Review: Dieter Daniels' "Vom Readymade zum Cyberspace. Kunst / Medien / Interferenzen"
dc.creator | Simanowski, Roberto | |
dc.date.accessioned | 2022-01-06T13:55:54Z | |
dc.date.available | 2022-01-06T13:55:54Z | |
dc.date.issued | 2004 | |
dc.description.abstract | Als Marcel Duchamp und John Cage am 5. März 1968 in Toronto miteinander Schach spielten, schlug eine Sternstunde der interaktiven Kunst. Schach – für Duchamp nicht nur die andere große Leidenschaft neben der Kunst, sondern immer auch deren Metapher; denn Tafelbild und Schachbrett sind gleichermaßen Interface, auf dem sich die interpretierbaren Gedanken des Akteurs manifestieren –, ist zum einen Ausdruck unmittelbarer Interaktion, Zug um Zug, zwischen den beteiligten Spielern. Zum anderen war jenes Schachbrett mit elektronischen Kontakten versehen, so dass jede Bewegung im Spiel die Klangstruktur eines angebundenen Musikstücks veränderte. Mit dem Reunion genannten Schachspiel an jenem 5. März kamen sowohl der soziologische Interaktionsbegriff (Mensch-Mensch) wie der kybernetische (Mensch-Machine/System) zum Zuge; und es traten zwei Hauptvertreter moderner Kunst auf: Der eine unterminierte den Autor- und Werkbegriff, seit er 1914 im Pariser Kaufhaus Bazar de l’Hôtel de Ville einen Flaschentrockner gekauft und die Ästhetik des Readymade erfunden hatte. Der andere wirkte seit den 50er Jahren daraufhin, den Künstler vom Sockel zu holen und das Publikum zum Koautor zu machen. Wir befinden uns mitten in der Geschichte interaktiver Kunst und mitten in Daniels Buch und Argumentation. Um genau zu sein: Wir haben bereits das letzte der vier Kapitel erreicht, das nach den »tiefer liegenden Gemeinsamkeiten zwischen der Junggesellenmaschine in Duchamps Großem Glas und der von Alan M. Turing entwickelten Theorie der universellen Maschine« fragt (S. 7). In den vorangegangenen Kapiteln wurden die klassischen Positionen künstlerischer Arbeit mit Medien im 20. Jahrhundert eingeführt, Avantgardkunst (Readymades) mit Phänomenen der Mainstreammedien (Big Brother) verglichen und am Beispiel der Interaktivität die Perversion avantgardistischer Intentionen in den Massenmedien diskutiert. Den Lesern sind dabei eine Menge an Beispielen zur Kenntnis gebracht worden (größtenteils mit Illustrationen versehen), was das Buch schon einmal zu einer wertvollen Fundgrube für Anfänger macht. Aber auch Insider werden – soweit sie die hier versammelten vier Aufsätze nicht schon kennen – dieses Buch mit Gewinn gelesen und den enthaltenen theoretischen Überlegungen wertvolle Impulse entnommen haben. | de |
dc.identifier.doi | http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/17652 | |
dc.identifier.uri | https://mediarep.org/handle/doc/18610 | |
dc.language | deu | |
dc.publisher | Roberto Simanowski | |
dc.publisher.place | Providence | |
dc.relation.isPartOf | issn:1617-6901 | |
dc.relation.ispartofseries | Dichtung Digital. Journal für Kunst und Kultur digitaler Medien | |
dc.rights | Creative Commons Attribution Share Alike 4.0 Generic | |
dc.rights.uri | https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0 | |
dc.subject | Buchrezension | de |
dc.subject | Interaktive Medien | de |
dc.subject.ddc | ddc:791 | |
dc.title | Dieter Daniels' "Vom Readymade zum Cyberspace. Kunst / Medien / Interferenzen" | de |
dc.type | review | |
dc.type.status | publishedVersion | |
dspace.entity.type | Review | en |
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local.source.issue | 2 | |
local.source.issueTitle | Nr. 32 | |
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- Dichtung-Digital_32_1-7_Simanowski_Readymade_Cyberspace_.pdf
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