2007/2 ‒ Display II: digital
Haben wir im ersten Heft Display I: Analog die verschiedenen multimedialen Orte und Dispositive – Peepshows und Schattentheater, urbane Membranen, Videokunstinstallationen und die sozialen Orte der Fußballweltmeisterschaft – skizziert, an denen mediale Elemente, Körper und Gebrauchsanweisungen unter dem Display-Begriff zusammentreten, wird in diesem Heft das Display als ‚Interface‘ zu den digitalen Potentialen untersucht. Ohne ‚Oberflächen‘ und ‚Interfaces‘ sind Computer schlicht nicht zu gebrauchen. Kein mit Rechnern erzeugtes Wissen könnte verwendet oder gar angewandt werden, würde es nicht irgendwie dargestellt. Genauer: Jede Spezifizierung von Computern, z.B. als bild-, klang- oder textverarbeitende Maschine – ergo als ‚Medium‘ – setzt eine je andere Oberfläche voraus. Daher sind Displays nicht nur die Orte des Zugriffs auf Medien, sondern auch technisch-diskursive Hybride. Unser Anliegen war mit den Heften Display I: Analog und Display II: Digital die sonst immer unter schwammigen Begriffen wie ‚Schirm‘, ‚Screen‘, ‚Oberfläche‘, ‚Interface‘ oder ‚Interaktivität‘ subsumierten Übergänge zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Elementen – oder ‚Akteuren‘, wenn man so will – genauer auszudifferenzieren. Wir hoffen, dass die in beiden Heften versammelten Beiträge einen Anstoß liefern das boundary object ‚Display‘ als Gegenstand medienwissenschaftlicher Forschung relevant werden zu lassen.
Gesamtheft
Display II – digital (Navigationen 7/2, 2007)
Schwerpunkt
Display II: Digital – Einleitung
S. 7-12
"...a display (not a representation)…" Zur Sichtbarmachung von Daten
S. 13-27
Das ultimative Display
S. 29-32
Von grafischen, multimedialen, ultimativen und operativen Displays. Zur Arbeit Ivan E. Sutherlands
S. 33-47
Die Bühne als Display. Prekäre Trennschärfen zwischen konstinuierlichen Messen und diskretem Zählen
S. 49-70
Displaying Interplay. Entwicklungstrends der Mensch-Maschine-Interaktion
S. 71-85
Does it have to be 3D? Zum Phänomen der 3D-Technologie in Computerspielen
S. 87-104
Die Anrufung des Wissens. Eine Medienepistemologie auditorischer Displays und auditiver Wissenproduktion
S. 105-116
E-Paper is Tomorrow
S. 117-131
Das nanorobotische Hautdisplay
S. 133-137
Nanomedien: Der dritte Medienumbruch? Ein Interview mit dem Nanoforscher Robert A. Freitas Jr.
S. 139-146
Fokus Medienumbrüche
Medium als Selbstaffektion
S. 147-164
Moderne - Medien - Ästhetik
S. 165-184