2017 - # 8 Transformieren. Re-Inszenieren.

Hg.: Barbara Büscher, Franz Anton Cramer, Red.: Barbara Büscher, Franz Anton Cramer, René Damm, Verena Eitel, Elisabeth Heymer, Lucie Ortmann

Recent Submissions

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  • Article
    „Your task is one of abstraction.” Wie Babette Mangoltes Filme für Trisha Browns Choreografien eine mediale Form finden.
    Nessel, Sabine (2017) , S. 1-8
    Water Motor', der Film mit dem Babette Mangolte 1978 das Solo von Trisha Brown dokumentierte, wird im Kontext anderer Arbeiten von Mangolte als eine spezifische Form, Bewegung zu modulieren und zu reflektieren untersucht. Dabei steht weniger die Indexikalität des Films im Zentrum als vielmehr die filmische Signatur, die Mangoltes Arbeiten verbindet, sowie die Frage, wie sich ihre ästhetischen Entscheidungen mit Diskursen der Filmgeschichte und Filmtheorie verschalten lassen. Anhand von drei Beispielen zeigen die Autorinnen, dass die Filme eine strukturale mediale Dimension freilegen. Mangoltes Filme machen, indem sie eine Wiederholungsstruktur aufweisen, das Problem der Rekonstruktion von Bewegung selbst zum Thema. Das Moment der Wiedererkennung offenbart dabei den Tanz als medial reflektiert.
  • Article
    Framing Performance Art. Acts of Documenting “Being and Doing” (1984)
    Hanstein, Ulrike (2017) , S. 1-16
    To explore documenting practices in detail that use the time-based medium of film to engage with performance art’s negotiation of duration and disappearance, this article addresses Stuart Brisley’s and Ken McMullen’s 16 mm film “Being and Doing”. “Being and Doing” is an experimental, highly subjective documentation of live art practices of the late 1970s and early 1980s in Eastern and Western Europe. The film’s highly concentrated and rhythmically elaborate montage assembles photographs, sound recordings, footage of communal rituals, and artists’ performances with a voice-over narration by Brisley. Starting from a detailed analysis of particular montage sequences the article elaborates on the inventive aesthetics of “Being and Doing” as a conjunction of body art practices and a process-oriented mode of documentation, which is concerned with the frame as the essential constituent of film form.
  • Article
    „Wir brauchen das Kino jeden Tag!“ - Das Berliner Projekt Blickpilotin e.V. (1989-2007)
    Bernstorff, Madeleine; Holzkamp, Regina (2017) , S. 1-7
  • Article
    Games: Jeux. Sergei Tcherepnin trifft auf Vaslav Nijinsky. Zur künstlerischen Modellierung des Gegenwartsmenschen
    Haitzinger, Nicole (2017) , S. 1-16
    Der Beitrag befasst sich mit Sergei Tcherepnins Sound-Installation „Games“, die 2016 im Rahmen der Ausstellung „Kunst-Musik-Tanz. Staging the Derra de Moroda Dance Archives“ im Museum der Moderne Salzburg zu sehen war. In Auseinandersetzung mit Vaslav Nijinskys Ballett „Jeux“ von 1913 und seinem Referenzrahmen des homme moderne entwickelt Tcherepnin eine neue Modellierung des homme contemporain. Dabei greift er Genderfragen ebenso auf wie den Kult des Sportiven oder das Verschwinden von künstlerischen Gattungsgrenzen.
  • Article
    Heldentod und Bruchlandung. Meiro Koizumi inszeniert in der Videoinstallation „Where the Silence Fails“ einen überlebenden Kamikaze-Piloten im Dialog mit der Vergangenheit
    Krautheim, Ulrike (2017) , S. 1-8
    Die Bedingungen für den Vollzug der tödlichen Mission könnten nicht besser sein. Bereits im Morgengrauen sieht der 19-jährige Kamikaze-Flieger Tadamasa Itazu, wie sich die Silhouette des Mondes scharf im Baumgeäst abzeichnet und ahnt, dass ein strahlend sonniger Tag bevorsteht, also ideale Wetterbedingungen für seinen ersten und letzten Einsatz als Pilot der japanischen Luftwaffe. In Meiro Koizumis Videoarbeit „Where the Silence Fails (Double Projection #1)“, die im Jahr 2013 entstand, wird der Betrachter zunächst mit einem Zeugenbericht aus der letzten Phase des Pazifischen Kriegs konfrontiert, der provozierend affirmativ daherkommt.
