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Gesellschaft für Medienwissenschaft(Hg.): Test, Jg. 15 (2023), Nr. 2. DOI: http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/20050.
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  • Article
    Das extraktive Bild. Die Ursprünge der Fotografie
    Le Sergent, Daphné Nan; Gramlich, Noam (2023) , S. 104-113
  • Article
    Test als Medien der Gewöhnung. Pilotversuche am Bahnhof
    Schabacher, Gabriele; Spallinger, Sophie (2023) , S. 35-50
    Der Beitrag untersucht realweltliche Testsettings am Bahnhof. Im Zentrum steht das Projekt Zukunftsbahnhof, mit dem die Deutsche Bahn seit 2013 Innovationen testet, wobei teils Marktforschungs- und Werbeinteressen (Offenbach, Münster), teils Sicherheitstechnologien wie KI-Systeme (Berlin) im Vordergrund stehen. Als medienwissenschaftlich relevant zeigt sich dabei die infrastrukturell-environmentale Gewöhnung an bestimmte Produkte und Services durch ihre probeweise Implementierung, das Nebeneinander von alten und neuen Tests sowie atmosphärisch-emotionale Aspekte, die jene Versprechen generieren (etwa das erhöhte ‹Sicherheitsgefühl›), welche die Tests in der Folge einlösen sollen. Tests erweisen sich damit gleichermaßen als Materialisierungen von Versprechen und als Medien der Gewöhnung.
  • Article
    Medien- als Testgeschichte. Radarentwicklung in den Bell Labs und bei Western Electric
    Borbach, Christoph (2023) , S. 73-85
    Die Untersuchung der industriellen Fertigung technischer Apparaturen kann als Desiderat der Mediengeschichte gelten. Der Beitrag widmet sich daher einer geteilten Medien- und Wissensgeschichte der Produktion von Massenmedien am Fallbeispiel US-amerikanischer Radargeräte. Der Fokus liegt auf den heterogenen Testungen sowie den dabei ausgeprägten Testumgebungen und -infrastrukturen. Tests, so die These des Beitrags, stabilisierten das junge Massenmedium Radar während seiner Produktion und Praxis. Die Suchbewegung des Beitrags verläuft vom Test der Produktionsstätten über die Tests während der Produktion hin zu Tests während des Mediengebrauchs und zuletzt (zurück) ins Labor.
  • Article
    Ist Medienkompetenz Bullshit?
    Maye, Harun (2023) , S. 137-142
    Medienkompetenz ist ein Schlagwort der Bildungspolitik sowie ein Grundbegriff der Medienpädagogik und der Medienwissenschaft, dessen Relevanz immer wieder beschworen, bisher allerdings nur unzureichend systematisch begründet wurde. In der Regel versteht man darunter die Fähigkeit medienvermittelte Informationen kontextualisieren und sich kritisch mit Medieninhalten auseinandersetzen zu können. Diese herkömmliche Auffassung von Medienkompetenz erweist sich bei genauerer Betrachtung als unterbestimmt und einseitig, denn sie etabliert explizit oder implizit eine Trennung von Technik und Kultur, Kompetenz und Bildung. Der Beitrag schlägt dagegen vor, Medienkompetenz wieder als Mediengebrauch bzw. als ein Set von Kulturtechniken zu begreifen.
  • Article
    Bilder geben. Eine Objektgeschichte des Rorschachtests
    Bucheli, David (2023) , S. 20-34
    Der Rorschachtest mit seinen amorphen Klecksbildern ist in den USA zum Ende des Zweiten Weltkrieges ins kollektive Imaginäre eingewandert: Spätestens durch ihre militärische Anwendung im Rekrutierungsverfahren sind die Kleckse vom psychodiagnostischen Testinstrument zur populären Chiffre für verborgene Persönlichkeitsstrukturen geworden. Doch wie wurde aus den Klecksen, vom Schweizer Psychiater Hermann Rorschach 1921 als «Zufallsformen» vorgestellt, überhaupt ein standardisierter Testapparat? Dieser Beitrag versteht die psychometrischen Testbilder als technische Objekte im Sinne Hans Jörg Rheinbergers und fragt nach den medialen Operationen ihrer Überführung von Kontingenz in Normativität, von Rorschachs frühesten Entwürfen bis zu ihrer massenmedialen Inszenierung im Hollywoodfilm.
