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Ein neues Literaturmilieu: [ zwischen Transfugalität und "Event-ualität" ]

dc.creatorSuter, Beat
dc.date.accessioned2022-01-04T11:40:31Z
dc.date.available2022-01-04T11:40:31Z
dc.date.issued2000
dc.description.abstractDer neu geschaffene soziale Raum der ‘Hyperfictions’, ‘Cyberfictions’, ‘Webfictions’, der ‘Netzliteratur’ und ‘Welttexte zeichnet sich aus durch ein hohes Mass an Experimentalität, durch künstlerischen Gestaltungswillen, der mehr als nur tradierte Formen transportieren will, durch Hybridität, durch narrative Eigenräumlichkeit, durch Nichtendgültigkeit, Streben nach Interaktivität und ‘Event-ualität’. Die hervorstechenden Merkmale dieses neuen Kultur- und Literaturmilieus können aber wohl am einprägsamsten mit den beiden Begriffen des ‘Transversalen’ und des ‘Transfugalen’ umschrieben werden. Als ‘transversal’ hat Wolfgang Welsch in seiner Philosophie der zeitgenössischen Vernunftkritik allgemeine Denk- und Gestaltungsformen der Gegenwartsgesellschaft bezeichnet. Schreiben und Denken im Netz, bzw. im World Wide sind als solche praktische Vollzüge transversaler Vernunft, die im Kontext von Internetliteratur strukturbildenden Charakter haben und sind, wie bspw. auch Mike Sandbothe feststellt, nicht zu trennen von der kreativen Installation von Hyperlinks, der ästhetischen Gestaltung des Designs von Webseiten und dem geschickten Programmieren mit HTML. Die auffallende Bereitschaft, die neuen Denkformen der Verflechtung, Verkreuzung unterschiedlicher Codes und Vernetzung zu erproben, die Welsch in der Sphäre der Kunst in sogenannten Hybridformen entdeckt, lässt sich in der praktischen Arbeit an Hypertexten beobachten und ohne Einschränkung auch auf das neue literarische Genre von Hyperfiktion übertragen. Der Begriff des ‘Transfugalen’ dagegen umschreibt den Tatbestand der transitorischen Flüchtigkeit, der die neue Literaturform gleich in mehrfacher Hinsicht bestimmt: a) Jeder Autor sein eigener Herausgeber; b) relative Flüchtigkeit des materialen Datenträgers, bzw. der binären Datenspeicherung auf unterschiedlichsten, schnell veraltenden Datenträgern; c) unbegrenzte Eingriffsmöglichkeit über die Funktionen ‘Speichern’ und ‘Löschen’ sowie anderer Manipulationen. Aber nicht nur auf der materialen Ebene des Mediums gilt dieses Konstitutionsmoment des Transfugalen; es bestimmt auch die Modalitäten des Umgangs, der Produktion und der Rezeption, ebenso wie der Textstruktur: Ihnen allen ist die Bewegung der Durch-Flucht eingezeichnet.de
dc.identifier.doihttp://dx.doi.org/10.25969/mediarep/17433
dc.identifier.urihttps://mediarep.org/handle/doc/18374
dc.languagedeu
dc.publisherRoberto Simanowski
dc.publisher.placeBerlin
dc.relation.isPartOfissn:1617-6901
dc.relation.ispartofseriesDichtung Digital. Journal für Kunst und Kultur digitaler Medien
dc.rights.urihttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
dc.subjectDigitale Literaturde
dc.subjectHyperfictionde
dc.subjectMedientheoriede
dc.subject.ddcddc:791
dc.titleEin neues Literaturmilieu: [ zwischen Transfugalität und "Event-ualität" ]de
dc.typearticle
dc.type.statuspublishedVersion
dspace.entity.typeArticleen
local.coverpage2022-01-04T12:50:33
local.source.epage11
local.source.issue1
local.source.issueTitleNr. 15
local.source.spage1
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