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Tierrechte und Roboterethik

Abstract

Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit den Herausforderungen, die eine anthropozentrische sowie pathozentrische Ethik zu bewältigen haben, wenn sie mit moralischen Überlegungen zu nicht-menschlichen Tieren, insbesondere sogenannten Disenhanced Animals, sowie mit einer neuen Klasse technologischer Artefakte, den sozialen Robotern, konfrontiert sind. Die Roboterethik nimmt vielfach Bezug auf tierethische Überlegungen, kann dabei die ideologischen Voreingenommenheiten, die in der Regel moralischen Urteilen über Tiere zugrunde liegen, nicht ablegen. Demzufolge perpetuiert die Roboterethik Prozesse der »Reinigung«, d.h. die Isolierung und Definition einer jeweils bestimmten Entität als Inhaberin eines moralischen Status. Bei jeder Definition einer solchen Entität schließt die Definition all jene Entitäten aus, die ebenfalls einen moralischen Status besitzen könnten, jedoch nicht exakt in die vorgegebene Definition passen. Die Kernfrage lautet dann, ob nicht eine Ethik des bedingungslosen Mitgefühls angestrebt werden sollte, die sich nicht durch diskriminierende Vorannahmen einschränken lässt und daher sowohl für die Frage der Tierrechte als auch für die Roboterethik von praktischem Nutzen wäre.


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Hagendorff, Thilo: Tierrechte und Roboterethik. In: Navigationen - Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften, Jg. 21 (2021), Nr. 1, S. 181-195. DOI: http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/17174.
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