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Jahraus, Oliver

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Jahraus

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Oliver

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  • Article
    Amakasu, für Film zuständig. Stil und Medienreflexion in Christian Krachts Die Toten (2016) mit einem Seitenblick auf Bertoluccis Der letzte Kaiser (1987)
    In Christian Krachts Roman Die Toten spielt der Film eine eigentümliche Rolle. Der Film soll – so die Geschichte, die in den frühen dreißiger Jahren spielt – mit seinen ureigenen medialen Möglichkeiten zu der totalitären Idee einer politischen oder gar militärischen Hegemonie in einer Achse zwischen Berlin und Tokyo beitragen. Der Beitrag stellt die Frage, welche Rolle angesichts einer solchen Aufgabe die literarische Eigenqualität des Romans beansprucht; und die Antwort, die er skizziert, lautet: Die Literatur kann den Film zumal vor diesem historischen und theoretischen Hintergrund umso besser transparent machen, je stärker sie auf das mediale Fundament setzt, das sie exklusiv auszeichnet: nämlich ihren Stil. So zeigt der Beitrag, wie Kracht abermals einen Roman geschrieben hat, in dem stilistische und narrativen Qualitäten sich zu einem Meisterwerk zusammenfügen.
  • Article
    Westworld: Der Mensch wird erst durch Gewalt zum Menschen. Die böse Anthropologie einer Fernsehserie
    Jahraus, Oliver (2017)
    Mit einer Problematisierung des Begriffs des quality tv versuchen die folgenden Überlegungen, dem Grundkonflikt der Fernsehserie Westworld auf die Spur zu kommen. Sie ordnen Westworld in eine Traditionslinie mit Matrix, The Truman Show, Inception, A.I., Eyes Wide Shut und Ex Machina ein und zeigen so durchgängige Muster, aber eben auch historische Neuerungen und Radikalisierungen. So liegt der Fokus auf einer dunklen Emanzipationsgeschichte, die damit überhaupt erst kritisierbar wird: Westworld führt vor, dass erst durch Gewalt der Mensch zum Menschen werde.
  • Article
    „We don’t submit to terror. We make the terror.“ Szenarien und Erprobung des Ausnahmezustands in Medien der Populärkultur
    Jahraus, Oliver (2016)
    Der Beitrag untersucht, wie und unter welchen Voraussetzungen in den Medienangeboten der Populärkultur der Ausnahmezustand inszeniert, erprobt und reflektiert – und damit auch etwas antizipiert wird, was in der Politik aus verfassungsrechtlichen Gründen (noch) undenkbar ist. Er geht dabei auch auf das Spannungsverhältnis zwischen fiktionalen Plädoyers für den Ausnahmetzustand und politischen Rhetoriken, die mit dem Ausnahmezustand spielen, ein. Dabei soll deutlich werden, dass die Fiktion mit dem Ausnahmezustand schon längst ernst gemacht hat, wo die Politik den Ausnahmezustand ausschließen muss.
  • Article
    Star Wars dejà vu. Zu Motiv- und Erzählstruktur im neuen Star-Wars-Film The Force awakens / Das Erwachen der Macht und die Enttäuschung des Rezipienten
    Jahraus, Oliver (2016)
    Weil J. J. Abrams und die Autoren im Spannungsverhältnis zwischen Anknüpfung an die Originalserie und erzählerischer Innovation zu sehr auf die Tradition setzen, kann The Awakening of the Force (2015) zu Enttäuschung führen. Doch ein echter Fan gibt die Hoffnung nicht auf.
  • Article
    David Lynch: Die Transzendenz des Rätsels und des Verbrechens
    Jahraus, Oliver (2017)
    Die Verrätselungsstrategien, die David Lynch in seinen Filmen und in der Serie Twin Peaks, zuletzt in der dritten Staffel The Return umsetzt, mögen zwar den Zuschauer in eine lustvolle oder frustrierende hermeneutische Sackgasse führen, dennoch beruhen sie auf einem überschaubaren Set an Bausteinen, die sich transparent machen und analysieren lassen. Die folgenden Überlegungen führen einige Bausteine vor, kontextualisieren sie und fokussieren mit ihnen den narratologischen und ideologischen Kern des Lynch- bzw. Twin-Peaks-Universums.
  • Article
    ‘Plädoyer für die Todesstrafe’ – ein Gesetz der Fernsehserie?
    Jahraus, Oliver (2017)
