2016/1 ‒ Verschwinden

Recent Submissions

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    Appearance In-Itself, Data-Propagation, and External Relationality: Towards a Realist Phenomenology of »Firstness«
    Hansen, Mark B.N. (2016)
    Gestützt auf die sog. »phaneroscopy« des amerikanischen Philosophen Charles Sanders Peirce und insbesondere auf ihre Differenz zur orthodoxeren Phänomenologie in Bezug auf den Status und die Notwendigkeit der Rezeption argumentiert dieser Beitrag, dass die heutigen Datenbanken die ästhetische Dimension weltlicher Sinnlichkeit phänomenalisieren. Auch wenn die Phänomenalisierung durch Datenbanken diejenige durch Bewusstsein explizit ersetzt, bleibt es bedeutsam, dass dies geschieht, ohne den Kontakt mit menschlicher Erfahrung abzubrechen. Worum es letztlich geht, ist der Status des Phänomens selbst: Insoweit es die Selbst-Manifestation der Welt beherbergt, ohne sie notwendigerweise für irgendjemand oder irgendetwas zu manifestieren, kann das Phänomen von seiner subjektiven Verankerung im Bewusstsein (oder jedem seiner Avatare) gelöst werden und der Operationalität weltlicher Sensibilität selbst zugeschrieben werden.
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    Aus der Welt gefallen. Eine geographische Phantasie
    Struck, Wolfgang (2016)
    Während im 19. Jahrhundert die ›weißen Flecken‹ von den Landkarten verschwinden, erscheint eine eigentümliche Figur in der geographischen Imagination, die Figur eines Forschers, der verschollen ist. Das Verschwinden jedoch findet unter Beobachtung statt, es wird in Erzählungen und Karten organisiert, es schreibt sich in Protokolle ein, die das Verschwinden wahrnehmbar machen und zugleich die Wahrnehmung eines homogenen geographischen Raums und die Bedingungen seiner Repräsentation formieren.
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    Das verhüllte Rätsel. Verschwinden und Erscheinen in der surrealistischen Kunst
    Blümle, Claudia (2016)
    Das Verhältnis von Verschwinden und Erscheinen wurde in der bildenden Kunst nirgends so explizit behandelt wie im Surrealismus. Exemplarisch kann dabei Das Rätsel des Orakels von Giorgio de Chirico und The Enigma of Isidore Ducasse von Man Ray herangezogen werden. Eingerahmt von einem Manifest zur Rolle des Traums wurde Man Rays Enigma bereits auf der ersten Seite der ersten Ausgabe der Zeitschrift Le révolution surréaliste abgedruckt. Wie im Beitrag gezeigt werden soll, wird die Beziehung von Verschwinden und Erscheinen im Surrealismus nicht nur visualisiert, sondern diese wird in ihrer Struktur von Anwesenheit und Abwesenheit analytisch und zugleich sinnlich seziert.
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    Die spätmittelalterlichen eingefassten Gärten oder horti conclusi in den Niederlanden
    Baert, Barbara (2016)
    Die eingefassten Gärten oder horti conclusi der Augustiner-Schwestern von Mechelen in Belgien stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert und bilden einen außergewöhnlichen Teil des spätmittelalterlichen Kulturerbes. Aufgrund von mangelndem Verständnis und Interesse sind die meisten eingefassten Gärten verloren gegangen. Nicht weniger als sieben dieser Gärten sind allerdings bis in das späte 20. Jahrhundert in ihrem ursprünglichen Kontext erhalten geblieben: Der kleinen Gemeinschaft der Augustiner-Schwestern in Mechelen. Gleich ›schlafenden Schönheiten‹ sind sie in den Zellen der Schwestern als Hilfestellung bei der Andacht verborgen geblieben. In meinem Beitrag stelle ich diese Gärten vor als eine Symbolisierung des Paradieses und der mystischen Unio, als ein Heiligtum der Verinnerlichung, als eine Sublimierung des sensorium (insbesondere des Geruchs), als Gartenbau, der im Prozess der Entstehung Sinn gewinnt und als ein Paradigma des Nests.
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    Editorial
    Engell, Lorenz; Siegert, Bernhard (2016)
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    Ex-Post
    Harrasser, Karin (2016)
    Posthumanismus hat sich als neues Theorie-Paradigma etabliert. Wie alle gesellschaftlichen Diskurse, ist auch dieser eine Summe aus Machtkämpfen, Subjektpositionen, Identitäten und deshalb voller Konflikte. In diesem Diskurs, der vor allem zeitgenössische und somit technokulturelle Motive beinhaltet, aber natürlich auch eine lange Vorgeschichte hat, gibt es keine Einigung darüber, was das Posthumane eigentlich ist, d. h. ob es sich bei ihm um das Beste oder das Schlechteste handelt, das dem Menschen, seiner Humanität, der Menschheit und der humanistischen Tradition widerfahren könnte; noch besteht Übereinstimmung darüber, ob Posthumanismus unvermeidlich, bereits Realität oder nur ein Trugbild ist; oder ob er politisch, kulturell, sozial progressiv oder im Gegenteil vielleicht sogar regressiv ist; ob er allein durch technologischen Wandel oder hauptsächlich konstruiert und somit ideologisch motiviert ist. Die Debatte zwischen Stefan Herbrechter und Karin Harrasser geht den Gründen für die Karriere posthumanistischer Motive und den damit zusammenhängenden Befürchtungen und Hoffnungen nach.
