Miscellany: Kurz & knapp. Zur Mediengeschichte kleiner Formen vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Abstract
Tweets, SMS, Facebook-Statusmeldungen oder Microblog-Einträge: Die Verfahren, Neuigkeiten zu verkünden und Wissen zu teilen, werden scheinbar immer kürzer. Dieser Band setzt den aktuellen Trend der Verknappung in Bezug zu seiner Vorgeschichte und zeigt: Die Konjunktur des Kurzen und Knappen setzte lange vor dem digitalen Zeitalter ein. Die Karriere der kleinen Formen hängt eng mit kulturellen Errungenschaften des 17. Jahrhunderts zusammen, die bis zum 19. Jahrhundert in der Herausbildung professioneller Mediennetzwerke rasant an Bedeutung gewannen. Seitdem bilden Anekdoten, Fallbeispiele, Kurzmeldungen, »Vermischtes«, Schlagzeilen und Miszellen »aus aller Welt« wesentliche Elemente der Organisation und Kommunikation moderner Wissensbestände.
Table of contents
- Gamper, Michael et al.: Erzählen, Wissen und kleine Formen. Eine Einleitung. S. 7-22
- Jäger, Maren: Wechselwirkungen von Erzählen und Wissen in kurzen Prosaformen der Frühen Neuzeit am Beispiel des Apophthegmas. S. 23-46
- Firges, Janine: Erzählen als „bloß andeutender Fingerzeig“. Brevitas, Sprachverknappung und die Logik des Bildlichen in Karl Philipp Moritz’ SIGNATUR DES SCHÖNEN. S. 47-66
- Mengaldo, Elisabetta: „Infusions-Ideechen“ und „Pfennigs-Wahrheiten“. Inventio(n), Ordnung und Erzählung des ‚kleinen Wissens‘ bei G.Ch. Lichtenberg. S. 67-90
- Gamper, Michael: Rätsel kurz erzählen. Der Fall Kleist. S. 91-117
- Homberg, Michael: Augenblicksbilder. Kurznachrichten und die Tradition der faits divers bei Kleist, Fénéon und Kluge. S. 119-139
- Wahrig, Bettina: Kuriose und kurze Nachrichten. Berichte über Vergiftungen in wissenschaftlichen Zeitschriften um 1850. S. 141-160
- Gwozdz, Paricia A.: Vom „Kurz-Gesagten“ im „Lang-Gedachten“. Friedrich Nietzsches Aphorismus-Kataloge als zyklisch-serielles Erzählnetzwerk. S. 161-184
- Arburg, Hans-Georg von: Loos lesen. Kleine Geschichte(n) der modernen Architektur. S. 185-207
- Schäfer, Heike: Wie erzählt man vom Augenblick? Präsenzeffekte, Serialität und „Zeit-Wissen“ in Gertrude Steins frühen literarischen Portraits. S. 209-227
- Starre, Alexander: Professionelle Kondensierung. Die Annotation als Wissensformat im Catalog der American Library Association, 1893-1926. S. 229-250
- Mayer, Ruth: Clipästhetik in der Industriemoderne. Das frühe Kino und der Zwang zur Kürze. S. 251-267
- Stoff, Heiko: „I dub thee vampiris“. Zur wissenschaftlichen Erklärung im Horrorfilm der 1950er Jahre. S. 269-288
- Gronau, Magdalena: Kurz und knapp? Oder doch komplex? Wissen in Formeln. S. 289-308
- Bieger, Laura: Nach der Paranoia. Don DeLillos Spiel mit der kurzen Form. S. 309-324
- Paßmann, Johannes: Kurz & souverän. Twittern als sozioliterarische Praxis. S. 325-348
- Gotto, Lisa: Micro Movies. Zur medialen Miniatur des Smartphone-Films. S. 349-366
- Rentemeister, Elke: Snap!. S. 367-389
Preferred Citation
BibTex
Gamper, Michael; Mayer, Ruth(Hg.): Kurz & knapp. Zur Mediengeschichte kleiner Formen vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Bielefeld: transcript 2017. DOI: http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/13358.
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