03 | 2018

Recent Submissions

Now showing 1 - 15 of 15
  • Article
    (Un)Doing Reality. Zum Konstruktionscharakter von Geschlecht und (filmischer) Realität in den Filmen von Xavier Dolan
    Wagner, Francis (2018)
    Anhand der Betrachtung zweier Filme des Regisseurs Xavier Dolan sollen Perspektiven auf den Zusammenhang zwischen der Verhandlung und Konstruktion von Geschlechtsidentitäten und dem Verhältnis zur filmischen Realität sichtbar gemacht werden. Die Filme werden dabei insgesamt als Positionen zu einer performativ und reflexiv ausgestellten Herstellung filmischer und geschlechtlicher Realität gelesen. Konsequenterweise wird nicht nur die Figuren- und Inhaltsebene analysiert, sondern auch die ästhetische Form und das Zusammenspiel dieser Ebenen. Die Kategorisierung Dolans als queerer Regisseur spielt somit weniger eine Rolle als die vielfältigen Referenzen zum filmhistorischen und -theoretischen Kanon. Ziel ist es, durch Dolans Filme Les Amours Imaginaires und Mommy über (film-)theoretische Ansätze zu reflektieren und diese unter dem Aspekt der Geschlechter- und Realitätskonstruktion zu situieren.
  • Article
    Bilder performativer Magie. Rituelle Darstellungen als filmische Praktiken der Transgression
    Schlösser, Lioba (2018)
    Der Aufsatz betrachtet die filmische Darstellung ritueller Übergänge. Diese sind durch werkübergreifend wiederkehrende Stilmittel geprägt und dekonstruierbar, was an Sequenzanalysen der Filme Transcendence (2014), When Animals Dream (2014), Splice (2010), Eyes Wide Shut (1999) und Orlando (1992) verdeutlicht wird. Diskursanalytisch wird mithilfe von Ritualtheorien und mythentheoretischen Ansätzen (Eliade/van Gennep/Turner) sowie Performativitätstheorien (FischerLichte/Wulf/Butler) betrachtet, wie im Film thematisierte Rituale mit Transgression (Bataille) in Verbindung stehen und welcher Einfluss dabei der performativen Kraft des audiovisuellen Mediums Film zukommt. Ziel ist es darzulegen, wie transgressive Strukturen Schnittstellen zwischen Mythen, Ritualen und Film markieren und wie sich diese performativ innerhalb der filmischen Diegese verorten lassen.
  • Article
    Die Konstituierung der Erinnerung. 9/11 und die Medien
    Wolf, Deborah (2018)
    Die Gedächtnistheorie unterscheidet zwischen individuellem, kollektivem und historischem Gedächtnis. In jeder dieser Formen ist Erinnerung mit Bedeutung aufgeladen, die im Zuge präsentistischer Abrufung an aktuelle Sinnbedürfnisse angepasst werden kann. An der Konstituierung dieser Erinnerungs- und ergo Sinngeflechte wirken mediale Konstellationen mit. Für das Ereignis 9/11 soll anhand von drei ausgewählten Fallbeispielen gezeigt werden, wie das Fernsehen eine primäre Konstituierung beeinflusst und wie diese auf YouTube reflektiert und bearbeitet wird; außerdem, was sich durch YouTube an hergebrachten Prozessen der Erinnerungskonstitution ändert.
  • Article
    Die Vermittlungsstrategie der Kino-Wochenschau der 1950er/1960er Jahre
    Lehnert, Sigrun (2018)
    Vor der Etablierung des Fernsehens prägte die Kino-Wochenschau das Image des geteilten Deutschlands. Informative und unterhaltende Berichte wurden genutzt, um Normen und Werte zu vermitteln. Die einzelnen Berichte einer Wochenschau-Ausgabe, auch ‚Stories‘ genannt, ergaben durch Bilder, Kommentar und Musik eine Erzählung – ebenso wie das Gesamtkonzept der Ausgabe. Der Beitrag soll die Vermittlungsstrategie der Kino-Wochenschau aufdecken. Neben der Narration besteht eine zweite Säule meiner Erkenntnis nach im Framing, für das – angelehnt an Robert Entman – verschiedene Elemente identifizierbar sind. Beide Verfahren lenkten die Aufmerksamkeit der Zuschauer und ermöglichten Assoziationen. Obwohl die Wochenschau im (medien-)historischen Kontext zu interpretieren ist, ist ihre Vermittlungsstrategie ein Modell, das auf heutige audiovisuelle Medien mit Aktualitätsanspruch übertragbar ist.
