Aufsätze in Zeitschriften

Recent Submissions

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    "Looking Out For You". Überwachungsbilder als Technologien und Spuren
    Kammerer, Dietmar (2010)
    Inwiefern können Bilder aus polizeilichen Überwachungskameras als „Quellen“ zeithistorischer Forschung verstanden und genutzt werden? Und was steht einem solchen Verständnis entgegen? Einerseits liegt mit den Bildern aus Überwachungskameras, als Instrumenten der Beobachtung und der Dokumentation des Miteinanders im öffentlichen Raum, ein materialreicher Fundus aktueller Daten und Aussagen der Gesellschaft vor. Andererseits ist dieses Archiv unserer Gegenwart für Sozialwissenschaftler und Historiker weitgehend unzugänglich, da die Aufnahmen aus Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes strengen Regeln unterliegen. Sofern es sich um Kameras im öffentlichen Raum handelt, sind die Bilder für andere als polizeiliche Zwecke nicht verwertbar (oder nur in stark eingeschränkter Weise). Kurz und überspitzend formuliert: Die Gesellschaft bildet sich in all ihren Äußerungen ab, nur um die meisten dieser Bilder sofort und ungesehen wegzusperren – ein Umstand, der im Übrigen in auffälligem Kontrast zu unserer sonstigen visuellen Kultur steht, die darauf angelegt ist, Bilder, auch privat hergestellte, möglichst breit zirkulieren zu lassen. Im Folgenden soll die Geschichte polizeilicher Videoüberwachung in Großbritannien skizziert werden, verbunden mit einigen allgemeineren Thesen zu Überwachungsbildern am Ende des Beitrags.
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    "My Musical": Musikalisches Erzählen am Beispiel von Scrubs
    Stoppe, Sebastian (2020)
    Im Beitrag soll aufgezeigt werden, wie die Autoren von Scrubs mittels eines Mini-Musicals von einer knappen halben Stunde dem Zuschauer eine abgeschlossene Geschichte präsentieren. Der Beitrag beschränkt sich dabei auf eine deskriptive Fallstudie und stellt heraus, inwiefern Scrubs hier Genrekonventionen des Musicals einhält oder wo diese durchbrochen werden.
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    1989 und die Folgen. Deutsche Gegenwartsgeschichte im Nachwendefilm
    Renner, Rolf G. (2010)
    Schlöndorffs Filme DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM und DIE STILLE NACH DEM SCHUSS spiegeln in signifikanter Weise einen Wandel des intellektuellen Diskurses über Politik in Deutschland nach 1945, zugleich konturieren sie ihn mit unterschiedlichen ästhetischen Mitteln. DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM rekonstruiert die ideologische Situation des Jahres 1968, in der Schlöndorff in enger Zusammenarbeit mit Böll eine markante Position bezieht, DIE STILLE NACH DEM SCHUSS skizziert demgegenüber eine Bewusstseinslage, in der erstmals nach der Wende des Jahres 1989 die politischen und ideologischen Widersprüche innerhalb der früheren DDR und die Aufarbeitung der Stasivergangenheit offen thematisiert werden. Dabei beleuchtet Schlöndorff zugleich kritisch die eigene Haltung als westlicher Intellektueller gegenüber der DDR und im vereinigten Deutschland. Dagegen machen die neueren Filme DER BAADER MEINHOF KOMPLEX und DIE INNERE SICHERHEIT auf je unterschiedliche Weise die Neubewertung der Außerparlamentarischen Opposition und der Baader Meinhof Gruppe deutlich, die ebenfalls nach 1989 einsetzt. Dabei führt der Film von Eichinger und Edel zu einer Historisierung und ideologiekritischen Entheroisierung, seine Präsentation einer Phase der politischen Opposition in Deutschland wird mit Mitteln des action-Films entfaltet. Petzolds Film dagegen zeigt die Folgen dieser Bewegung in der für die Berliner Schule" typischen Konzentration auf das Private.
