2006 | 4
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- ArticleBildtheoretische Analyse von Computerspielen in der Perspektive Erste PersonGünzel, Stephan (2006) , S. 33-46Computerspiele, die in der Perspektive der ersten Person (›Ego-Shooter‹) gespielt werden, sind für die bildwissenschaftliche Analyse von Interesse, da hier die besondere Form der bildlichen Darstellung das Spielen erst ermöglicht: Es ist dies die zentralperspektivische Ansicht, durch welche der Spieler sich an derselben Stelle befindet, an welcher die Spielfigur im virtuellen Raum aufgrund der Bildlichkeit verortet ist. Anhand dieser Neuerung gegenüber bisherigen Computerspielformen, wird es ferner möglich, die Gesamtspielerfahrung zu beschreiben als die Verschränkung dieser subjektiven Sicht mit topographischen Repräsentationen (Karten). Beide zusammen konstituieren den ›hodologischen‹ Raum (Wegeraum) des Spiels.
- ArticleComputing architectural composition from the semantics of the »Vocabulaire de l’architecture«Borillo, Mario; Goulette, Jean-Pierre (2006) , S. 47-57Bis vor kurzem war die wissenschaftliche Forschung zurückhaltend damit, Probleme, die sich durch Schöpfung und Design sinnlicher Formen stellen, zu bearbeiten. In der Tat weist alles darauf hin, dass die Schwierigkeiten, die zur Beschreibung solcher Prozesse zu überwinden-den sind, beachtlich sein werden. Den roten Faden, den wir innerhalb des gewaltigen Unter-suchungsfeldes zu verfolgen beabsichtigen, um in das geistige Universum des Designers ein-zudringen, liefert uns die Sprache. Da unser langfristiges Ziel spezieller darin besteht, die Genese der Formen der Architektur zu verstehen, sind wir zudem im Besonderen an den Mit-teln interessiert, die uns die Sprache anbietet, um die für eine solche Persepektive erforderli-chen Raumbegriffe zum Ausdruck zu bringen.
- ArticleDaten, Bilder: Weltanschauungen. Über die Rhetorik von Bildern in der HirnforschungGrau, Alexander (2006) , S. 58-70Seit Mitte der 1970er Jahre macht die technische Entwicklung funktioneller Bildgebungsver-fahren rasante Fortschritte. Das technologische Niveau der Positronenemissionstomographie (PET) und der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) darf allerdings nicht den Blick darauf verstellen, dass die wissenschaftstheoretischen und semiotischen Probleme dieser Technologien noch kaum analysiert sind und eine Untersuchung der erkenntnistheoretischen Implikationen noch aussteht. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst die technischen Grundlagen von PET und fMRT dargestellt. Darauf aufbauend, werden die wissenschaftstheoretischen Probleme dieser Verfahren skizziert und ihre semiotische Struktur umrissen. Dabei werden folgende Hypothesen zur Diskussion gestellt: Die Aufnahmen bildgebender Verfahren sind Symbole und daher mit deren spezifischen zeichentheoretischen Problemen behaftet. Die Semiotik der geschilderten Verfahren erweist sich als konnotativ. PET/fMRT-Bilder denotieren nicht die signalgebende Quelle (das Gehirn), sondern eröffnen als exemplifizierende Symbole einen weiten Interpretationsraum, der im Kontrast zur suggerierten Eindeutigkeit steht. Damit macht sich diese Technologie anfällig für außerwissenschaftliche Fragestellungen und Interpretationen und tradiert ein Problem, das die Hirnforschung von ihren Ursprüngen bis in die Gegenwart begleitet.
- ArticleEinleitungSchirra, Jörg (2006) , S. 2-2
- Journal Issue
- ArticleLandschaft als Topologie des SeinsNunold, Beatrice (2006) , S. 3-32Wirklichkeit konstituiert sich für uns als im Bilde sein. Landschaft ist ein Produkt einer ästhetischen Reflexion und gehört zur Wirklichkeitswahrnehmung. Landschaft ist eine virtuelle Realität 1. Ordnung. Landschaftsdarstellung ist eine virtuelle Realität 2. Ordnung. Ein Bild ist ein relationales Gefüge mit einer spezifischen Topologie oder Zusammenhangsstruktur. Ein Bild setzt ins Verhältnis. Wir sind in das Bildgeschehen und bestimmte Verhältnishaftigkeiten verwickelt. Für Heidegger meint ›Topologie des Seins‹ das Nennen der Ortschaft als Seinsverhältnis. Philosophiegeschichtlich lassen sich bisher drei Grundverhältnisse unterscheiden: das ontologische, das mentalistische und das linguistische (Schnädelbach). Gegenwärtig scheint sich ein Paradigmenwechsel hinzu einem ikonischen Grundverhältnis zu ereignen.
- ArticleZum Erkenntnispotenzial von künstlichen BildsystemenBisanz, Elize (2006) , S. 71-78The recent developments in the field of neuroscience bear symptoms of a symbolic turn in its diagnostic and methodological logic. The use of semiotic categories, such as representation and signification, for the explication of complex neuronal phenomena, as well as for tracing the biological location of the self, imply a turn in the scientific strategy. Discussions distinguish between various modes of neural mappings signifying the self and uncover a shift in the proceedings of the body mapping language, from stationary locations to more fluent and continuous states of the self. In this process, the visual system operates as an interface and a translating centre between seeing, perceiving, mapping and being. With the example of the recent Mars Explorations and the role of the image processing techniques for building up new cultural locations, this paper discusses the role of the visual perception for tracing our cultural self, the impacts of our self-locating strategies on scientific and technical development, as well as the impacts of technical development on mapping and inventing new qualities of locations.