2019/2 — Neue Rechte und Universität
In dieser Ausgabe der "Navigationen" sammeln wir Ressourcen gegen die Vereinnahmung der Universität durch die so genannte Neue Rechte. Auslöser für das Themenheft sind die Geschehnisse rund um ein Seminar, das im Wintersemester 2018/19 unter dem Titel „Denken und Denken lassen. Zur Philosophie und Praxis der Meinungsfreiheit“ an der Universität Siegen angeboten wurde. Das Seminar wurde von einer Vorlesungsreihe flankiert, in der „dezidiert konservative oder rechte Denker“ eine Bühne bekamen, u.a. Marc Jongen von der AfD, und der Autor Thilo Sarrazin. Ein zentrales Anliegen dieser Ausgabe ist es, die Siegener Ereignisse zu dokumentieren, wissenschaftlich aufzuarbeiten und in verschiedenen Hinsichten zu kontextualisieren: diskursstrategisch, geographisch, historisch und politisch. Hierzu versammelt das Heft Beiträge diverser Forschungsdisziplinen – explizit auch von Vertreter*innen derjenigen Disziplinen, deren Existenzrecht von Teilen der Siegener Vortragenden in Zweifel gezogen wird. Um die Diversität der betroffenen Zugänge zu repräsentieren, sind über die Medienwissenschaft hinaus Beiträge aus der Islamwissenschaft, den Gender Studies, der Linguistik und der Soziologie im Heft vertreten.
Gesamtheft
Neue Rechte und Universität
Inhalt
Der Ort der Navigationen
S. 7-10
Neue Rechte und Universität. Einleitung
S. 11-24
Was sucht (und was findet) der Rechtspopulismus an der Universität?
S. 25-32
»Meinungsfreiheit« und ihre Grenzen an der Universität. Ein Kommentar
S. 33-38
Die Brauerei am Gerichtshof der Vernunft
S. 39-46
Zensur! Oder: Wessen Freiheit?
S. 47-64
Sokal Squared, Jordan Peterson und die rechten Affektbrücken von Siegen
S. 65-86
Anderes Wissen. Zur Materialität und Hantologie der Erfahrung
S. 87-106
No Platforming. Safe Campus and Ambivalent Twists on Freedom of Speech
S. 107-120
Aufklärung und Kosmopolitismus. Ein Gegensatz?
S. 121-134
Krieg der Trolle. Digitale Reproduzierbarkeit und ›Memetic Warfare‹
S. 135-148
The High/Low Toggle. Alt-Right Code Switching on 8chan
S. 149-160
Was vom Semester übrig blieb
S. 161-162