2012/1 ‒ Sozialtheorie und Medienwissenschaft

Recent Submissions

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    Aufschreibesysteme 1980/2010. In memoriam Friedrich Kittler (1943-2011)
    Frank, Manfred; Gauger, Hans-Martin; Kaiser, Gerhard; Kittler, Friedrich; Marten, Rainer; Mauser, Wolfram; Neumann, Gerhard; Pütz, Peter; Schneider, Manfred; Schramm, Gottfried (2012)
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    Die Moral des Mischens. Audiokassetten, private Mitschnitte und ein neuer Wirtschaftszweig für die Verteidigung des geistigen Eigentums
    Johns, Adrian (2012)
    Die Ära der Audiokassette gilt als Voraussetzung für das Aufkommen sozialer Tauschpraktiken, deren Potential in dem sich anschließenden digitalen Zeitalter für eine neue Medienumgebung bestimmend werden sollte. Durch diese Entwicklung wurden Kassetten zum zentralen Element einer anti-deterministischen, historische Gültigkeit beanspruchenden Darstellung der Entstehung digitaler Kultur. Mit der Betrachtung von Kassetten wird offenbar, was eine vernetzte digitale Kultur auszeichnet, ohne sich einer simplen Beziehung von Ursache und Wirkung zwischen Technologie und Praxis zu verschreiben. Wenn die Kultur des Sharing zuerst mit analogen Kassetten entstanden ist, kann es sich dabei per se nicht einfach um ein Produkt der Digitalisierung handeln. Vielleicht war es ja sogar andersrum: Was wir für Beschreibungen digitaler Netzwerke halten, sind in Wirklichkeit historisch bedingte Zuschreibungen. Man könnte fast sagen: Wenn es wahr ist, was die Kassetten uns sagen, dann ist die digitale Kultur in einem wesentlichen Aspekt überhaupt nicht digital.
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    Die obskuren Objekte der Objektorientierung
    Fuller, Matthew; Goffey, Andrew (2012)
    Dieser Aufsatz untersucht einige Aspekte des turns zu Objekten in der Welt der Computerprogrammierung. Er fragt, welche Macht rechnerischen Objekten zugeschrieben wird, welche Effekte dies mit sich bringt und – vielleicht noch wichtiger – wie diese Effekte entstehen. Beim Versuch, die technische Welt der Computerprogrammierung im breiteren Kontext der sich ändernden Machtstrukturen in gegenwärtigen Gesellschaften zu situieren, wird ein Verständnis von Programmierung als rekursiver Problemlösung aus und mit digitalen Materialien vorgeschlagen. Dieser Aufsatz versucht also das, was man die Territorialisierungsmacht rechnerischer Objekte nennen könnte, wahrnehmbar zu machen.
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    Google Books als Medium und Medium
    Sprenger, Florian (2012)
  • Article
    Jenseits von technikzentrierter und anthropozentrischer Medienkultur-Beschreibung. Eine ethnographische Erläuterung der Logik medialer Transformationsprozesse
    Ochs, Carsten (2012)
    Hartmut Winkler problematisierte in den 1990er Jahren eine theoriegeschichtliche Bifurkation der Medienwissenschaft: «technikzentrierte versus ‹anthropologische›» Medienforschungen. Mit den als «Akteur-Netzwerk-Theorie» bezeichneten Soziologien wurde indes ein heuristischer Werkzeugkasten entwickelt, mit dem sich diese Zweipoligkeit von vornherein unterlaufen lässt. Der Beitrag präsentiert die Medienethnographie eines empirischen Falles (IKT-Lokalisierung in Lahore/Pakistan), die sich aus dem Werkzeugkasten bedient, und es dadurch ermöglicht, unter Verzicht auf apriorische Postulate zentrale Einsichten der Medienwissenschaft präzisierend zu reformulieren.
