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Das Leid an der Zeit. Gaspar Noés Skandalwerk Irréversible als zeitbasiertes Filmereignis

Abstract

Das Liebespaar Marcus und Alex und ihr gemeinsamer bester Freund Pierre besuchen eine ausgelassene Party, wo es, unter Einfluss von Drogen und Alkohol, zum Streit zwischen den beiden Liebenden kommt. Alex verlässt entnervt die Fete. Doch sie kommt nie zuhause an: In einer Unterführung wird sie Zeugin, wie der schwule Zuhälter El Tenia erbost eine seiner Huren attackiert, bevor sie selbst von ihm vergewaltigt und ins Koma geprügelt wird. Die grässliche Schändungs-Szene aus Gaspar Noés Film Irréversible nimmt geschlagene neun Minuten Zeit in Anspruch. Quälende, körperlich empfundene Zeit – und in ihr eine erschütternde und unerträgliche Erfahrung von Nähe, die jede ‘splendid isolation’ des Zuschauers zerstört. Gaspar Noé schert sich einen Dreck um die Distanzübereinkunft des Mediums Film. Das Bild schändet Auge und Psyche.

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Brincken, Jörg von: Das Leid an der Zeit. Gaspar Noés Skandalwerk Irréversible als zeitbasiertes Filmereignis. In: Medienobservationen, Jg. (2010), . DOI: http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/22464.
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 editor = {Scheffer, Bernd and Jahraus, Oliver and Packard, Stephan},
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