2021 - # 11 Bewegliche Zugänge: Werk-Geschichten und temporär genutzte Orte

Hg.: Barbara Büscher, Franz Anton Cramer, Red.: Barbara Büscher, Franz Anton Cramer, René Damm, Verena Elisabet Eitel, Elisabeth Heymer, Lucie Ortmann

Recent Submissions

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    Editorial: MAP #11 Fluid Access: Work histories and temporary spaces
    Büscher, Barbara; Cramer, Franz Anton (2021) , S. 1-5
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    Editorial: MAP #11 Bewegliche Zugänge: Werk-Geschichten und temporär genutzte Orte
    Büscher, Barbara; Cramer, Franz Anton (2021) , S. 1-5
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    Einstweilen im Dazwischen – das Interim als Möglichkeit, andere Umgebungen zu erschließen und variable Räume zu erproben
    Büscher, Barbara (2021) , S. 1-19
    Durch Rekonstruktion, Umbau und Renovierung/ Erweiterung sind oder waren eine Reihe von städtischen und staatlichen deutschen Theatern in den letzten Jahren gezwungen, sich im Interim mit anderen Standorten, neuen Umgebungen und variablen Raumaufteilungen in großen Hallen auseinanderzusetzen. Dass der Umgang mit dieser vermeintlichen ‚Notlösung‘ auf sehr unterschiedliche Weise produktiv gemacht werden kann, wird anhand von zwei Beispielen bzw. Projekten entfaltet. Verschiedene künstlerische und stadtpolitische Strategien werden beschrieben, die das räumlich Institutionalisierte ergänzen und kritisch befragen, sich z.B. den anderen Nachbarschaften, die aus Spielstätten jenseits des Stadtzentrums resultieren, öffnen. Ein drittes Beispiel dokumentiert Interim als nomadisierende Bespielung einer Vielzahl verschiedener städtischer Orte und Räume. Die experimentierende Aneignung von Interimssituationen lässt sich im Kontext der Konzepte von Schwellen-Räumen als Orten der Aushandlung und Beweglichkeit diskutieren.
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    Artists & Agents – Performancekunst und Geheimdienste. Antworten auf häufig gestellte Fragen
    Arns, Inke; Krasznahorkai, Kata; Sasse, Sylvia (2021) , S. 1-14
    2019/20 zeigte der Hartware MedienKunstVerein in Dortmund die Ausstellung „Artists & Agents – Performancekunst und Geheimdienste“. Die von Inke Arns, Kata Krasznahorkai und Sylvia Sasse kuratierte Ausstellung ging zurück auf Ergebnisse des mehrjährigen Forschungsprojekts „Performance Art in Eastern Europe 1950–1990. History and Theory” am Slavischen Seminar der Universität Zürich. Seit nach 1990 viele Geheimdienstarchive der ehemaligen Ostblock-Länder für die wissenschaftliche Forschung geöffnet wurden, war es erstmals möglich, die Dokumentation von Kunst durch Spitzel und die Einflussnahme der Geheimdienste auf künstlerische Arbeiten zu untersuchen. Die Ausstellung versammelte z. T. noch nie gezeigte Beispiele künstlerischer Subversion und geheimdienstlicher Unterwanderung und wollte vor allem die Interaktion von Geheimdienstaktionen und Performancekunst zeigen, jener Kunstrichtung, vor der sich die sozialistischen Staaten Osteuropas am meisten fürchteten. Der Beitrag ist ein Auszug aus dem die Ausstellung begleitenden Magazin.
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    „Bewußtes Unvermögen“ – Archivpraktiken in der Gegenwart der Kunst
    Lauf, Vera (2021) , S. 1-16
    Von März 2019 bis März 2020 zeigte die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig das Projekt „Bewußtes Unvermögen – Das Archiv Gabriele Stötzer“. Dem vorangegangen waren Überlegungen zur gegenwärtigen Sammelpraxis am Museum. Diskutiert wurden Sammel- und Archivpraktiken, die eine Aktivierung der Bestände in der Gegenwart ermöglichen und die Sammlung als ‚Archiv für eine künstlerische Erfahrung’ (Suely Rolnik) begreifen. Für eine Reihe von künstlerischen Praktiken – etwa performativen, zeitbasierten, partizipativen, kollaborativen – erweisen sich bisherige Sammelkonzepte als inadäquat. Das Archiv Gabriele Stötzer war vor dem Hintergrund dieser Auseinandersetzungen als ein Ausstellungs-, Vermittlungs- und Forschungsraum angelegt. In 3 Teilen zeigte es die künstlerische Praxis Stötzers (vornehmlich aus den 1980er Jahren) zusammen mit dokumentarischem Material, das die Künstlerin selbst zusammengestellt hat. Für das begehbare Archiv entwickelte die Künstlerin Paula Gehrmann wechselnde Rauminstallationen, die in einen Dialog mit dem Material Stötzers traten.
