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Vom Subjekt zum Projekt. „Piazza virtuale“ von „Van Gogh TV“ vor dem kunsthistorischen und zeitgeschichtlichen Hintergrund

dc.creatorBaumgärtel, Tilman
dc.date.accessioned2021-12-14T19:47:30Z
dc.date.available2021-12-14T19:47:30Z
dc.date.issued2021
dc.description.abstractDie Sendung hieß Piazza virtuale und war ein einzigartiges Experiment in der Geschichte des deutschen Fernsehens. Als Begleitprojekt der documenta IX wurde es im Sommer 1992 hundert Tage lang in Kassel aus einem Containerstudio neben dem Fridericianum gesendet. Veranstaltet von der Künstlergruppe Van Gogh TV, sollte das Programm aus weitgehend unmoderierten Beiträgen des Publikums bestehen, das durch Anrufe, per Fax oder Computerchat den Inhalt der Sendung lieferte. Ihr Ziel war es, Bertolt Brechts berühmte Forderung aus seiner Radiotheorie in die Tat umzusetzen: Aus Konsumenten sollten Produzenten von Medieninhalten werden. In diesem Aufsatz soll die ideen- und kunstgeschichtliche Entwicklung umrissen werden, die zu diesem Projekt führte. Piazza virtuale steht einerseits am Ende der ersten Periode von Videokunst und Performance Art und das Aufkommen von Kunstkollektiven, nimmt aber auch Impulse von Punk und New Wave auf. Voraussetzungen des Projekts war auch die beginnende Digitalisierung und Vernetzung der Medien, aber – bei einem Kunstprojekt möglicherweise unerwartet – die Durchsetzung eines neoliberalen Wirtschaftsmodell nach dem Ende des Warschauer Pakts und dem Fall der Mauer, zu dem auch neue Praktiken von Arbeitsorganisation und Managementtechniken gehörten, wie sie Luc Boltanski und Eve Chiapello in ihrem Buch Der neue Geist des Kapitalismus (1999) analysiert haben. Neben der Vorwegnahme von kollaborativen Medienpraktiken, die für das Internet prägend werden sollten, nimmt Piazza virtuale auch eine neue Arbeitskultur vorweg, die zur Entwicklung der Internet-Startups führte.de
dc.identifier.doihttp://dx.doi.org/10.25969/mediarep/17185
dc.identifier.urihttps://mediarep.org/handle/doc/18105
dc.languagedeu
dc.publisheruniversi – Universitätsverlag Siegen
dc.publisher.placeSiegen
dc.relation.isPartOfissn:1619-1641
dc.relation.ispartofseriesNavigationen - Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
dc.subjectVideokunstde
dc.subjectPerformance Artde
dc.subjectKunstgeschichtede
dc.subjectKasselde
dc.subject.ddcddc:302.23
dc.subject.personVan Gogh TV
dc.subject.personBertolt Brecht
dc.subject.personLuc Boltanski
dc.subject.personEva Chiapello
dc.subject.workPIAZZA VIRTUALE
dc.subject.workDOCUMENTA IX
dc.subject.workDER NEUE GEIST DES KAPITALISMUS
dc.titleVom Subjekt zum Projekt. „Piazza virtuale“ von „Van Gogh TV“ vor dem kunsthistorischen und zeitgeschichtlichen Hintergrundde
dc.typearticle
dc.type.statuspublishedVersion
dspace.entity.typeArticleen
local.coverpage2021-12-14T21:10:11
local.source.epage40
local.source.issue2
local.source.issueTitleZukünftige Medienästhetiken
local.source.spage19
local.source.volume21
local.subject.gndhttps://d-nb.info/gnd/118514768
local.subject.gndhttps://d-nb.info/gnd/13087602X
local.subject.gndhttps://d-nb.info/gnd/2121702-6
local.subject.wikidatahttps://www.wikidata.org/wiki/Q38757
local.subject.wikidatahttps://www.wikidata.org/wiki/Q302629
local.subject.wikidatahttps://www.wikidata.org/wiki/Q1234006

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