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    A Radical-Ambiguous (Re-)Vision of America’s West. David Benjamin Sherry’s Eco-Queer Critique of America’s Changing National Parks in his Photo Series Climate Vortex Sutra (2014)
    Klaassen, Oliver (2019)
    This essay reflects on queer environmental ethics by delving into the artistic practice of the photographer David Benjamin Sherry (born 1974). In his series Climate Vortex Sutra (2014), consisting of 31 photographs, geological phenomena such as rock formations and panoramic landscape photography of national parks of the American West are presented next to photographs of animals and human beings. The combination of different subjects together with the hyperreal color and saturation act as a performative strategy in the process of reception that entails anticipatory and transformative potentialities, thus empowering my ecologically queer reading. With this oppositional reading strategy, I want to put queer studies and art history into dialogue with environmental studies to address the following question: To what extent does Climate Vortex Sutra deal not only with questions of climate change and environmental destruction but also with the heteronormative history of American landscape photography? I argue it is through the strategic act of resignification that Sherry’s photographs intervene in the Western American landscape tradition along with its andro- and hetero-centric power relations between gender, sexuality, desire, and nature. In addition, Climate Vortex Sutra can be read a ‘silent protest’ against climate change in and environmental destruction of America’s Western national parks. Equipped with an ‘eco-queer sensibility,’ Sherry’s photographs ask for environmental ethics in which agency is understood as a product of (inter-)connectivity between humans, animals, and other (non-human and non-animal) materiality.
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    Abenteuerliche Reisen in fremde Räume. Expeditionsfilme der 1920er und 1950er Jahre
    Goergen, Jeanpaul (2021)
    Der Beitrag beschäftigt sich mit dem in der deutschsprachigen Filmforschung eher vernachlässigtem Genre des Expeditionsfilms, das seine Blütezeit in den 1920er und 1950er Jahren erlebte und heute nur noch selten im Kinoformat anzutreffen ist. Er fasst den Forschungsstand zum Expeditionsfilm zusammen und versucht, seine genrekonstituierenden Merkmale zu bestimmen. Die Analyse von drei Expeditionsfilmen der 1920er und 1950er Jahre, die alle nach Asien führten, will Einzelaspekte des Genres sowie individuelle Handschriften aufschließen und Kontextualisierungen vornehmen. Vorgestellt werden der Stummfilm MIT SVEN HEDIN DURCH ASIENS WÜSTEN (1928/29; Kamera: Paul Lieberenz, Regie: Paul Lieberenz, Rudolf Biebrach) sowie die bundesdeutschen Farbfilme NANGA PARBAT 1953 (1953, Kamera und Regie: Hans Ertl) und IM SCHATTEN DES KARAKORUM (1955, Kamera und Regie: Eugen Schuhmacher).
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    Affekt und Repräsentation. Blick und Empfinden
    Angerer, Marie-Luise (2014)
    Starting with the Fly, Yoko Ono’s video from the early 1970s, this article compares a feminist reading of the 1970s/80s with a performative, new materialist reading as developed since the 1990s. Whereas feminist art and media theories center on psychoanalytical concepts such as the gaze and the disavowal of the female/maternal body, new feminist materialism takes the body – the one represented in the image and in the viewer’s body – as concrete, material co-processors provoking and stimulating a desire in motion. Whereas the 1970s understood the image as a chain of signification (and real women not fitting the concept of the WOMAN), the new reading goes beyond any semantic-linguistic interpretation. Today, a “philosophy of feeling” (Susanne Langer) focussing on movement, materiality, touch and sensation, meets the old anxieties of the 1970s where woman, body, feelings came along with nature – and nature was the pure opposite of the male logos ruling the world, producing knowledge, and governing policy.
