2018/2 ‒ Alternative Fakten
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- ArticleAuslagerung des IntellektsVagt, Christina (2018) , S. 133-143Worum geht es in den aktuellen Vorwürfen, die Postmoderne hätte den aktuellen populistischen Diskurs um alternative Fakten vorbereitet? Ausgehend von Latours Elend der Kritik diskutiert der Artikel die Genealogie von Wahrheits- und Evidenzkritik vor und nach den Anfängen des Computers. Dabei lässt sich zeigen, dass vor aller Wahrheits- und Evidenzkritik zunächst ein Misstrauen in den menschlichen Intellekt steht, welches in den frühen Entwürfen künstlicher Intelligenz und der Auslagerung des Intellekts in lernende Maschinensysteme ein vermeintliches Ende findet. Nicht zufällig ruft Herbert A. Simon 1969 in seinem Standardwerk The Sciences of the Artifical Arthur Schopenhauers Welt als Wille und Vorstellung auf, wenn er schreibt, dass die Welt viel mehr eine künstliche, vorgestellte als eine natürliche sei. Anders als im 19. Jahrhundert verspricht jedoch nun die Computersimulation Einsichten in bisher unzureichend verstandene Komplexitäten menschlichen Verhaltens. Das Resultat dieser maschinellen Kritik ist ein ökonomisch-technologischer Komplex, in dem Rationalität nicht mehr als Funktion des Subjektes, sondern als Funktion der Maschine interpretiert und das Politische auf die Ebene des Affektiven reduziert wird.
- ArticleDer Computer in der KücheBartz, Christina (2018) , S. 13-25Der Honeywell Kitchen Computer von 1969 ist einer der ersten Rechner, der für den Heimgebrauch hergestellt wurde. Schon allein aufgrund seines wenig benutzerfreundlichen Interfaces, das im Widerspruch zur nicht-professionellen Nutzung in der häuslichen Sphäre steht, stellt er eine Kuriosität dar. Zugleich weist er Aspekte auf, die die Idee eines Computers zu Hause plausibilisieren. Dazu gehört u.a. die Gestaltung des Interfaces, aber auch die Küche als Ort der heimischen Arbeit.
- ArticleEditorialEngell, Lorenz; Siegert, Bernhard (2018) , S. 5-11
- ArticleShitstorm. Das eigentliche Übel der vernetzten GesellschaftGaderer, Rupert (2018) , S. 27-42Der ›Shitstorm‹ bezeichnet das Phänomen, dass Personen, Unternehmen und Institutionen mittels digitaler Technologien beleidigt und herabgesetzt werden. Die Empörungswellen beginnen mit dem Zorn einzelner Personen und entwickeln sich aufgrund ihrer medientechnologischen Bedingungen zu einem Konflikt der vielen Adressen. Trotz der Tragweite des ›Symptoms‹ sind medienkulturwissenschaftliche Analysen äußerst selten. Angesprochen ist damit ein in diesem Artikel verfolgter Zugang, der erstens die Historizität digitaler Phänomene, zweitens die technologischen Infrastrukturen und drittens die damit verbundenen Operationen als ›Hetzschwarm‹ untersucht.
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