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Digital Lifes. Überlegungen zu den Grenzen algorithmischer Rationalisierung

Author(s): Mersch, Dieter

Abstract

Digital Lifes, mit einem dekonstruktiven f, spricht von der Uniformität von Lebensformen und damit vom Gegenteil des einstigen Versprechens der Digitalisierung auf freie Information, individuelle Vernetzung, neue Identitäten und Communities jenseits des „Systems“. Der Text stellt dabei die „digitalen Kulturen“ in das zurück, wohin sie gehören: in eine rigorose Mathematisierung nicht nur sämtlicher sozialer und politischer Bereiche, sondern vor allem des Denkens, Wissens, Urteilens und Handelns. Er unterzieht dieses großangelegte Projekt einer lückenlosen Mathematisierung der Welt einer Geltungskritik und beschreitet damit andere Wege als die klassischen kultur- und medienwissenschaftlichen Machtkritiken. Dazu ist es zum einen notwendig, in die Grundlagen der Mathematik selbst – und ihrer Grundlagenkrise Anfang des 20. Jahrhunderts – zurückzugehen, andererseits das zu entschälen, was im Gegensatz zur Hypothese der Berechenbarkeit das „Unrechenbare“ genannt werden kann. Es wird als eigentliche Quelle von Resistenz herausgestellt, die erlaubt, gegen die Exzesse algorithmischer Rationalisierung ein anderes zu stellen.

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Mersch, Dieter: Digital Lifes. Überlegungen zu den Grenzen algorithmischer Rationalisierung. In: Beinsteiner, Andreas;Blasch, Lisa;Hug, Theo;Missomelius, Petra;Rizzolli, Michaela: Augmentierte und virtuelle Wirklichkeiten. Innsbruck: Innsbruck University Press 2020, S. 53-75. DOI: http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/19932.
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