    Die folgenden Überlegungen plädieren eben gerade nicht für die Todesstrafe, sondern untersuchen ein bestimmtes Muster von Storytelling, narrative Strukturen, die mit ihnen verbundenen Strategien der Normvermittlung und deren ideologische Implikationen im audiovisuellen Polizei- und Detektivgenre. Im Blickpunkt steht dabei eine bestimmte Art und Weise, Konflikte radikaler zu entfalten, bei der Polizisten oder Detektive (zumeist Männerfiguren, gelegentlich aber auch Frauenfiguren) entweder nicht mehr die Möglichkeit haben, den Verbrecher der Justiz zu übergeben, oder aber dieses Vorgehen sich als die schlechtere Option darstellt, und stattdessen entweder ein Kampf auf Leben und Tod stattfindet oder es besser gewesen wäre, den Verbrecher – in einem Akt von Lynchjustiz – selbst zu töten.
  • Article
    Ins finstere Herz der Präsidentschaft: wo Demokratie und Totalitarismus ununterscheidbar werden. Zum Ende der vierten Staffel House of Cards
    Jahraus, Oliver (2016)
    Der Beitrag versucht einige der Bezüge (Volkssouveränität, totaler Krieg, Staatsterrorismus) in den programmatischen Äußerungen der Figur des US-Präsidenten Frank Underwood am Ende der letzten Folge der vierten Staffel in der Serie House of Cards aufzudecken. Die politischen Implikationen, die sich daraus ableiten lassen, lassen die Serie als einen neuen medialen Ausdruck von moderner, aber auch hochproblematischer politischer Theorie verstehen, denn hier wird der Zusammenfall von parlamentarischer Demokratie mit ihrem Gegenteil, dem Totalitarismus in Gestalt einer attraktiven Spielhandlung vorgeführt.
  • Article
    Quentin Tarrantino’s Kill Bill und der Zusammenhang von Kino, Gewalt und Rache
    Jahraus, Oliver (2009)
    Kaum ein anderer Film als Quentin Tarrantinos Kill Bill in seinen zwei Teilen aus den Jahren 2003 und 2004 hat so sehr Eingang gefunden in die Alltagskultur – jedenfalls in meine Alltagskultur. Seit ich die FünfPunkte-Pressur-Herzexplosions-Technik (Five Point Palm Exploding Heart Technique) beherrsche, fällt es mir wesentlich leichter, soziale Konflikte zu bewältigen, seit ich ein Küchenmesser von Hattori Hanzo besitze, das übrigens nicht den Sicherheitsbedingungen des internationalen Flugverkehrs unterliegt, kommen keine Vertreter mehr an meine Haustür, und seit ich einen gelben Lederanzug wie Uma Thurman habe, hat sich mein Weg zur Uni doch erheblich beschleunigt. Ich erzähle Ihnen das nur, weil ich von Ihnen eine entsprechende – wie ich das nennen würde – Rezeptionsdisposition erwarte für den heutigen Abend, für den heutigen Film.
  • Article
    Salo oder die 120 Tage von Sodom. Pasolinis radikaler Abgesang auf eine sadofaschistische Kultur
    Jahraus, Oliver (2009)
    Der Film, den ich Ihnen heute vorzustellen habe, ist – ich scheue mich nicht, dies so unumwunden auszusprechen – ein grandioses Meisterwerk, und er ist furchtbar, schrecklich, quälend, im eigentlichen Wortsinne ekelerregend. Beide normativen Urteile widersprechen sich nicht, sondern haben zugleich im vollen Umfang Geltung. Sie, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, werden gleich Bilder extremer und extrem sexualisierter Gewalt sehen, eingebettet nicht nur in den Rahmen eines faschistischen Terrorregimes, sondern auch eingebettet in eine bisweilen geradezu poetische Bildregie.
  • Article
    Sie haben mich zum Weinen gebracht! Lisa Azuelos Dalida-Film, mit einem Seitenblick auf Olivier Dahans Piaf-Film La vie en rose
    Jahraus, Oliver (2017)
    Der Film Dalida von Lisa Azuelos, der im Sommer des Jahres 2017 auf dem Münchner Filmfest als deutsches Preview lief und die Geschichte der italienisch-französischen Schlagersängerin Dalida erzählt, kam in der Kritik bisweilen nicht gut weg. Seine Strategie, die Zuschauer emotional anzusprechen, so der Tenor einiger Rezensionen, versagte. Die folgenden Überlegungen wollen zeigen, dass ein solches Urteil wohl eher auf die analytische Betrachtung einzelner Komponenten dieser Strategie zurückzuführen ist; betrachtet man hingegen das Zusammenspiel aller Komponenten dieser Affektsteuerung, die erzählte Geschichte, die Erzählweise und die Funktionalisierung der Musik, so muss man von einer perfekten Strategie sprechen, die kaum ihr Ziel, die Zuschauer emotional anzusprechen, verfehlen wird. Das lässt sich durch einen Seitenblick auf einen ähnlichen, aber doch anders argumentierenden Film – Olivier Dahans La vie en rose über Edith Piaf – zusätzlich erhellen. Der Artikel liefert so einen kleinen Beitrag zur Rezeptions- und Emotionstheorie der Medien am Beispiel von Filmmusik, genauer: am Beispiel von biopics einer Sängerin und Künstlerin in der Gattungsform des fiktionalen Spielfilms auf der Basis einer realen Biographie. Und einen Beitrag zur Frage, wie der Film Musik in Szene setzen kann.