  • Article
    Medienpraxislehre in der Medienwissenschaft. Empirie und Exploration
    Heinicker, Paul; Beverungen, Armin; Hoffstiepel, Paul; Ojala, Mace; Wulff, Antonia (2023) , S. 149-158
    Das Projekt «Medienpraxiswissen» an der Ruhr-Universität Bochum untersucht die Integration der Medienpraxis in medienwissenschaftliche Studiengänge. Durch empirische Forschung, Datenanalyse und Interviews werden Erkenntnisse über den aktuellen Stand der medienpraktischen Lehre im deutschsprachigen Raum gewonnen. Es wurden Interviews mit Lehrenden aus verschiedenen Institutionen geführt, um verschiedene Modelle der Medienpraxis zu untersuchen. Zusätzlich wurden Studiengänge und ihre Selbstdarstellung online und in Modulplänen auf medienpraktische Inhalte analysiert. Die im Debattenartikel zusammengefassten Ergebnisse liefern einen Überblick über die Situation der Medienpraxislehre in Deutschland liefern.
  • Article
    Simple Zahlen und neutrale Informationen. Produktionsforschung durch Studien des European Audiovisual Observatory
    Keilbach, Judith; Krautkrämer, Florian; Nikoltchev, Susanne; Kanzler, Martin (2023) , S. 114-123
    Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (EAO) in Straßburg sammelt und veröffentlicht seit über 20 Jahren Daten und Informationen zum Film- und TV-Markt in Europa. Neben Auswertungen der Verteilung von Marktanteilen in Kinos, bei VOD-Anbietern oder der Anzahl von Filmproduktionen in Europa, rücken zunehmend auch andere Themen in den Fokus, wie die Zugänglichkeit von Inhalten für Personen mit Einschränkungen oder die Zahl weiblicher Beschäftigter in Europäischen Film- und TV-Produktionen. Im Interview mit Susanne Nikoltchev und Martin Kanzler sprachen Judith Keilbach und Florian Krautkrämer über über die institutionellen Hintergründe des EAO sowie die von ihm zusammengestellten Daten.
  • Article
    Test. Einleitung in den Schwerpunkt
    Gießmann, Sebastian; Gerlitz, Carolin (2023) , S. 10-19
    Das vorliegende Heft der Zeitschrift für Medienwissenschaft fragt, wie sich Medien und Tests wechselseitig konstituieren. Besondere Aufmerksamkeit erfahren dabei Politiken des Testens. Wir schlagen vor, Tests als offene Situationen zu verstehen, in denen mit teils etablierten, teils sich erst während des Testens etablierenden Maßstäben soziotechnische Bewertungen erfolgen und Entscheidungen getroffen werden. Für einen medienkulturwissenschaftlichen Begriff des Tests gilt: In den Mikroentscheidungen des verteilten und verteilenden Testens steht das Soziale selbst auf der Probe. Die in diesem Heft versammelten Beiträge verdeutlichen: Kein Test ohne Medien – kein Medium ohne Test.
  • Article
    KI testen. “Do we have a situation?”
    Marres, Noortje; Sormani, Philippe (2023) , S. 86-102
    Dieses Gespräch basiert auf einem Austausch zwischen Noortje Marres und Philippe Sormani, der sich aktuellen Fällen von realweltlichen KI-Tests und den Situationen widmet, die sich daraus ergeben haben – oder auch nicht. Es fand am 25. Mai 2022 online im Rahmen der Siegener Ringvorlesung «Testing Infrastructures» statt. Die ZfM publiziert hier eine gekürzte Fassung, die den in Soziologie und Science and Technology Studies (STS) geführten Diskurs erstmals auf Deutsch dokumentiert. Eine englische Langfassung wird als Working Paper des Sonderforschungsbereichs «Medien der Kooperation» publiziert.
  • Article
    Bildschirmbilder. Screenshots als Werkzeuge der Wissenschaft
    Gerling, Winfried; Möring, Sebastian (2023) , S. 161-165
    "Die Anlässe in der (Medien-)Wissenschaft, Screenshots anzufertigen, sind vielfältig. Mit der zunehmenden Bildschirmarbeit und der stetig wachsenden Verschränkung des (Arbeits-) Lebens mit Bildschirmmedien befinden wir uns ständig in Situationen, in denen wir Bilder von Bildschirmen machen. Obwohl omnipräsent in einer durch Bildmedien vermittelten Wissenschaftskultur, werden Screenshots als Gegenstand der (Medien-)Wissenschaft bisher selten betrachtet. Dabei sind Screenshots weder eine neue noch eine vorübergehende Erscheinung. Der Beitrag geht den Zwecken und der Geschichte des Screenshots im Kontext von Wissenschaft nach."