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Paul Virilio: Die Sehmaschine

Abstract

Paul Virilio, der Theoretiker der Geschwindigkeit, zeichnet in seinem Buch „Die Sehmaschine“ die historische Veränderung des abendländischen Blickes seit der Renaissance nach. Laut Virilio haben optische Apparate, insbesondere Photographie und Film, die Art des menschlichen Sehens grundlegend verändert. Ihre Wurzel hat diese Entwicklung im Kriegswesen. Als maßgebliche Faktoren nennt er die Fixierung des Bildes durch die Fokussierung der Linse sowie die zunehmende Quantität und Geschwindigkeit der Abfolge von Bildern. In weiterer Folge löst sich das Blicken zusehends vom menschlichen Subjekt, in dem Maße wie Maschinen zu sehenden Objekten werden, ersetzen virtuelle die „natürlichen“ Bilder, synthetische Bildwelten entstehen, die zu einer Entleerung des Universums und zum Verschwinden der Orte führen. Virilio sieht darin eine Gefahrenquelle; das aktive Sehen wird zusehends zum passiven „Beschossenwerden“ mit Bildern, zu einem bewusstlosen, dyslexischen Sehen.

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Antenhofer, Christina: Paul Virilio: Die Sehmaschine. In: Hug, Theo;Kriwak, Andreas: Visuelle Kompetenz Beiträge des interfakultären Forums Innsbruck Media Studies. Innsbruck: Innsbruck University Press 2011, S. 136-150. DOI: http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/19856.
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