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    Alpine Topographies of Loss: On the Media Temporality of Glaciers
    Schrey, Dominik (2020)
    Arguing that the materiality of Alpine glaciers was linked to notions of emergency and greed long before discussions of anthropogenic climate change, this article focuses, on the one hand, on complex tempor(e)alities of glaciers, and, on the other hand, on the question of how they and the fact of their disappearance become aesthetic. Of particular interest are thus not only the historical bodies of knowledge trying to make sense of glaciers in various ways but also artistic projects that reflect upon their vanishing during what has come to be known as the Anthropocene. To that end, the article first looks at the local knowledge about Alpine glaciers at the time around 1850, now considered the tipping point of global glacier mass balance. Based on three case studies, the article then discusses the different ways and dimensions in which glaciers of the European Alps are becoming media and how techniques of surveying and mapping transformed them into rationalized objects of scientific interest, increasingly devoid of agency. Countering the hegemonic view of glaciers as pervasive yet remote icons of climate change and symbolic thermometers of a planet in crisis, a more complex perspective is presented, building on recent discussions in media studies.
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    Auf Spurensuche im Archiv. Ein Arbeitsbericht
    Heftberger, Adelheid; Loebenstein, Michael; Wasner, Georg (2009)
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    Benjamin und Deleuze: Ansätze für eine kritische Geschichtswissenschaft in Filmbildern
    Berg, Olaf (2006)
    Der Artikel verbindet Walter Benjamins Konzept des dialektischen Bildes und Gilles Deleuze's Konzept des Zeit-Bildes, um einen Ansatz zur Nutzung des Films als Instrument historischer Forschung zu entwickeln. Der Gedankengang wird unter anderem anhand der Filme "Die Patriotin" von Alexander Kluge und "Shoah" von Claude Lanzmann entwickelt. Film als historische Forschung grenzt sich sachlich gegenüber der Nutzung von Film als historischer Quelle, der Filmgeschichte oder der populärwissenschaftlichen Vermittlung von Geschichte im Film dadurch ab, den Forschungsprozess selbst im Film zu verorten und damit den in der Forschung gewonnenen Erkenntnisgewinn als medienspezifisch auszuweisen. Darum steht dieser Ansatz der Vorstellung von Geschichte als einem gegebenen Gegenstand, der aufzufinden wäre entgegen und beruft sich auf einen Begriff von Geschichte als Praxis der (spezifisch historischen) Aneignung von Gegenwart. Die dem Medium Film eigene Form der Wissensproduktion und die Aneignung der philosophischen Begriffe von Deleuze aus der Perspektive der kritischen Theorie erweist sich für einen solchen Ansatz kritischer Geschichtswissenschaft als besonders produktiv
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    Corona-Memes: Gesellschaftskritik im Internet
    Pauliks, Kevin (2020)
    Der Autor erläutert den Begriff Internet-Memes und zeigt anhand von Beispielen auf, wie sie die Coronapandemie kommentieren und den Krisendiskurs reflektieren.
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    Das digitale Bild gibt es nicht. Über das (Nicht-)Wissen der Bilder und die informatische Illusion
    Pias, Claus (2003)
    Informationstheorie handelt nicht davon, was gesagt wird, sondern von dem, was gesagt werden könnte. Unter informatischen Bedingungen sind nicht die sogenannten "Inhalte" entscheidend, sondern die Anordnung und Verknüpfung von Daten. Der fundamentale Unterschied zwischen digitalen und analogen Bildern ist, dass digitale Bilder Information haben. Sie beschränken sich auf die Endlichkeit einer Datenmenge, deren Informationsgehalt streng genommen das ist, was nach maximaler, verlustfreier Kompression übrigbleibt. Mit dem Akt der gewalttätigen Repräsentation, mit der Beschneidung der analogen Unendlichkeit erkauft sich das Digitale gewissermaßen die Freiheit seiner Speicherbarkeit, seiner Übertragbarkeit und seiner Prozessierbarkeit. Der ganze Komplex der "Digitalisierung" und Vernetzung bedeutet dabei viel mehr als eine Übersetzungsleistung vorhandener "Inhalte" in ein anderes technisches "Medium". Die sogenannten "Inhalte", die Verkehrsformen und das Wissen einer Disziplin überhaupt existieren nicht unabhängig von ihren technischen Gegebenheiten, ihren Institutionen und Inszenierungsweisen. Kunstgeschichte, wie wir sie kennen, wird nicht als digitalisierte zu haben sein, sie gerät dabei zwangsläufig zu einer anderen und wir können nicht absehen, wie diese aussieht.
