2019/1 ‒ Immersion
Von der Verschränkung unseres Alltags mit digitalen Medien bis hin zum Erlebniswert technisch-responsiver Räume über das Attunement atmosphärisch gestimmter Arbeitsplätze: All diese Formen der Einbettung oder des Eintauchens in mediatisierte Umwelten finden ihre Bezeichnung als Immersion. Die Immersion ist dabei aber weder für digitale noch für artifizielle Umwelten reserviert. Sie stellt vielmehr eine Medienpraxis für die Konstruktion von Subjektivität und dessen Grenzen dar. Subjektivität ist damit unter Bedingungen der Immersion eben keine Auflösungs- oder Täuschungsfigur. Denn so heterogen das Verfahren der Immersion auch sein mag, so zielt es doch auf die Frage nach neuen Bestimmungen des Selbst, des Körpers sowie der Emotionalität und nicht zuletzt der jeweils neu gesetzten Abgrenzung zur Umwelt ab. Die Beiträge in diesem Heft versammeln solche Verfahren der Immersion anhand von Phänomenen wie dem Affekt, der Musik, der Leiblichkeit, der Animation, dem kollektiven Gedenken oder der kinematographischen Projektion.
Gesamtheft
Immersion : Grenzen und Metaphorik des digitalen Subjekts (Navigationen 19, 1)
Inhalt
Immersion oder das Versprechen der Auflösung. Zur Einführung
S. 7
Die Macht der Immersion. Eine affekttheoretische Perspektive
S. 17
Im Bilde des Gedenkens. Das Für und Wider immersiver Zeugenschaft
S. 35
Immersion und Irritation. Emotionale und kognitive Aneignungsprozesse in der physischen Technosphäre
S. 49
Musikalische Immersion. "Hörende Anwesenheit spüren"
S. 71
Eintauchen ins Animierte Wasser. Immersives Potential in dem Animationsfilm "Der Mönch und der Fisch"
S. 89
Die Enden des Körpers und die Negation der Prothetik
S. 105
Illusionsästhetik und leibgebundene Immersion im Kinofilm. Anmerkung zu einer begrifflichen Konstellation
S. 123