25 | 2002

Recent Submissions

Now showing 1 - 13 of 13
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    160 Zeichen Liebe: Zur Kommunikation eines Gefühls im SMS-Format
    Roesler, Alexander (2002)
    Das Handy ist mehr als ein Telefon, es beschränkt sich nicht nur auf mündliche Kommunikation, sondern ermöglicht auch schriftliche: Durch das Versenden von Kurzmitteilungen (SMS) integriert es einen Dienst, der eher an EMails denn an Gespräche erinnert. Verbunden mit der Eigenschaft der Portabilität ergeben sich daher neue Möglichkeiten der Kommunikation - auch und gerade im Liebes-Diskurs. Fünf Eigenschaften kennzeichnen dabei das Kommunizieren mittels SMS-Botschaften: Knappheit, Schriftlichkeit, Augenblicklichkeit, Privatheit, (fehlende) Objekthaftigkeit. In Praxis wie Theorie ergeben sich daraus Einschränkungen und Erweiterungen in der Ausdrucks- und Darstellungsmöglichkeit von Liebe, die im Vortrag untersucht werden. Mit dem Auftauchen von EMS wird am Ende ein Ausblick auf das nächste Format von Liebes-Diskursen gegeben, das sich bereits jetzt abzuzeichnen beginnt.
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    @create "magic glitter": Liebesspiele im kahunaMUD
    Bertram, Nika (2002)
    Das kahunaMUD ist eine codierte Bühne, basierend auf Bertrams Roman "Der Kahuna Modus." Hier kann sich jeder einrichten, mit den Romanfiguren, der Autorin oder anderen LeserInnen kuscheln, abhängen oder sich betrinken, flirten, kostümieren, fantasieren etc. Geht es auch in dem Roman inhaltlich um alternative Lebensformen und die (Un?)Möglichkeit der Unterscheidung zwischen Fiktion und Realem, so läßt sich im kahunaMUD erleben, wie sich so etwas direkt anfühlt, das Turingsche "Imitationsspiel", das "Making Up" eines Gegenübers, in der eigenen Vorstellung wie als Freude an der Maskierung, den Chancen zum Liebesspiel.
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    Aus dem Leben einer www.schlampe.de: Ein Gespräch über das SMS/Internet/Performance-Projekt LEi/iEBESÜBUNGEN
    Müller, Gisela (2002)
    www.schlampe.de ist ein fortlaufendes Internet-Experiment und existiert mit verschiedenen Aktionen seit 1999. Schauplatz des jüngsten Projekts, LEi/iEBESÜBUNGEN, sind der (halb)öffentliche Raum, sowohl urbaner Raum als auch die Datenräume des Internets und der Mobilfunknetze. Von 15. Mai bis 15. Juli 02 wurden über Postkarten und Mailings Menschen dazu aufgefordert, per SMS Körperteile, deren Beschreibungen und Verortungen einzusenden. Aus diesem Material entstanden literarische Body-Tracks: Kurze Geschichten, Assoziatives, Kommentare aus dem digitalen Off; Leibes- und Liebesübungen für den kollektiven Körper. Die Texte wurden zeitnah von Mai bis Juli im Internet unter www.schlampe.de publiziert. Das Gesamtprojekt umfasst drei Teile: 1. Das aktuelle SMS-Internet Projekt 2. Eine Audio/Hörfunk Variante (in Planung) 3. Eine Live-Performance (in Planung). Eine erste Live-Aktion fand - quasi als Preview auf das Gesamtprojekt - an drei Tagen Mitte Juli 2002 im Münchner Hofgarten der Residenz statt. Das folgende Gespräch wurde irgendwann geführt.
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    Das Knistern zwischen den Zeilen: Inszenierungspotenziale in der schriftbasierten Chat-Kommunikation
    Beißwenger, Michael (2002)
    Der Beitrag fragt nach den Inszenierungspotenzialen, die der schriftbasierten Chat-Kommunikation unterliegen und die maßgeblich dafür verantwortlich sind, dass Chat-Plattformen als reizvolle Anbahnungsmedien nicht nur für "virtuelle", sondern bisweilen durchaus auch ins "real life" hinüber spielende Bekanntschaften, Flirts und/oder Beziehungen genutzt werden. Beleuchtet werden Aspekte der Selbstinszenierung (Pseudonymisierung, Spiel mit ganz- oder teilfiktionalen dramatis personae) sowie die sprachliche Aushandlung fiktionaler Spielwelten, die als chat-spezifische Formen von Stegreiftheaterspielen aufgefasst werden können.
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    Die Schwimmmeisterin oder: "Literatur im Netz ist eine Zumutung"
    Berkenheger, Susanne (2002)
    "Literatur im Netz ist eine Zumutung" kolportiert die Neue Züricher Zeitung den Netzaktivisten Florian Cramer. Der bezog das einst auf Print-Literatur, welche ins Netz gestellt wird. Die NZZ bezog es auf die Netzliteratur. Gleichwie. Auch der NZZ kann ich voll zustimmen. Ja, Netzliteratur ist eine Zumutung. Ich kenne kaum eine Zumutung, die größer wäre, ausgenommen natürlich: das Netz selbst. Erläuterungen zur Website www.schimmmeisterin.de mit vier Zumutungen und einem Absatz Kleingedrucktem.
