2018

Recent Submissions

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    Foto-Fotos. Anmerkungen zum Medienphänomen „Dear Photograph“
    Hasebrink, Felix (2018)
    Sind Dear Photographs nostalgisch? Selbstverständlich, das meint zumindest ihr Erfinder. Der vorliegende Beitrag spürt den medientheoretischen Voraussetzungen dieser Behauptung nach, indem die erneut fotografierten Fotos, die Dear Photographs, mit Positionen der klassischen Fotografietheorie in Beziehung gesetzt werden. Dabei möchte ich zeigen, dass sich der Nostalgiediskurs um das Dear-Photograph-Format nicht nur paratextuell realisiert, sondern vor allem als besondere Bildstruktur in den Fotos selbst. Sie ergibt sich aus einem Spannungsverhältnis zwischen den erneut fotografierten Stellen und der Art und Weise, wie diese Stellen auf den Fotos als unterschiedliche Orte in Erscheinung treten. Darin liegt, so mein Vorschlag, ein wesentlicher Beitrag der Dear Photographs zum Komplex Medien/Nostalgie.
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    Kein Ausweg aus der Mi-seri(e)! Das Endlose Erzählen einer Endlichkeit in The Walking Dead
    Jarowski, Claudia (2018)
    Ein tödlicher nicht abklingender Virus hält immer noch an, greift um sich, legt im außergewöhnlichen Maße weite Teile der Bevölkerung flach und lässt die Infizierten auf dem Zahnfleisch kriechen. Wirkt dieses Bild für die Beschreibung einer grassierenden Grippewelle hypochondrisch übertrieben, so untertrieben wirkt jene Beschreibung hingegen, wenn man der postapokalyptischen Endlosserie THE WALKING DEAD (USA 2010 ff.) auf den Zahn fühlt. Spätestens nach der achten Staffel von THE WALKING DEAD stellt man ernüchtert fest, dass die erste Staffel es auch getan hätte. Doch so zäh diese Serie auf einen wirken mag, drängt sie gerade wegen ihres frappanten Zuschauererfolgs zu einer Reflexion des ihr zu Grunde liegenden Zeitkonzepts. Es ist nämlich fast schon beeindruckend wie zäh sich die Serie entsprechend der Zombie-Gangart dahinschleppt und sich trotz enormer Handlungsarmut so lange am Leben halten kann, ohne dem Zuschauer einen Ausblick auf ein potenzielles Ende zu bieten. Wie lässt sich der merkwürdig geartete Überlebenstrieb dieser Serie medientheoretisch fassen, der an einem Schrecken ohne Ende mehr Gefallen findet als an einem Ende mit Schrecken? Wie kann eine postapokalyptische Narration, die bereits mit dem Ende beginnt erfolgreich einem Serienende aus dem Weg gehen? Diesen Fragen geht der folgende Essay nach.
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    Das Paradox des Star Wars-Universums. Gedanken zu Episode VIII – The Last Jedi (2017)
    Babin, Anna-Maria (2018)
    Die Star Wars-Saga gehört zu den wichtigsten Filmserien der Geschichte, wenn es nicht die wichtigste überhaupt ist. Mit einer Fangemeinschaft, die nur noch mit der von Star Trek zu vergleichen ist, überlebt die märchenhafte Geschichte rund um eine Galaxie weit, weit entfernt bereits seit über vierzig Jahren und bereitet auch mit ihrer neuesten Episode VIII wiederum ein galaktisches Spektakel. Aber auch dieser Episode wird vor allem von den Fans das alte Problem vorgeworfen: Es heißt, alles wiederhole sich immer wieder. Aber ist es nicht genau das, was Star Wars ausmacht? Die daran anschließende Frage lautet: Können diese Fans überhaupt befriedigt werden?
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    American Dreaming Reloaded. Vom Sein zum Tode zur Lust am Leben – Lana del Rey preist in ihren melancholischen Retro-Oden bittersüße Freiheit und Hedonismus sowie ein überkommenes Frauenbild
    Dresler, Nastasja S. (2018)
    Vier Alben hat die amerikanische Popballaden-Sängerin mittlerweile an die Spitze der internationalen Charts platziert. Lust for Life (2017) will mit dem bewährten Konzept brechen. Mit Born to Die (2012) hatte Lana del Rey eine eigene Marke in der Musiklandschaft etabliert. Melodramatik und suizidale Atmosphäre, erzeugt durch eine tragische Stimme, „reflektierenden“ Sprechgesang, flächige Synthesizer, verschattete Texte über Verlustängste in der Liebe, menschliche Endlichkeit und Einsamkeit, nicht zuletzt entschleunigte Bewegungen in den Musikvideos, bilden die Charakteristika ihrer Songs. Del Rey scheint die verdrossene amerikanische Hausfrau in ihrer narkotisierenden Vorstadtwelt zu porträtieren, ein Sinnbild der „Müdigkeitsgesellschaft“ (Byung-Chul Han), – oder wie die ZEIT titelte: „Ihre Liebe fault in der Sonne“. Die unglücklichen Lebens- und Liebesgeschichten münden in die Todessehnsucht aus dem irdischen Jammertal. – Verkündet die strahlende Sängerin auf dem jüngsten Albumcover die Abschaffung des Grübelzwangs? Das verbindende Glied zwischen Schwer- und Lebensmut bleibt der Lobgesang auf den amerikanischen Traum, den es nun nicht mehr in seinem Verlust zu betrauern, sondern für die Zukunft zu beschwören gilt, der Jetzt-Zeit zum Trotz. Eine Retrospektive.