  • Review
    Medien und Disability Studies
    Bellina, Larissa; Grebe, Anna; Ochsner, Beate; Schimmel, Ursula (2012)
    Besprochene Bücher: Ingo Bosse, Behinderung im Fernsehen. Gleichberechtigte Teilhabe als Leitziel der Berichterstattung, Wiesbaden (Deutscher Universitäts-Verlag) 2006. Christian Mürner, Erfundene Behinderungen. Bibliothek behinderter Figuren. Neu-Ulm (AG SPAK Bücher) 2010. Christian Mürner, Volker Schönwiese, Das Bildnis eines behinderten Mannes. Kulturgeschichtliche Studie zu Behinderung und ihre Aktualität. Mit Beiträgen von Andreas Ziegler und Margot Rauch, in: Psychologie & Gesellschaftskritik, Nr. 113, 1, 2005, 95-125. Christian Mürner, Das Bild behinderter Menschen im medien- und kulturgeschichtlichen Wandel anhand von Beispielen aus Kunst und Literatur, in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, Nr. 73, 1, 2004, 101-115 Christian Mürner, Medien- und Kulturgeschichte behinderter Menschen. Sensationslust und Selbstbestimmung. Weinheim/Basel/Berlin (Beltz Verlag) 2003. Tobin Siebers, Zerbrochene Schönheit. Essays über Kunst, Ästhetik und Behinderung, übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck, Bielefeld (transcript) 2009 Gesa Ziemer, Verletzbare Orte. Entwurf einer praktischen Ästhetik, Berlin/Zürich (diaphanes) 2008
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    Patent in Action. Das US-amerikanische Patent aus der Perspektive der Science and Technology Studies
    Taha, Nadine (2012)
    Lenkt man die Aufmerksamkeit auf die Labore der US-Industrieforschung als Emergenzraum neuer medialer Techniken, tritt das Patent als wirkungsmächtiger Akteur deutlich hervor. In seiner Erscheinung als Ready Made Patent hält es den laboratorischen Entstehungsort und die Organisation seines Produktionsprozesses geheim. Damit täuscht das Patent eine Transparenz vor, die der juristisch eingeforderten Offenheit erfinderischer Aktivitäten und imitierbarer Innovationen zuwiderläuft.
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    prime shots – media
    Bose, Günter Karl; Löffler, Petra (2012)
    Die Bildstrecke wurde von Günter Karl Bose aus acht Fotografien aus einem Foto-Projekt zusammengestellt.
  • Review
    Soundscapes und Klangmaschinen. Neue Literatur zu Klang, Medien und Tontechnologie
    Birdsall, Carolyn (2012)
    Besprochene Bücher: Daniel Gethmann (Hg.), Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik, Bielefeld (transcript Verlag) 2010. Dietrich Helms, Thomas Phleps (Hg.), Sound and the City: Populäre Musik im urbanen Kontext, Bielefeld (transcript Verlag) 2007. Maeder, Marcus (Hg.), Milieux Sonores/Klangliche Milieus: Klang, Raum und Virtualität, Bielefeld (transcript Verlag) 2010.
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    Sozialtheorie und Medienwissenschaft. Einleitung in den Schwerpunkt
    Durham Peters, John; Schüttpelz, Erhard (2012)
    Im Rahmen ihrer Einleitung in den Schwerpunkt skizzieren die Herausgeber Peters und Schüttpelz die gemeinsamen Verbindungen der fünf Beiträge im Lichte aktueller Entwicklungen in der Sozialtheorie, den Medienwissenschaften und den Sozialwissenschaften. Alle Beiträge verbindet wesentlich das Interesse an Medien als infrastrukturelle Leistungen, die in Verhandlung zwische sozialen Praktiken und institutionellen Anforderungen stattfinden. Die Herausgeber plädieren dafür, Sozialtheorie auf neue Weise in den Blick zu nehmen: als Quelle für die Re-Lektüre klassischer Ansätze in den Medienwissenschaften und als Bereich für emergierende Interessensgebiete.
  • Article
    Taking into account. Harold Garfinkels Beitrag für eine Theorie sozialer Medien
    Thielmann, Tristan (2012)
    Dieser Aufsatz zieht paradigmatische Parallelen in der Entwicklung von Ethnomethodologie und Medienwissenschaft, indem Harold Garfinkels theoretischer und praxeologischer Beitrag für die Erforschung sozialer Medien skizziert wird. Anhand der Analyse von Garfinkels «Sociological Theory of Information» wird demonstriert, in welcher Weise die notwendigerweise beschreibbaren und berechenbaren Eigenschaften sozialer Informationsobjekte auf die zentrale Bedeutung von «accounts» verweisen, durch die sich die Handlungsmacht kommunikativer Netze begründet. Soziale Medien unterscheiden sich demnach von allen anderen dokumentenbasierten Medien in erster Linie durch ihre gesteigerte «accountability», auf deren struktureller Grundlage abschließend Soziotechniken abgeleitet werden, die kennzeichnend für das World Wide Web sind.
  • Article
    Von Cloud Seeding und Albedo Enhancement. Zur technischen Modifikation von Wetter und Klima
    Schrickel, Isabell (2012)
    Der Artikel bringt die Geschichte der aktuell angesichts der prognostizierten Erwärmung des Weltklimas diskutierten technologischen Alternativen zur Vermeidung von Emissionen, das Climate Engineering, in Zusammenhang mit den medialen Praktiken der Modellierung, die die Klimaforschung seit der Mitte des 20. Jahrhunderts bestimmen. Laborexperimente sowie die frühen Computersimulationen des lokalen Wettergeschehens haben dabei zu Versuchen geführt, einzelne Wetterlagen technisch zu modifizieren und die Atmosphäre zunächst im Kontext militärischer Operationen, später vor allem wissenschaftlich zu explizieren. Seit den 1970er Jahren generierten die Simulationen globaler ökologischer Zusammenhänge nicht nur ein zunehmend verlässliches Wissen um den Klimawandel, sie legten auch technische Eingriffe zur Stabilisierung dieses Klimasystems nahe, die an den virtuellen Komponenten wie Strahlungsbilanzen und CO2-Management ansetzen. Es wird exemplarisch nachgezeichnet, wie in der Klimaforschung, jener paradigmatischen Symbiose aus Natur- und Technowissenschaften, die Natur der Atmosphäre durch die Verwendung der Begrifflichkeit aus Kybernetik und Ökonomie in ein technisch steuerbares environment transformiert wurde.