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    Das Spiel mit der Abweichung. Überlegungen zum Verhältnis von digitalen Spielwelten, Figuren, Spieler:innen und Devianz in Einzelspieler:innenspielen
    Matuszkiewicz, Kai (2022)
    Der vorliegende Essay betrachtet digitale Einzelspieler:innenspiele und befragt deren Popularität in der digitalen Spiel- und Medienkultur in Hinblick auf das Bedürfnis der Spieler:innen nach dem Ausagieren von Rollen in Spielwelten, die in der Lebenswelt nicht eingenommen werden können. Mit postapokalyptischen sowie Spielwelten mit kriminellen Settings werden zwei markante Ausprägungen devianter Spielwelten untersucht, die für das Verhältnis zwischen Devianz und Konformität im Wechselspiel zwischen Spiel- und Lebenswelt aufschlussreich sind.
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    Der elektrische Schatten der Stadt
    Janser, Andreas (2003)
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    Der Schrecken wohnt im Schönen. Darstellung devianter Sexualität in den Aufklärungsfilmen zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten der 1920er-Jahre
    Gertiser, Anita (2008)
    Als nach Ende des Ersten Weltkrieges eine epidemische Verbreitung der Geschlechtskrankheiten drohte, suchten die Mediziner die Gefahr durch eine systematische Aufklärung weiter Bevölkerungskreise zu bannen. Erklärtes Ziel der Ärzte war es, die Menschen objektiv und wissenschaftlich genau zu belehren und dadurch die Geschlechtskrankheiten von ihrer Stigmatisierung zu befreien. Filme spielten bei der Vermittlung der Kenntnisse eine zentrale Rolle. Sie hatten eine zweifache Aufgabe zu erfüllen: Über die handelnden Figuren sollte dem Zuschauer medizinisch-wissenschaftliches Wissen vermittelt werden. Zugleich sollten diese zu einem angemessenen sexuellen Verhalten animieren. Letzteres versuchte man in den Filmen über fiktionale Episoden zu erreichen, die erzieherisch wirken sollten. Doch gerade diesbezüglich griffen die Filmemacher auf frühere Konzepte der sittlich-moralischen Bekämpfungsstrategien zurück. Vor allem im Dispositiv der Infektion zeigt sich, dass Darstellung und Rezeption tradierten Mustern folgten. Der vorliegende Aufsatz konzentriert sich daher auf die mediale Inszenierung der Ansteckung. Wie gezeigt werden soll, war diese ganz eng an die Darstellung der Frauenfiguren geknüpft, die eine Schlüsselrolle bei der Übertragung der Krankheit spielten.
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    Der Wandel in der wissenschaftlichen Informationsvermittlung: das Beispiel Google Book Search
    Stöber, Thomas (2006)
    Das Aufkommen der digitalen Medien hat zu erheblichenVerschiebungen im etablierten System der wissenschaftlichen Informationsvermittlung geführt: neue Informationsdienstleistungen wie Google Book Search treten in Konkurrenz zu den Angeboten der traditionellen Akteure, der Wissenschaftsverlage und Bibliotheken. Trotz des Anspruchs und des Umfangs dieses Massendigitalisierungsprojekts steht dabei auch Google Book Search nicht für eine "digitale Universalbibliothek", sondern als paradigmatisches Beispiel für die zunehmende Ausdifferenzierung und Partialisierung der Informationslandschaft. Vor dem Hintergrund dieser wachsenden Heterogenität der wissenschaftlichen Informationsvermittlung haben auch die Bibliotheken ihre Rolle neu definiert.