Article:
Die Kontrolle ist tot - lang lebe die Kontrolle! Plädoyer für ein nach-bürgerliches Privatheitsverständnis

Author(s): Ochs, Carsten
Abstract

Aktuelle Debatten um den Status der altehrwürdig-modernen Unterscheidung öffentlich/privat lassen sich als Ausdruck der digitaltechnologisch induzierten Neuordnung soziotechnischer Kontrollpotentiale verstehen, welche bereits seit einer Weile in vollem Gange ist. Wirft man nun einen genaueren Blick auf die Theorien und Diskurse, die sich seit Ende des 19. Jh. um den Gegenstand der ‚Privatheit‘ herum aufgespannt haben, so wird allerdings deutlich, dass das zugrunde gelegte Privatheitsverständnis der bürgerlichen Subjektkultur des späten 17. bis frühen 20. Jh. entspringt. Während solchermaßen zentrale Charakteristika dieser Kultur diskursiv reproduziert werden, unterlaufen indessen zeitgenössische digitale Praktiken das bürgerliche Privatheitsver-ständnis grundlegend. Daraus ergeben sich wiederum sowohl politische als auch wissen-schaftliche Probleme. Der Beitrag wird das benannte Auseinanderklaffen von Diskurs und Praxis nachzeichnen und einige der aus der Diskrepanz erwachsenden Probleme benennen, um daraufhin Parameter eines den zeitgenössischen Praktiken angemessenen, nach-bürgerlichen Privatheitsverständnisses zu benennen.


Download icon

Published in:

Preferred Citation
BibTex
Ochs, Carsten: Die Kontrolle ist tot - lang lebe die Kontrolle! Plädoyer für ein nach-bürgerliches Privatheitsverständnis. In: Mediale Kontrolle unter Beobachtung, Jg. 4 (2015), Nr. 1, S. 1-35. DOI: 10.25969/mediarep/13786.
@ARTICLE{Ochs2015,
 author = {Ochs, Carsten},
 title = {Die Kontrolle ist tot - lang lebe die Kontrolle! Plädoyer für ein nach-bürgerliches Privatheitsverständnis},
 year = 2015,
 doi = {10.25969/mediarep/13786},
 volume = 4,
 address = {Freiburg},
 journal = {Mediale Kontrolle unter Beobachtung},
 number = 1,
 pages = {1--35},
}
license icon

The item has been published with the following license: Unter Urheberrechtsschutz