  • Article
    Transformation und Maskerade: zum Verhältnis theatraler/performativer und filmischer Inszenierungsmodi im Film
    Büscher, Barbara (2017) , S. 1-13
    Filmische Aufzeichnungen von Aufführungen – sei es Theater, Tanz oder Performance – sind Transformationen und folgen deren medialen Bedingungen, auch wenn sie sich als Dokumentation verstehen. Sie überführen Raum und Dauer eines performativen Ereignisses in filmische Parameter, konstruieren sie neu und anders. Am Beispiel von Babette Mangoltes Film „Marina Abramovic – Seven Easy Pieces“ untersucht der Text einen solchen Transformationsprozess. Und stellt ihm eine andere intermediale Bewegung zur Seite, konfrontiert ihn mit der Frage: was interessiert Filmkünstler_innen an einer deutlich als theatral markierten mise en scène? Arbeiten der Wiener Künstlerin Mara Mattuschka bilden die Basis für die Suche nach Antworten auf diese Frage. Mit dem Begriff der Maskerade und seinen verschiedenen Bedeutungskontexten werden Verfahren der Schichtung verschiedener künstlerischer Techniken und Gestaltungsparameter beschrieben.
  • Article
    Artistic Processes of Archiving in Contemporary Dance. Tokyo / Singapore: Archive Box Project (2013-2016)
    Ortmann, Lucie (2017) , S. 1-15
    How to create dance archives as ‘meaningful’ and ‘attractive’ tools for new creation? In 2013, Ong Keng Sen (Singapore International Festival of Arts) together with The Saison Foundation in Tokyo, Japan, called to life a project on archiving dance, which subsequently became the Archive Box Project. In the following years, it was realized in three phases oscillating between mediation, collaborative research and artistic practice. Seven participating Japanese artists, who each created an archive of their own works, developed individual, often contrary concepts of the archiving process.
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    Die Choreografie verschiebt Perspektiven, die filmische Transformation akzentuiert die Verschiebung. 3 Filme von Mara Mattuschka mit Chris Haring
    Burger-Utzer, Brigitta (2017) , S. 1-7
    Im Zentrum meiner folgenden Darstellung stehen Charakteristika der Filme von Mara Mattuschka, die in Kooperationen mit Chris Haring und liquid loft entstanden sind, und die Frage, in welcher Weise sie zur Transformation der Bühnenperformances beitragen. Eine Dokumentation der Tanz-Perfomances, die in der gängigen Ausformung in einer Totalen und in einem Take oder mit mehreren Kameras auf der Bühne gefilmt wird, stand nie zur Diskussion. Vielmehr versuchte Mattuschka mit dem Medium Film Verknüpfungen von Bild,- Sound,- und Körperchoreografien zu entwickeln, die die Qualitäten der jeweiligen Dramaturgien akzentuieren.
  • Article
    Passagen zwischen Tanz, Fotografie und Film. Zu Yvonne Rainers Film „Lives of Performers“ (1972)
    Holschbach, Susanne (2017) , S. 1-8
    „Lives of Performers“ wird im Vorspann dem Genre des Melodramas zugeordnet. Dass man jedoch keinen Film mit einer Narration im konventionellen Sinn, eine Verkörperung dramatischer Gefühle durch Charaktere, eine auf Identifikation durch das Publikum zielende Darstellung der Schauspieler erwarten kann, deutet sich schon im Prolog an. Es geht nicht um Verkörperung, sondern um Repräsentation von Gefühlszuständen und Beziehungskonstellationen, die mit den Mitteln der Performance einer Art von Versuchsanordnung unterzogen werden. Eine tragende Rolle spielt dabei die Fotografie und das Fotografische. So arbeitet der Film in großem Ausmaß mit Inszenierungsformen wie der Pose, dem Mise en abyme und dem Tableau vivant.
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    Editorial: MAP #8 Transforming. Re-staging.
