22 | 2002
Browsing 22 | 2002 by Subject "Buchrezension"
Now showing 1 - 4 of 4
Results Per Page
Sort Options
- Review"Das Buch ist tot! Es lebe das Buch!": Eine RezensionSuter, Beat (2002) , S. 1-7Das Buch "The End of Books - or Books without End?" von Jane Yellowlees Douglas erschien in Ann Arbor, University of Michigan Press, 2000. Douglas beschäftigt sich darin mit der Rezeption von literarischen Hypertexten und Print-Texten. Sie versucht anhand von Beispielen aus den USA aufzuzeigen, wie Hyperfictions funktionieren und auf den Leser wirken. Die zentrale Fragestellung des Buches lautet: Wie liest man eine Hyperfiction? Wie geht man an digitale Literatur heran? Neben den bekannten textzentrierten Hypertexten (Moulthrop, Joyce) bezieht Douglas auch sogenannte "Digital Narratives" (ausgewählte Spiele) in ihre Untersuchung ein. Ausserdem wirft Douglas einen scharfen Blick auf den Stand der (amerikanischen) Hypertext-Kritik und wagt einen Ausblick auf die Zukunft von interaktiver Narration.
- ArticleDigitales Drachentöten: Rezension zur «ästhetischen Dimension einer digitalen Literatur»Bachmann, Christian (2002) , S. 1-4Eine diversifizierende Computertechnik, die unendlichen Weiten des Netzes der Netze und ein dehnbarer Begriff der «Literatur» soll auf Konsistenz und Potenzial einer Symbiose hin beleuchtet werden. Das Ziel ist hehr und die Aufgabe eines wahren (digitalen) Drachentöters würdig, steht doch nichts Geringeres als «die ästhetische Dimension einer digitalen Literatur im Vordergrund». Unternommen wird der Versuch im Buch «Liter@tur. Computer – Literatur – Internet», das von Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thorsten Liesegang 2001 herausgegeben wurde. Es sammelt die Vorträge, die im Jahr zuvor in einer Veranstaltungsreihe im Museum für Literatur am Oberrhein in Karlsruhe gehalten wurden.
- ReviewDie Sprache der neuen Medien lesen und schreiben? oder Fragmente einer ‘Language of NO MEDIA’. Oder was Sie schon immer über neue Medien wissen wollten und wagen sollten, Lev Manovich zu fragen …Idensen, Heiko (2002) , S. 1-14Im Klappentetxt angekündigt als «die erste systematische und rigorose Theorie der Neuen Medien», in Auszügen innnerhalb der Entstehungszeit in den letzten sieben Jahren in etlichen Mailinglist-Postings vorveröffentlicht und diskutiert, auf Kongressen vorgetragen, in Artikeln, Katalogen und Sammelbänden abgedruckt, liegt es seit Ende letzten Jahres zwischen zwei Buchdeckel gepresst vor, begeistert aufgenommen von den Organen der Netzkultur und den Netzbewohnern: amerikanische Rezensenten scheuen sich nicht, vom «dialektischen Materialismus der immaterialistischen Generation» zu schwärmen und es als ein praktisch-theoretisches Handbuch zu empfehlen – vergleichbhar mit der Mao Bibel … . Im deutschsprachigen Raum läuft die Rezeption etwas verspätet an, hier wittert man gleich ein eßbares Gesamtdatenwerk: «… eine erste Gesamttheorie der digitalen Medien, in die man an vielen Stel-len seine Zähne senken kann, um saftige Brocken zu extrahieren und sich und der eigenen Theoriebildung einzuverleiben. Dieses Buch ist ein toller Steinbruch, aus dem sich alle, die sich mit der Ästhetik der digitalen Medien beschäftigen, Bausteine und gute Ideen für weiterführende Gedankengänge holen können …» (Tilman Baumgärtel in telepolis) Warum lohnt es sich, Lev Manovichs Buch 'The Language of New Media' in der gedruckten Buchversion zu lesen? Überhaupt zu lesen? Ein Buch über die ‘Sprache neuer Medien’?
- ReviewZur "Kritik eines digitalen Mythos" ... oder: von den Schwierigkeiten einer Hyper/Text/Kritik im Flachland 2-dimensionaler TexteIdensen, Heiko (2002) , S. 1-11Stephan Porombka will in seiner Arbeit "Hypertext. Zur Kritik eines digitalen Mythos" digitale Hyper-Mythen (etwa: Hypertext könne die Wunscherfüllung der Träume von offenem leserzentriertem Text sein) entzaubern. Methodisch führt er die Hyperfictions der 80er Jahre auf totalitäre Science Fiction-Welten der 50er Jahre zurück, läßt die Textadventures als einzige mediale Form einer gelungenen Übertragung zwischen Text und Leser gelten und entlarvt immer wieder jeglichen Versuch der Veräußerlichung von Denkformen in Software-Strukturen als kulturelle Verdrängungsleistung, die das eigentliche Drama und Trauma der Postmoderne, die Einsperrung des menschlichen Geistes in die black-box Computer, nur verschleiere. Reduktionen der vielfachen Dimensionen hypertextueller Verknüpfungen auf kulturelle Binäroppositionen, Fixierung auf eine trockene Rezeption papierener Quellen reduzieren die n-Dimensionalität hypertextueller Strukturen und lassen den Hypertext dort enden, wo er angefangen hat: im Buch. Der Leser ist wieder ein Leser, der Autor bleibt Autor, der Link eine Fußnote in einer akademischen Arbeit über Hypertext. Ob der Rezensent Heiko Idensen es schafft, sich aus diesem Labyrinth diskursiver Endlosschleifen zu befreien? Lese und leide, nein! Lese und entfliehe! Nein! Lese zwischen den Zeilen und vergiß nicht das Abenteuerliche im Hypertext, werte Leserin!