Marburger Kamerapreis

Seit 2001 wird der Marburger Kamerapreis jährlich an einen herausragenden Bildkünstler beziehungsweise eine herausragende Bildkünstlerin verliehen. Die öffentliche Preisverleihung findet jeweils im Mai in feierlichem Rahmen statt. Rund um die Preisvergabe finden die Bild-Kunst-Kameragespräche in den Filmkunsttheatern Marburg statt. Der Preisträger oder die Preisträgerin stellt sich der Diskussion mit Kolleg*innen, Wissenschaftler*innen, Filmkritiker*innen und dem Publikum. Unter dem Eindruck der in diesem Rahmen vorgeführten filmischen Arbeiten werden Fragen der Kameraästhetik, des Stils und der Produktionsumstände diskutiert. Der Film ist immer auch eine Kunst des Sehens, des Sichtbarmachens der stilisierenden Durchdringung des vorgefundenen Materials. Ungeachtet dieser scheinbar trivialen Tatsache führt die Kameraarbeit nach wie vor ein Schattendasein, ist kaum etwas bekannt über die Arbeitsbedingungen und Leistungen der Bildgestalterinnen und Bildgestalter. Es sind der Regisseur oder die Regisseurin, die Schauspielerinnen und Schauspieler, deren Namen sich mit den bewegten Bildern verknüpfen, und denen man primär das gestalterische Wirken zuspricht. Der Marburger Kamerapreis, als Auszeichnung für herausragende Bildgestaltung im Film, möchte hier zu einer Verschiebung des Blickes, zu einer Veränderung der Wahrnehmungsweise filmischer Arbeit beitragen.