Gegenwärtig lässt sich eine Konjunktur von Texten über Deutschland beobachten. Vor allem die neuen migrantischen Fremdwahrnehmungen der Bundesrepublik haben wichtige Erkenntnisse über die deutsche Kultur hervorgebracht, die in Konkurrenz mit innerdeutschen Selbstbeschreibungen bzw. -beschwörungen stehen, da sie das gleiche Genre bedienen: Deutschland-Analysen. Diese Ausgabe der ZfK versteht sich als Beitrag zur historischen Aufklärung über die longue durée dieses Genres und seiner gegenwärtigen Ausprägung.

Marcus Hahn; Frederic Ponten:

Deutschland-Analysen. Zur Fremd- und Selbsterkenntnis einer trans-imperialen Nation

S. 11-32

Annika Hildebrandt:

Das Deutsche zwischen den Zeilen. Sprachanalyse als nationale Selbstanalyse in Herders Fragmenten (1766/1767)

S. 33-48

Andreas Schmid:

Deutschland im Spiegel Ostafrikas. Hans Paasches Lukanga Mukara (1912/13)

S. 49-66

Frederic Ponten:

Die Identität des Feindes. Erik H. Erikson, Margaret Mead und die Erfindung der Reeducation

S. 67-96

Ehler Voss:

Mythos Gundermann. Die Spuren der Berliner Mauer nach 30 Jahren deutscher Wiedervereinigung

S. 97-106

Franziska Bomski; Tilman Venzl:

Museums-Lust. Heilsversprechen zwischen Nihilismus und Immanenz

S.107-126

Nitzan Shoshan:

Unmittelbarkeit, Residualität und Differenz. Heimat finden in Deutschland

S. 127-142

Maha El Hissy:

"Die Abschweifung ist Modus meines Schreibens". Narrative und politische Abenteuer in Saša Stanišics Herkunft (2019)

S. 143-154

John Bornemann:

Der deutsche Wohlfahrtsstaat als haltende Umgebung für Geflüchtete. Eine Fallstudie zur Inkorporation

S. 155-174

Stefan Weidner:

Ins Meer der Seele. Fragment

S. 175-182

Martin Zillinger:

Out of Gladbeck. Fotoarbeiten von Johannes Brus 1970–1976

S. 185-202

Michael Harbsmeier:

Allocentrism and Alterities. Ultra-Short World History of the Genre of the Travelogue

S. 205-210

Erhard Schüttpelz:

Europe Before and After Eurocentrism. The Test Case of World Literature

S. 211-220

Haun Saussy; Harry Liebersohn; Alexander Beecroft; Erhard Schüttpelz:

Responses

S. 220-233