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    Wie funktioniert Kunst als Wunder?
    Braun, Michael (2018)
    Mario Grizelj ergründet Religion als Formproblem der Literatur um 1800.
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    The Sinner (2017). Klassischer Krimi oder Aufklärung eines Tabubruchs
    Lebe, Julia (2018)
    Oberflächlich erzählt THE SINNER die Geschichte des Kriminalpolizisten Harry Ambrose, der die wahren Motive hinter dem mysteriösen Mord von Cora Tanetti an einem anderen Badegast sucht. Ein verdrängtes Trauma und ihre Kindheit voller Buße, Enthaltsamkeit und religiösem Fanatismus seitens der Mutter scheinen der Auslöser gewesen zu sein. Polizei und Justiz bringen somit Licht in Coras nebulös, religiös verwobenes Unterbewusstes und sorgen für die empirische Aufklärung des Falls. Eigentlich jedoch – so meine These – werden in THE SINNER mystische Opferfeste, Totems und Tabus verhandelt. Allerdings stehen sich Magie und Ratio nicht unversöhnlich gegenüber oder vermischen sich gar. Vielmehr wird der Mord als Überschreitung der innerdiegetischen Rechtsordnung, parallel zu den Tabubrüchen in der Tiefenstruktur verhandelt. Werden durch diese Parallelführung etwaige Grenzen und Sanktionssysteme einer – wenn man so will – magischen (Rechts-?)Ordnung durchdekliniert?
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    Allzumenschliche Verbrechen. Zur Anthropologie des Kriminalgenres
    Dresler, Nastasja S. (2018)
    Der Deutsche scheint eine Schwäche für Krimis zu haben. Mit der Erstausstrahlung einer Tatort-Folge im Jahr 1970 begann eine bis in die Gegenwart andauernde Erfolgsgeschichte. Etwa 9 Millionen Menschen schalten jeden Sonntagabend den Fernseher an: Tatort-Zeit. Der weniger kriminalaffine Zuschauer muss sich dieser Vorliebe beugen. Denn auch wer sich von Montag bis Samstag in der Hauptsendezeit vor allem durch das Programm der öffentlich-rechtlichen Sender zappt, scheint oft nur zwei Möglichkeiten zu haben: sich auf einen der Fälle einzulassen oder zum guten alten Buch zu greifen. Aber auch der krimischeue Leser sieht sich zunehmend in Bedrängnis: In den Buchhandlungenerweitert die Kriminalliteratur ihr Territorium, begründet Festivals, bevölkert Lesungen – ja, es entsteht häufig der Eindruck, als dominiere sie den Buchmarkt. Beruhtder Erfolg dieser Gattung ausschließlich auf unserer Faszination für das Abgründige und Rätselhafte?
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    Zwischen Erbarmen und Entsetzen. Invektive Sprache in: Three Billboards outside Ebbing, Missouri (2017)
    Jarowski, Claudia (2018)
    Wie so häufig bringt die abgelegene amerikanische Kleinstadt die besten Geschichten hervor. Obwohl der Film Three Billboards outside Ebbing, Missouri (2017) das Klischee der hinterwäldlerischen Kleinstadt aufruft, die gewaltig Dreck am Ste-cken hat, tut er dies nur, um feste Gewissheiten, stereotype Rollenverteilungen und antiquierte Gegenüberstellungen von Gut und Böse nachhaltig zu erschüttern. Dabei greift die derbe Tragikomödie auf das Potenzial der invektiven Sprache zurück, die in ihrer Dichte an schlagfertiger Rhetorik, bitterbösen Beschimpfungen und plakativen Diskriminierungen seinesgleichen sucht. Die Initialzündung der grenzenlosen Gewalt-spirale verursacht die Neutapezierung der drei sogenannten Billboards, deren Botschaft eine Welle der Entrüstung in Gang setzt. An eben jenes brachiale Moment des Umschlagens von Sprache in Gewalt will sich die folgende Untersuchung herantasten und folgenden Fragen nachgehen: Was passiert, wenn der Zeichenträger, die Lein-wand, mit der Ereignishaftigkeit invektiver Sprache in Berührung kommt? Wie lässt sich die sonderbare Verschränkung zwischen Filmbild und invektiver Sprache hierar-chisch bestimmen und welche Rolle nimmt der Film in diesem invektiven Geschehen ein? Verharrt er tatsächlich im Modus eines unparteiischen Zuschauers oder ist er als bedingende Erzählinstanz schon längst Teilnehmer dieses invektiven Geschehens? Das Moment der Gewaltsamkeit, wie die Analyse herausstellen wird, lässt sich schon unterhalb der Ebene der herabsetzenden Figurenrede ansiedeln.