    Büscher, Barbara; Cramer, Franz Anton (2017) , S. 1-4
  • Article
    Wenn das Archiv bereits dagewesen ist. Die Ausstellung „Kunst-Musik-Tanz: Staging the Derra de Moroda Dance Archives“ in Salzburg, Museum der Moderne, 19. März bis 3. Juli 2016
    Cramer, Franz Anton (2017) , S. 1-6
    Das Museum der Moderne in Salzburg hat sich seit einigen Jahren unter der neuen Leitung von Sabine Breitwieser den Themen Choreographie, Bewegung und Performance geöffnet. Nach Ausstellungen über Simone Forti („Simone Forti. Mit dem Körper denken: Eine Retrospektive in Bewegung“, 18. Juli 2014 bis 9. November 2014), Billy Klüver („E.A.T. Experiments in Art and Technology“, 25. Juli 2015 bis 1. November 2015) oder Carolee Schneeman („Carolee Schneemann. Kinetische Malerei“, 21. November 2015 bis 28. Februar 2016) lud sie die ebenfalls in Salzburg ansässigen Derra de Moroda Dance Archives zu einem Projekt in ihr Haus ein.
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    Editorial: MAP #8 Transformieren. Re-Inszenieren.
    Büscher, Barbara; Cramer, Franz Anton (2017) , S. 1-4
  • Article
    "Happenings are pure subjective experience". An Interview with Jean-Jacques Lebel
    Morrill, Eric (2017) , S. 1-11
    Jean-Jacques Lebel, born in Paris in 1936, is an artist, activist and writer. His works have ranged from paintings, sculptures, installations videos and poems to translations and happenings. Trilingual and active both aesthetically and politically, he has had numerous exhibitions all over the world, working alone or in collaboration with artists including Erró, Allan Kaprow, Robert Filliou, Tetsumi Kudo, Claes Oldenburg, Yoko Ono, Carolee Schneemann, and Wolf Vostell, and poets Lawrence Ferlinghetti, Allen Ginsberg, Gregory Corso, William Burroughs and Michael McClure. For this interview, focused on documentation and the archive, we spoke primarily about his happenings, the first of which, L’Enterrement de la Chose (The Burial of the Thing, Venice, July 14, 1960) has been celebrated as the first such event on the European continent.
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    Choix d'un passé – Transnationale Vergegenwärtigungen kolonialer Hinterlassenschaften
    Kuster, Brigitta (2017) , S. 1-6
    „Vielleicht ist es nicht ganz unwesentlich, die Geschichte dort beginnen zu lassen, wo mich vor ein paar Jahren die Kunde über einen möglichen Zeugen zu Ereignissen aus der deutschen Kolonialzeit Ende des 19. Jahrhunderts im heutigen Kamerun erreichte, und zwar in Form einer Erinnerung, die sozusagen als Gepäck einer gegenwärtigen Migrationsgeschichte mitgeführt wurde. Auf diese Weise kam es dazu, dass das Zeugnis zu dem Mord am Urgroßvater von Moïse Merlin Mabouna aufgerufen wurde, nach dem du fragst. Es war gewissermaßen zuerst da und rückte erst mit der Zeit, und in dem Prozess, ihm Bedeutung und „Wahrheit“ abzugewinnen, in ein Verhältnis zu anderen Wissensformen, wie sie etwa im kolonialen Archiv enthalten sind.“
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    Archivprozesse manifestieren. Schlussfolgerungen aus der Arbeit des Forschungsprojektes „Verzeichnungen“
    Büscher, Barbara; Cramer, Franz Anton; Ortmann, Lucie (2017) , S. 1-5
    Im Rahmen des durch die DFG geförderten Forschungsvorhabens „Verzeichnungen. Medien und konstitutive Ordnungen von Archivprozessen der Aufführungskünste“ (Juli 2012 bis März 2017) haben wir uns mit den vielfachen Wechselwirkungen von Archivprozessen und künstlerischen Praktiken befasst. Konzentriert haben wir uns dabei auf Beispiele aus dem Bereich Performancekunst seit den 1970er Jahren sowie Tanz- und Theaterformen, die gemeinhin als ›Freie Szene‹ bezeichnet werden.
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    Archiv-Analyse: HAU Hebbel am Ufer
    Cramer, Franz Anton (2017) , S. 1-4
    Im Rahmen des Forschungsprojektes „Verzeichnungen. Medien und konstitutive Ordnungen von Archivprozessen der Aufführungskünste“ wurden neben Fallstudien zu konkreten künstlerischen und archivischen Projekten auch eine ganze Reihe von uns so genannten Archiv-Analysen durchgeführt. Eine davon bezog sich auf das heutige HAU Hebbel am Ufer, als künstlerisches Produktionshaus und Spielstätte 1988 im Hebbel-Theater Berlin gegründet. Der Beitrag stellt einige methodische Verfahren vor und beschreibt Themenfelder, die sich aus der Archivsituation unmittelbar als weitere Forschungsfragen ergeben.