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    ECHOHAUS – der gefaltete Raum
    Kubin, Felix; Friedrich, Burkhard (2021) , S. 1-12
    Als offen angelegtes Experiment brachte Echohaus 2009 ein klassisch-modernes Ensemble mit einen elektronischen DIY-Musiker und einem Produzenten für Underground-Popmusik zusammen. Für die einwöchigen Aufnahmen in dem Hamburger Studio Electric Avenue galten einige Regeln: keine künstlichen Halleffekte oder digitalen Plug-Ins verwenden, nur die akustischen Reflexionen echter Räume, keine Overdubs. 2010 erschien aus dem Projekt ein Tonträger beim Hamburger Avantgarde-Label Dekorder. Im gleichen Jahr gab es eine Uraufführung beim Märzmusik Festival in den Berliner Sophiensaelen. Aus Anlaß des 10-jährigen Jubiläums des Raum-Klang-Projektes Echohaus sprachen die beiden Komponisten und Musiker Felix Kubin und Burkhard Friedrich über dieses Projekt und die grundlegende Bedeutung von Raum als Klangkörper, vom Komponieren durch Bewegung im Raum und von technisch generierten parallelen Räumen.
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    Musée Précaire Albinet. Ein Projekt von Thomas Hirschhorn & Les Laboratoires d'Aubervilliers
    Hirschhorn, Thomas (2021) , S. 1-6
    Der Kunst- und Residenzort Les Laboratoires d’Aubervilliers realisierte 2004 gemeinsam mit Thomas Hirschhorn das ehrgeizige Projekt Musée Précaire Albinet. Über einen Zeitraum von vier Wochen wurden bedeutende Gemälde aus Pariser Museen in einem Vorort von Paris als temporäres Museum gezeigt, unter Einbindung der lokalen Bevölkerung. Wir dokumentieren das Vorhaben anhand von programmatischen Texten und ausgewählten Photos.
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    Assembling a Work of Art: An Annotated History of Fluxfilm No. 1
    Hölling, Hanna (2021) , S. 1-28
    “What is Zen for Film?”, I was asked on the occasion of a preparatory meeting for Revisions, an exhibition to feature Zen for Film (1962–64), Nam June Paik’s “blank” film projection. Despite the many discussions that preceded the meeting, when it came to the question of what the main—and the only—artwork of this exhibition was, we felt as if we’d been left in the dark. Is Zen for Film an idea, a concept—or rather, an event, a performance, or a process? In its original form, Revisions: Zen for Film combined a research project, pedagogy, an exhibition, and an exhibition catalogue. Revised again in the following pages, Revisions is an exercise in slow looking. It questions the ambition of constructing the work with a fixed identity, a product that moves seamlessly from the studio to the world of dissemination, distribution, and display. Instead, Zen for Film will appear once again as an assemblage of people, things, and events, a vibrant materiality destined for a changeable future.
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    Nyota Inyoka, Biographie, Archiv. Zum Forschungsprojekt „Border-Dancing Across Time“
    Cramer, Franz Anton (2021) , S. 1-21
    Die Tänzerin, Choreographin und Autorin Nyota Inyoka (1896-1971) steht im Zentrum eines Forschungsprojekts, das vom österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) seit Juni 2019 über den Zeitraum von drei Jahren gefördert wird. Eine der drei Forschungsfragen bezieht sich auf den Bereich der Biographieforschung. Doch Nyota Inyokas Lebensgeschichte spannt sich aus in einem komplexen Gebilde von Faktizität, Invention, Legendenbildung und Selbstbestimmung, ihre Identitätspolitik changiert zwischen selbstbewirkter Verschleierung, sozialer Dynamik, künstlerischer Transgression und zeithistorischer Vereinnahmung im Zeichen des europäischen Kolonialismus. Die Biographieforschung nähert sich im Forschungsverlauf einer Dynamik, die der Unabgeschlossenheit des Archivs als materiellem Wissens- und hermeneutischem Kulturraum entspricht. Der Beitrag resümiert erste Ergebnisse und fasst „das Biographische“ als „Archivisches“, um die Paradigmen des In-Sich-Abgeschlossenen auf der einen Seite, der beständigen Neukonfigurierung auf der anderen Seite methodisch zu verknüpfen.