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    Editorial
    Simanowski, Roberto (2002)
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    liebe@netzliteratur: Eine kleine Werküberschau zum Thema »Liebe in der Netzliteratur«
    Suter, Beat (2002)
    Digitale Literatur, die sich mit der Liebe auseinandersetzt ist im deutschen Sprachgebiet so selten wie gute digitale Literatur an sich. Keiner der sechs Preisträger des Wettbewerbs literatur.digital (2001) beschäftigt sich mit der Liebe. Und unter den 20 nominierten Beiträgen finden sich gerade einmal fünf, welche Liebesbeziehungen zum dominierenden Thema machen. Diese fünf Texte werden in diesem subjektiven Werküberblick etwas genauer unter die Lupe genommen. Sie werden ergänzt mit einer Auswahl »früherer« digitaler Texte, die nicht zuletzt zeigen, dass das Thema »Liebe« mit all seinen skurrilen und tragikomischen Facetten durchaus ein Gewinn sein kann für digitale oder netzliterarische Projekte.
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    Neueste älteste Leiden Werthers
    Gendolla, Peter (2002)
    Spätestens mit Cervantes' Don Quijote wird eine Paradoxie für Literatur konstitutiv, die ihre Texte seitdem von anderen Texten unterscheidet, eine interne Selbstnegation, mit der sie ihr Publikum erst eigentlich an sich fesselt. Immer wieder warnt sie vor der pathogenen Wirkung der Lektüre, fordert dazu auf, aus den Texten heraus und ins wahre Leben zu treten. Nirgends wird diese Paradoxie deutlicher als in den Inszenierungen des literarischen Liebesgesprächs. "...bei der Stelle eines lieben Buchs" kommen Werthers "Herz und Lottens in einem zusammen", und das führt textintern in Ausweglosigkeit und Suicid - extern zum Wertherfieber, u.a. dem Mißverständnis des Romans als Handlungsanleitung. Ob neuere rechnergestützte und vernetzte Literatur diese Paradoxie oder ästhetische Differenz erhält, soll im Vergleich einiger ihrer Liebesgespräche mit jenen älteren skizziert und diskutiert werden.
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    Schneller Baggern
    Rogenmoser, Raphael (2002)
    Das WWW ist nebst seinem Zweck als Informationsmedium vor allem auch ein Kontaktmedium. So werde denn auch ich ständig angebaggert: Man baggert vor allem um meine Aufmerksamkeit, mein Geld, mich als Kunden, meine politische Partizipation sowie Mobilisierung, mein Mitgefühl und um mein Tanzbein. Doch wenn es dann wirklich konkret wird, bin ich trotzdem nur einer von tausend anderen Undisclosed Recipients! Doch was ist nun mit dem üblichen Baggern auf dem Netz? Was ist dran an der digitalen Partnersuche? Dieser Frage gehe ich in den folgenden paar Zeilen radikal subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit nach.
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    Scrollback zum Symposium: Eine kleine Werküberschau zum Thema »Liebe in der Netzliteratur«
    Simanowski, Roberto (2002)
    Ein subjektiv verdichteter Rückblick auf die Beiträge und Diskussionen der vergangenen zwei Tage, der die behandelten Fragen abschließend noch einmal vor Augen führt und Aspekte weiterer Überlegungen vorschlägt. Dazu gehört der Umstand, dass im Chat-Room der Text so unbekleidet dasteht wie seine Sender und Empfänger in der angenommenen virtuellen Situation, dass im Cyberspace nicht nur die Augen lügen könne, sondern selbst ihre Farbe und die URL, dass das Handy den Melusine-Pakt moderner Partnerschaften unterhöhlt und auch der Chat letzlich die zugrundeliegende Figuren-Inszenierung nicht erträgt und dass in der Bewegung von der ästhetischen Erfahrung der kontemplativen Rezeptionssituation bei Buch und Film zur sozialen Erfahrung des selbst erzälten Spiels die "Kulturindustrie" listig überlebt.
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    surf>sample>love: eine performative Bodenprobe
    Blum, Adi (2002)
    Was suchen wir im WWW? Liebe. Ob sie dort auch wirklich zu finden ist, zeigte eine kleine, witzige Performance von Adi Blum. Er machte sich auf die Suche nach der blauen Fee.
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    Von der Liebe zum Medium: Zur Geschichte des discours amoureux zwischen Passions- und Kommunikationsgeschichte
    Landfester, Ulrike (2002)
    Die Erfindung der Liebe im modernen Sinne, der Liebe als Passion, im 18. Jahrhundert instituierte mit diesem Konzept ‚Liebe’ das Phänomen einer Konsens-Halluzination von enormer Anziehungskraft und nicht minder enormem diskursivem Normierungsvermögen. Sowohl die Briefromane auch die historischen Liebesbriefe der beginnenden Moderne dokumentieren, daß spätestens, seit die romantische Kunstlehre die Liebe zum zentralen Movens bürgerlicher Partnerwahl erhob, die Spannung zwischen authentischem und strategischem Ausdruck, die das Genre des Liebesbriefs charakterisiert, von dem virtuellen Zentrum eines immer neu beschworenen gemeinsamen Wissens von der Liebe organisiert wird. Das Medium nun, zu dessen Beschreibung der Begriff der Konsens-Halluzination 1984 ursprünglich geprägt wurde, der Cyberspace, repräsentiert einen Extremwert in jenem Gefüge der Internet-Kommunikation, dessen besondere Eigentümlichkeiten die Parameter der medial vermittelten Liebeskommunikation am Ende des 20. Jahrhunderts grundlegend veränderte, indem es den Inszenierungstechniken solcher Kommunikation, etwa durch die Möglichkeit des gender-switching, neue Räume erschloß. Der Vortrag wird das Verhältnis zwischen ‚Liebe’ und dem Medium Brief um 1800 entwickeln, um abschließend in einem Ausblick auf chatroom-Kultur und literarischen Cyberpunk am Ende des 20. Jahrhunderts Perspektiven auf Veränderungen und Konstanten dieses Verhältnisses zu umreißen.