Journal Issue:
Filmblatt. Heft 54

dc.contributor.editorStiasny, Philipp
dc.contributor.editorAltendorf, Guido
dc.contributor.editorStruch, Matthias
dc.contributor.editorWedel, Michael
dc.date.accessioned2023-12-18T12:38:52Z
dc.date.available2023-12-18T12:38:52Z
dc.date.issued2014
dc.description.abstractWir leben in einer Zeit, in der sich die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die anspruchsvolleren Tagungszeitungen und Magazine in Deutschland aus der Vermittlung einer auch filmhistorischen Allgemeinbildung fast vollständig zurückgezogen haben. Andererseits tauchen im Internet ganze Kontinente bislang schwer erreichbarer alter Filme auf und sind nur einen Mausklick von uns entfernt. In diesen Zeiten ist es gut, einen Kompass zu besitzen, der erklärt, was wichtig und sehenswert ist. In Deutschland wohl noch mehr als in anderen Ländern geht die Kanonbildung oft einher mit einer Epochengliederung, die sich an historische Zäsuren klammert: 1918 und 1933, 1945 und 1989. Für eine erste Orientierung sind solche Einteilungen sinnvoll. Sie können jedoch auch von bislang unterbelichteten Zusammenhängen ablenken, wie mehrere Beiträge in diesem Filmblatt zeigen: So ließe sich – folgt man Philipp Stiasny – der in Argentinien gedrehte Dokumentarfilm Fern vom Land der Ahnen (1937) nicht nur als Teil der nationalsozialistischen Propaganda, sondern auch als Teil eines transnationalen, migrantischen Filmschaffens begreifen, zu dem auch die in Amerika realisierten Werke von Verfolgten des Nationalsozialismus zählen würden. Hollywood, Hitler und der Exilfilm bilden einen Schwerpunkt unserer Buchrezensionen. Ein anderes Beispiel liefert die Rezeption Brechtscher Verfahren in verschiedenen Kontexten: Erwin Leiser, der – wie Brecht – vor der Nazi-Herrschaft nach Schweden fliehen musste, nutzte dessen Verfremdungseffekt in seinen vielschichtigen Filmporträts emigrierter Künstler, bemerkt Tobias Ebbrecht-Hartmann. Dass auch Erich Engel, Brechts früherer Mitarbeiter, im „Dritten Reich“ den V-Effekt in Mädchenjahre einer Königin (1936) einsetzte, wie Stefanie Mathilde Frank zeigt, weist auf Verwandtschaften und Kontinuitäten hin, die quer zu den angesprochenen Zäsuren liegen. Um Brüche und Kontinuitäten geht es denn auch in einem neuen Projekt der DEFA-Stiftung und der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, das den Übergang von der Ufa zur DEFA zum Thema hat und von Michael Wedel in der Rubrik „Film-Edition“ vorgestellt wird. Derselben Spur folgen auf technik- und firmengeschichtlicher Ebene die Aufsätze von Dirk Alt, Karl Stamm und Ralf Forster zur Entwicklung der deutschen Farbfilmproduktion vor und nach 1945.de
dc.identifier.doihttp://dx.doi.org/10.25969/mediarep/21372
dc.identifier.urihttps://mediarep.org/handle/doc/22599
dc.languagedeu
dc.publisherCineGraph Babelsberg
dc.publisher.placeBerlin
dc.relation.isPartOfissn:1433-2051
dc.relation.ispartofseriesFilmblatt
dc.rightsCreative Commons Attribution Share Alike 4.0 Generic
dc.rights.urihttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0
dc.subjectFilmgeschichtede
dc.subjectDeutschlandde
dc.subjectKanonbildungde
dc.subject.ddcddc:700
dc.subject.ddcddc:791.44
dc.titleFilmblatt. Heft 54de
dc.typePeriodicalPart
dc.type.statuspublishedVersion
dspace.entity.typeJournalIssue
local.coverpage2023-12-19T16:00:04
local.source.issue1
local.source.issueTitleHeft 54
local.source.volume19

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