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    Lebensgefühle um 1968
    Der folgende Beitrag skizziert verschiedene Gefühlslagen der Zeit um 1968. Er ist vorwiegend psychologisch ausgerichtet – und weicht insofern ab von den vielen, meist soziologischen und politischen Beschreibungen jener Jahre.
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    (Un)kitschige Filmbilder und Paradoxien des Glücks in Woody Allens Film Match Point
    Braun, Cornelia (2018)
    Glück als der Ball, der auf dem Netz tanzt. Der folgende Beitrag will Woody Allens Film “Match Point” (2014) als Philosophie des Glücks ‚lesen’ und die Paradoxien dieses Phänomens beleuchten.
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    American Animals (2018) oder der etwas andere Heist-Film
    Babin, Anna-Maria (2018)
    Filme über Raubzüge, sogenannte Heist-Filme, werden trotz einiger Vorläufer vor allem seit Steven Soderberghs Ocean’s Eleven (2001) stark glorifiziert. Die Auswirkungen solcher filmischer Behandlungen zeigt Bart Laytons American Animals (2018), der sich mit der wahren Geschichte eines fehlgeschlagenen Raubzuges beschäftigt. Der Film erweist sich dabei nicht nur als durchdachtes Spiel mit Fiktion, Wahrheit und ihrer Zwischenform, der Authentizität, sondern auch als Spiel mit Zitaten und Genre-Elementen. In dieser Selbstreflexion wirft American Animals einen Seitenblick auf ein mittlerweile perfektionsgetriebenes Genre sowie eine hyperreale Kultur.
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    Star Wars Episode VIII: Metageschichte und Variation einer Mythologie
    Conrad, Rabea (2018)
    “Die letzten Jedi” ist eine Metageschichte über das Erzählen von Star Wars. Sie fragt nach der Möglichkeit von etwas Neuem in einem Mythos, der den Gesetzen des Wieder- und Weitererzählens gehorchen muss.
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    Poetic justice in Fatih Akins Aus dem Nichts
    Hütter-Almerigi, Yvonne (2018)
    Fatih Akin hat sich in Aus dem Nichts (2017) der Opfer der NSU-Morde und ihrer Angehörigen angenommen und ist, wie verschiedentlich in der Presse gelobt wurde, zur Bildgewalt und Sensibilität seiner frühen Werke, allen voran Gegen die Wand (2004), zurückgekehrt. Was die beiden Filme eint, ist ihre gelungene Verbindung der großen, politischen Themen und ihrer ethisch-metaphysischen Verhandlungsrahmen mit der subjektiven Innensicht des Einzelschicksals, ohne – hier die Stärke – in reines Ausagieren von Stereotypen zu verfallen, auch wenn Stereotype durchaus zu Akins Instrumentarium gehören. Interkulturalität, Emanzipation, Neo-Nazismus, Terrorismus, Gerechtigkeit, Liebe, ein höherer Anspruch ist kaum vorstellbar und groß ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns, der Verhandlung von Plattitüden, des moralischen Zeigefingers, des Endens im Kitsch. Akin umschifft diese Untiefen dadurch, dass die Protagonistinnen beider Filme zu partikulär, fragil und in sich gebrochen sind, um eine rein lehrstückhafte Lesart zuzulassen, auch wenn die politische Message klar und deutlich ist. Der Aufsatz widmet sich folgend einem Teil dieser Message: den ästhetischen und politischen Dimensionen des Gerechtigkeitskonzepts in Aus dem Nichts.
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    Die allerletzten Jediritter. Visual benefits, narrative vices in der Stars Wars Episode VIII
    Auch dem zweiten Film der dritten Star Wars-Trilogie, die Episode VIII “Die letzten Jediritter”, gelingt es nicht, einen für die Trilogie eigenen und spezifischen narrativen Spannungsbogen aufzubauen, trotz neuer und beeindruckender visueller Attraktionen.