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    Revue und Recherche: Jade Montserrats Performance „Shadowing Josephine“ (2013)
    Hanstein, Ulrike (2021) , S. 1-19
    Jade Montserrat ist eine britische Performerin und bildende Künstlerin, die sich im Rahmen ihres künstlerischen PhD mit Josephine Bakers Performances auseinandersetzt. Sie performt geloopte Choreographien, die aus überlieferten Aufzeichnungen von Baker abgeleitet sind und setzt sich auch in Zeichnungen und Installationen mit Baker auseinander. Der Beitrag verortet diese Arbeiten in den Debatten von Performance und Blackness und beschreibt Montserrats Performanceverfahren selbst als Forschungsmethode. Daraus leiten sich neue Formen der Archivierung und Auseinandersetzung mit Performance-Geschichte ab.
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    Archiv-Analysen Teil 3: Dokumentation als Teil der Produktion - RIMINI PROTOKOLL
    Ortmann, Lucie (2021) , S. 1-17
    Im Rahmen des Forschungsprojekts 'Verzeichnungen. Medien und konstitutive Ordnungen von Archivprozessen der Aufführungskünste' interessierten wir uns für die Archivierungsprozesse von Rimini Protokoll. Wie dokumentiert die medial-technisch versierte Künstler:innengruppe ihre Arbeit? Gibt es so etwas wie ein kontinuierlich betriebenes Archiv? Dieser Bericht bildet den dritten Teil der Reihe Archiv-Analysen. Er basiert auf einem Gespräch, das wir bereits 2016 führten und ist in insofern auch ein Griff ins Archiv des Forschungsprojekts. Archiv-Analysen richten sich auf die Praktiken des Sammelns und die Prozesse des Erschließens und Nutzens verschiedener Akteur:innen und Institutionen im Bereich Performancekunst/Freie Theater- und Tanzszene. Teil 1 beschäftigte sich mit dem HAU Hebbel am Ufer, Berlin (MAP #8) und Teil 2 mit dem Haus der Kunst, München und dem steirischen herbst, Graz (MAP #9).
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    Die Stadt als Bühne sehen – die Veranstaltungsreihe "Disappearing Berlin"
    Bruglacher, Marie-Therese; Eitel, Verena Elisabet (2021) , S. 1-20
    2019 und 2020 fand in Berlin die Veranstaltungsreihe 'Disappearing Berlin' des Schinkel Pavillon statt. In 13 Veranstaltungen schufen internationale Künstler*innen und Gruppen Projekte an Orten, die den Wandel, den Umbruch und vor allem das Verschwinden im Stadtgefüge Berlins kennzeichnen – architektonisch, gesellschaftlich, kulturell. Die dadurch entstandenen, temporären Begegnungsorte warfen Fragen über die Geschichte, die Gegenwart vor allem aber über die Zukunft der Stadt Berlin als Lebensraum auf. Der Beitrag collagiert ein Gespräch mit der Projektleiterin und Co-Kuratorin des Projektes, Marie-Therese Bruglacher mit ausgewähltem Foto- und Bewegtbildmaterial der einzelnen Veranstaltungen.
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    Die Kunst der Deeskalation – Akira Takayamas Theaterprojekt „J Art Call Center“
    Krautheim, Ulrike (2021) , S. 1-7
    Akira Takayamas Theaterprojekt „J Art Call Center“ entstand im Herbst 2019 als unmittelbare Reaktion auf die temporäre Schließung der Ausstellung After ‚Freedom of Expression‘? bei der Aichi Triennale 2019. Die Ausstellung versammelte über zwanzig künstlerische Positionen, welche in staatlichen japanischen Museen nicht gezeigt werden konnten bzw. aus laufenden Ausstellungen entfernt worden waren. Aufgrund von aggressiven Protesten von Bürger*innen musste sie nach nur drei Tagen Laufzeit aus Sicherheitsgründen schließen. Eine Gruppe von Künstler*innen rief daraufhin die Kampagne „Re:Freedom Aichi“ ins Leben. Akira Takayamas J Art Call Center entstand im Kontext von „Re:Freedom Aichi“ und setzte in einer Situation der Konfrontation und Eskalation auf eine direkte Form des Dialogs. Die zentrale Idee des J Art Call Center: Beschwerdeanrufe von Bürger*innen wurden nicht mehr von Angestellten der Präfektur Aichi entgegengenommen, sondern von den beteiligten Künstler*innen und Künstlern selbst. Der Artikel reflektiert Takayamas Projekt als Antwort auf eine zunehmende Vereinnahmung der künstlerischen Sphäre durch politische Repräsentationskämpfe. Die Autorin beschreibt, wie Takayama im Rekurs auf die griechische Tragödie Strategien entwickelt, Theater vor dem Hintergrund der Radikalisierung des öffentlichen Diskurses als sozialen Raum neu zu aktivieren.