezieltere Verfolgung eines Systemdesigns, das ästhetische Interaktion statt jener abstrakten Kontemplation fördert, die häufig im Bereich Mensch-Computer Interaktion (HCI) anzutreffen ist.