Annual Conference 2010 OPEN OBJECTS

Die Medien- und Kulturwissenschaften ergänzen die tradierten Geisteswissenschaften unter anderem dadurch, dass sie ein massives Interesse an den Dingen hegen; nicht an ihrer Wahrnehmung und Bedeutung allein, sondern an ihnen selbst. Beginnend mit technischen Objekten, untersuchen die Medien- und Kulturwissenschaften heute historisch und systematisch die verschiedensten Artefakte in all ihrer Materialität und Gegenständlichkeit, ihrer Widersetzlichkeit und ihrem Eigensinn.

Das OFFENE OBJEKT legt mögliche Handlungen in einem Agentennetzwerk an und spannt dessen Einheit und Reichweite auf offene Weise auf, nicht immer schon von seinen Grenzen her. OFFENE Objekte sind noch keiner Herkunft oder Funktion zugeschrieben, weder Kunst-, noch Natur-, noch Technikding. Sie lassen sich spontan auch keinem der Pole der Trias aus Person, Ding und Zeichen eindeutig und einseitig zuordnen. Genau dadurch aber lösen sie die Bildung eines heterogenen Ensembles aus: sie provozieren Entscheidung, Handlung und ihre Stabilisierung in einem Netzwerk. Zugleich geben sie Anlass zur Thematisierung des Netzwerks selbst, das sie (mit) aufspannen und, eben in dem OFFENEN OBJEKT, zusammenziehen. Damit nehmen diese Objekte, ohne an Dinghaftigkeit einzubüßen, dennoch zugleich die Eigenschaften von Medien an.

Der Erfassung und Erforschung solcher OFFENEN OBJEKTE widmete sich die Jahrestagung 2010 des IKKM, die vom 28. bis 30. April 2010 im Seminargebäude des Congress Centrums Neue Weimarhalle, UNESCO-Platz 1, 99423 Weimar, stattgefunden hat.

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