  • Article
    XT vs. ET
    Holl, Ute; Josch, Moritz; Tompkins, Dave (2012)
    Dave Tompkins Buch HOW TO WRECK A NICE BEACH: THE VOCODER FROM WORLD WAR II TO HIP-HOP über Medien der Spracherkennung, Nachrichtendienste, Krieg und Popkultur ist weit mehr als eine Geschichte des Vocoders vom 2. Weltkrieg zum Hip-Hop, als die es angekündigt ist. In der Verschränkung von Popkultur und militärisch-industrieller Forschung vertauscht Tompkins die Position eines medientechnischen Apriori gegen Aliens, Formanten und Transformanden. Tompkins Buch, das selbst, wie der Titel ankündigt, alle Formen akustischer Spiele treibt und übertreibt, ist zugleich ein Roman der Erinnerung an Stimmen, die, aus dem Nichts oder dem All kommend, die Kinderohren der siebziger und achtziger Jahre mit den außerirdischen Aspirationen der Labore vernähten.
  • Journal Issue
    Zeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 6: Sozialtheorie und Medienwissenschaft
    (2012)
    Seit geraumer Zeit ist eine innovative Wechselwirkung zwischen Sozialtheorie und Medienforschungzu beobachten, die aber in ihren Voraussetzungen und Konsequenzen ungeklärt geblieben ist. Die innovativsten Verbindungen entstanden dabei oft in Forschungsrichtungen, die ihre praxistheoretische Vorgehensweise fortlaufend begründen mussten: in der Mikro- und Sozialgeschichte der Geschichtswissenschaft, in der linguistischen Konversationsanalyse und Diskursanalyse (mitsamt ihren Workplace Studies), in der Ethnologie und der Europäischen Ethnologie, und last but not least in der Techniksoziologie der internationalen Science and Technology Studies mit ihren historischen und ethnographischen Varianten. Auf diesem Wege ist eine praxistheoretische Überschneidung zwischen Sozial- und Medientheorie (und zwischen Sozial- und Techniktheorie) entstanden, die den soziologischen Vorannahmen der internationalen Media Studies, aber auch einer mit unter übermächtigen kulturwissenschaftlichen Abwehr sozialtheoretischer Diskussionen entgegenläuft.
  • Article
    Zersetzte Bilder, verzerrte Klänge. Video in Nigeria und die Infrastruktur der Raubkopie
    Larkin, Brian (2012)
    Die piratische Infrastruktur bedeutet einen Paradigmenwechsel für Wirtschaft und Kapital in Nigeria, denn durch sie dehnt sich die Logik der Privatisierung in alle Bereiche des Alltagslebens aus. Dies lässt sich am Eindrucksvollsten am phänomenalen Aufstieg der Videofilm-Industrie aufzeigen. In der genauen Betrachtung der materiellen Handhabung der Piraterie und deren gesellschaftlichen Auswirkungen wird deutlich, dass wir es bei der piratischen Infrastruktur mit einer einflussreichen medialen Macht zu tun haben, die neue Formen der Organisation von sinnlicher Wahrnehmung, Zeit, Raum und ökonomischen Netzwerken schafft.
  • Review
    Zwischen Erfahrung und Zeichen. Filmtheorie als Brückenschlag
    Hagener, Malte (2012)
    Besprochene Bücher: Franziska Heller, Filmästhetik des Fluiden. Strömungen des Erzählens von Vigo bis Tarkowskij, von Huston bis Cameron, München, Paderborn (Wilhelm Fink) 2010 (Zugleich Dissertation Ruhr-Universität Bochum 2009). Thomas Morsch, Medienästhetik des Films. Verkörperte Wahrnehmung und ästhetische Erfahrung im Kino, München, Paderborn (Wilhelm Fink) 2011 (Zugleich Dissertation Freie Universität Berlin 2008). Herbert Schwaab, Erfahrung des Gewöhnlichen. Stanley Cavells Filmphilosophie als Theorie der Populärkultur, Münster (Lit Verlag) 2010 (Zugleich Dissertation Ruhr-Universität Bochum).