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    Glimpses. Between Appearance and Disappearance
    Didi-Huberman, Georges (2016)
    Einige fragmentarische Bemerkungen zu Erscheinen und Verschwinden in poetischem und philosophischem Stil.
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    im auftreten / verschwinden – auf dem Schauplatz und anderswo
    Menke, Bettine (2016)
    Erscheinen und Verschwinden sind als Auf und Abtreten physische und symbolische Operationen, die sich auf die den Schauplatz abscheidend konstituierenden Grenze zwischen on-stage und backstage beziehen, aus dem das Geschehen auf der Bühne sich speist. Auftreten ist derart als ein riskanter und instabiler Vorgang zwischen Erscheinen und Verschwinden zu kennzeichnen. Am Beispiel zeitgenössischer Auseinandersetzungen mit den Bedingungen des Theaters, die die Bühne als Gefüge diverser Darstellungs-Flächen und -Räume nutzen, bekommt die Verwiesenheit der theatralen Präsentation auf das Anderswo einen spezifischen Witz für das Verschwinden: was hier ›verschwindet‹ ist irgendwo anders.
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    Kritischer Posthumanismus
    Herbrechter, Stefan (2016)
    Posthumanismus hat sich als neues Theorie-Paradigma etabliert. Wie alle gesellschaftlichen Diskurse, ist auch dieser eine Summe aus Machtkämpfen, Subjektpositionen, Identitäten und deshalb voller Konflikte. In diesem Diskurs, der vor allem zeitgenössische und somit technokulturelle Motive beinhaltet, aber natürlich auch eine lange Vorgeschichte hat, gibt es keine Einigung darüber, was das Posthumane eigentlich ist, d. h. ob es sich bei ihm um das Beste oder das Schlechteste handelt, das dem Menschen, seiner Humanität, der Menschheit und der humanistischen Tradition widerfahren könnte; noch besteht Übereinstimmung darüber, ob Posthumanismus unvermeidlich, bereits Realität oder nur ein Trugbild ist; oder ob er politisch, kulturell, sozial progressiv oder im Gegenteil vielleicht sogar regressiv ist; ob er allein durch technologischen Wandel oder hauptsächlich konstruiert und somit ideologisch motiviert ist. Die Debatte zwischen Stefan Herbrechter und Karin Harrasser geht den Gründen für die Karriere posthumanistischer Motive und den damit zusammenhängenden Befürchtungen und Hoffnungen nach.
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    Méliès und die Materialität moderner Magie
    Solomon, Matthew (2016)
    Der Artikel befasst sich mit den spezifischen Materialien, die dem Zauberkünstler und Kinopionier Georges Méliès seine Illusionen ermöglicht haben. Die Materialität, die die von ihm auf Bühne und Leinwand geschaffenen Illusionen bewerkstelligt, besteht gleichermaßen aus dem Einsatz von Elektrizität, Mechanik, Pneumatik, Optik, Akustik und Chemie. Der Einsatz dieser Ressourcen lässt sich nicht nach Theaterillusionen und Leinwandillusionen unterscheiden, vielmehr ist die Kopräsenz von theatralen und filmischen Techniken in der Reflexion über die von Méliès geschaffenen Effekte des Verschwindens zu berücksichtigen.
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    Walter Benjamin's media theory and the tradition of the media diaphana
    Somaini, Antonio (2016)
    Der Artikel präsentiert eine eingehende Analyse von Benjamins Gebrauch des deutschen Begriffs »Medium«, um zu zeigen, dass seine gesamte Medientheorie fokussiert ist auf die Interaktion zwischen dem historisch veränderlichen Bereich der technischen und materiellen Apparate einerseits und dem, was er in dem Kunstwerkaufsatz das »Medium der Wahrnehmung« nennt: die räumlich ausgedehnte Umgebung, die Atmosphäre, das Milieu, die Umwelt, in der sinnliche Wahrnehmung erfolgt. Dieser Begriff des »Mediums der Wahrnehmung« wird dann innerhalb der langen, nacharistotelischen Tradition der media diaphana verortet, deren Spuren in den 1920er und 1930er Jahren in den Schriften von Autoren wie Béla Balázs, Fritz Heider und László Moholy-Nagy zu finden sind.
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    Zeigen im Verschwinden
    Petříček, Miroslav (2016)
    Der Beitrag behandelt die Denkfigur des »Sich-Zeigens im Verschwinden« an der Schnittstelle zwischen Phänomenologie und Semiotik. Das Interesse an dieser Denkfigur bezeugt sich an den Phänomenen der Spur, der Ellipse oder des Geheimnisses, insbesondere in der französischen Philosophie seit den 1960er Jahren. Die leitende Frage lautet: Gibt es ein Erscheinen, das sich erst in seinem Verschwinden zeigt?