2006 | 3

Recent Submissions

Now showing 1 - 7 of 7
  • Article
    Bilder in Bildern. Endogramme von Eggs & Bitschin
    Gliemann, Claudia (2006)
    Die Arbeit der Schweizer Künstler Eggs & Bitschin konzentriert sich auf ›innere Aufzeichnungen‹ von Bildern. Sie sehen in Bilder hinein, dringen in ihre Tiefe vor, setzen den Fokus auf Details, die nicht im Vorübergehen wahrgenommen werden können. Der Zoom ist ihr Werkzeug. Endogramme nennen sie die aus dem ›Hineinsehen‹ entstandenen Bilder, die sie nicht als Gemälde behandeln, sondern als Fenster einsetzen oder als Skulpturen aufstellen. Der Artikel betrachtet Eggs & Bitschins Bilder aus Bildern in Beziehungen zu Jan van Eycks HOCHZEITSBILD DES GIOVANNI ARNOLFINI, Michelangelo Antonionis Film BLOW UP, Dan Flavins Kunst aus Leuchtstoffröhren sowie Georgia O’ Keeffes Blumenbildern.
  • Article
    Die Als-Struktur des Bildes
    Asmuth, Christoph (2006)
    Durch eine genetische Begriffskonstruktion wird ein sinnlogisches Konzept der Bildfunktion entworfen. Es zeigt sich, dass sich in funktionaler Hinsicht Bild und Zeichen unterscheiden. Gleichzeitig wird die gemeinsame Basis aufgewiesen: Bild und Zeichen liegt eine Als-Struktur zugrunde, die durch die piktorale Differenz charakterisiert ist. Diese Struktur ist einerseits die Möglichkeitsbedingung, durch die Bedeutung in einem Kontext zustande kommt, gleichzeitig aber der Grund für die Möglichkeit, Bilder und Zeichen in immer neuen Kontexten zu gebrauchen. Der Bildbegriff zeigt sich dabei als Relationsbegriff. Diese Relation hat zunächst nur zwei Relata: Bild und Abgebildetes. Hierbei ist es charakteristisch, dass dieses Verhältnis nicht dem von zwei Dingen entspricht, die eine äußerliche Beziehung haben. Vielmehr bleibt die Relation intern im Bild. Sie lässt sich als Als-Struktur bezeichnen, die substantiell durch Negation gekennzeichnet ist. Ich unterscheide drei argumentative Instanzen, die durch einen zunehmenden Grad von Komplexität gekennzeichnet sind: 1) Die Als-Struktur als Abbildfunktion; 2) die Als-Struktur als Verweisfunktion; 3) die Als-Struktur als Kontextuierungsfunktion.
  • Article
    Einleitung
    Sachs-Hombach, Klaus (2006)
  • Article
    Film as dynamic event perception: Technological development forces realism to retreat
    Hecht, Heiko (2006)
    Bazins Position, dass die Fotografie es der Malerei ermöglicht hat, sich vom Realismus zu befreien wird ausgedehnt auf Film und virtuelle Realität (VR). D. h., wenn es immer das fortschrittlichste visuelle Medium ist, dass herangezogen wird, um das Bedürfnis einer perfekten Realitätsabbildung zu befriedigen, dann wird mit zunehmender Verbreitung von VR der Film von seiner Aufgabe, realistisch abzubilden befreit. Die Möglichkeiten und Grenzen dieser Befreiung werden aus der Sicht der ökologischen Psychologie und einer Perspektive der Ereigniswahrnehmung beleuchtet. Dabei wird aufgezeigt, dass es Grundkonstanten der visuellen Wahrnehmung gibt, die nicht befreibar sind, während andere Invarianten der Wahrnehmung prinzipiell verletzt werden können, um den Realismus im Film zu zerstören. Letztere Invarianten sind bisher selbst vom experimentellen Film nur zum Teil ausgelotet worden. So sind im Film die raumzeitlichen Gesetze des Sehens nach allen Regeln der Kunst außer Kraft gesetzt worden, während die kausalen Gesetze des Sehens merkwürdig unangetastet geblieben sind. Gibsons ökologischer Ansatz der Wahrnehmung bietet einen theoretischen Rahmen, um zerstörbare von nicht zerstörbaren Invarianten zu trennen und somit die Möglichkeiten und Grenzen des anti-realistischen Films aufzuzeigen.
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    Imitationen – mehr Schein als Sein?
    Buchholz, Kai (2006)
    Das Phänomen der Ähnlichkeit spielt in der Bildwissenschaft eine grundlegende Rolle, denn als ikonische Zeichen stehen Bilder oft in einer besonderen Ähnlichkeitsbeziehung zu dem, was sie abbilden. Worin diese Beziehung im Einzelnen besteht, lässt sich allerdings nur schwer auf den Punkt bringen, und so mag die philosophisch-ästhetische Untersuchung einer anderen Ähnlichkeitsform – nämlich der Imitation – ein wenig Licht auf den bildwissenschaftlichen Ähnlichkeitsbegriff werfen und damit zu seiner weiteren Ausformulierung und Präzisierung beitragen.
  • Article
    Inversion und Ambiguität. Kapitel aus der psychologischen Optik
    Kalkofen, Hermann (2006)
    Optische Inversion und Ambiguität sind nicht ein und dasselbe. In der einschlägigen Literatur macht, wie es scheint, die Inversion den Anfang: 1613 berichtet Aguilonius im vierten seiner – von Rubens illustrierten – Opticorum Libri sex über die Perzeption von konkaven Dellen – wie etwa Spuren von Kanonenkugeln auf Festungsmauern – als konvexen Beulen. Bleibt es bei dieser Auffassung – der Eindruck ist meist zwingend –, ist das ein Fall von Inversion ohne Ambiguität oder forcierter Inversion. Um Inversion bei Ambiguität oder flottierende Inversion geht es dagegen Robert Smith 1738, Porterfield 1759 oder Sinsteden 1860, wenn sie beschreiben, wie die Segel-Flügel einer Mühle fern am Horizont den Beobachter zwar wohl noch erkennen lassen, dass ihre Drehebene zur Frontoparallelen schief steht, doch nicht mehr ihre Richtung, so dass es unentschieden bleibt, was sich vorn, was sich hinten befindet. Äquivalenz von Vorn und Hinten infolge von Parallelprojektion besteht auch im Raum des Bildes; Necker 1832, dessen ›Würfel‹ eigentlich ein Rhomboëder ist, beobachtete Inversion »bei Betrachtung von Kupferstichen, die Krystallfiguren, oder geometrische Körper darstellen«(Necker 1833: 502) und die Schrödersche Treppe (1858) war immer ein Bild, ebene Inversionsfigur. Kurz nach der französischen Revolution, 1793 etwa, entstand ein Vexierbild mit den Profilgesichtern des hingerichteten Königspaares, das dem Rubinschen Becher Pate gestanden haben könnte. Hier ist ein und dieselbe Linie mal Urnenkehle, mal Königsnase. Es ›rivalisieren‹ Konturen. Einer wieder andern Klasse von Inversionsfiguren angehören Jastrows Hasenente und die Frau-Schwiegermutter-Figur. Inversion bei Ambiguität bedeutet, »that alternative perceptions can arise from the same optic array« (Gibson 1966: 246). Der Wechsel der Aspekte hat den Erkenntnistheoretikern von Wundt bis Wittgenstein nicht nur zu denken gegeben, sondern zur Illustration des vermeintlich Erkannten gereicht. Auch davon soll berichtet werden.