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    Editorial
    Basaldella, Dennis; Ludwig, Sandra; Pinkert, Aileen; Wehmeier, Henrik; Ziegenhagen, David (2018)
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    Fotografiereflexion im Computerspiel. Das fotografische Fragment als Zeit- und Raumausschnitt in LIFE IS STRANGE
    Pauliks, Kevin (2018)
    Computerspiele sind aufgrund ihrer Digitalität in der Lage, andere Medien auf vielfältige Weise zu reflektieren. Besonders spannend ist eine solche Medienreflexion, wenn kontrastreiche Medien wie die Fotografie und das Computerspiel aufeinandertreffen: Fotografische Kontingenz kollidiert mit algorithmischer Intentionalität, das starre Bild der Fotografie mit dem interaktiven Bild des Computerspiels. Der Beitrag untersucht anhand der Computerspielserie Life is Strange (2015–) ein solches Zusammentreffen. Das Fragmentarische dient als Vergleichsparameter: Während Fotografien Wirklichkeitsfragment bleiben, scheint die Defragmentierung des Bildes in panoramaartigen 3DSpielen geglückt zu sein. Doch 3D-Spiele bleiben durch Agency und Spatial Cells einer Ganzheit enthoben. Die Fotografiereflexion in Life is Strange wirkt dem entgegen, indem sie Handlungsfreiheit einschränkt und Raumzellen plausibilisiert.
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    Geschichte(n) von der Straßenecke. Die Dokumentarfilmreihe BERLIN – ECKE BUNDESPLATZ
    Petraitis, Marian (2018)
    Die Dokumentarfilmreihe Berlin – Ecke Bundesplatz lässt sich vor allem aufgrund ihrer Langzeitigkeit als außergewöhnliches Filmprojekt bezeichnen: von 1986 bis 2012 widmen sich HansGeorg Ulrich und Detlef Gumm dem Bundesplatz im Berliner Stadtteil Wilmersdorf sowie dessen Anwohnern. In 26 Jahren entstehen 62 Filme bzw. Episoden, die von den Lebenswegen von rund 30 Protagonisten erzählen. Der Aufsatz verdeutlicht, dass Berlin – Ecke Bundesplatz einen alternativen Zugang zu (west-)deutscher Geschichte offeriert und deutet damit das historiografische Potenzial von Langzeitdokumentarfilmen an, die mit ihren besonderen Produktions- und Rezeptionsgeschichten außerdem weitere Untersuchungsfelder eröffnen.
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    Gesellschaftspolitische Diskurse im US-amerikanischen Tierhorrorfilm der 1950er bis 1970er Jahre
    Tröger, Cornelia (2018)
    Im US-amerikanischen Tierhorrorfilm wird der Zuschauer nicht nur mit prähistorischen Dinosauriern, wilden Bestien und phantastischen Kreaturen aus fernen Ländern konfrontiert, auch ganz alltägliche, unscheinbare und kleine Tiere können zu einer ernst zu nehmenden Bedrohung mutieren. Drei derartige Tierhorrorfilme (TARANTULA, THE BIRDS, PHASE IV) sollen beispielhaft veranschaulichen, wie gesellschaftspolitische Belange mit dem Kino interagieren. Das Ziel soll sein, sowohl die zugrundeliegenden Ängste und Diskurse zu beleuchten, als auch ihre Repräsentation im Film umfassend zu analysieren. Die Zirkulationen zwischen den Diskursen und dem Film sollen dabei im Zentrum stehen, ebenso wie das Zusammenspiel zwischen Zuschauer und Film, da ausschließlich durch die Rückbeziehung eines Filmes auf sein spezifisches historisches und kulturelles Umfeld seine unmittelbare soziale Relevanz herausgestellt werden kann.
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    Hormonupdate auf Youtube. Zur ambivalenten Funktion von Testosteron in Trans*-Vlogs
    Horn, Sarah (2018)
    Viele Trans*-Personen begleiten ihre geschlechtliche Transition mit Video-Blogs (Vlogs) auf YouTube. Mehr oder weniger regelmäßige Update-Videos dokumentieren dabei den Prozess der durch Hormoneinnahmen (und Operationen) herbeigeführten körperlichen Veränderungen. Während diese Vlogs bisher unter dem Aspekt der Selbstverwirklichung und Herstellung von digitaler Gemeinschaft untersucht wurden, wird im Folgenden vorgeschlagen, die Rolle und Funktion des eingesetzten Testosterons in dem Prozess der Transition wie dessen Aufzeichnung näher zu betrachten. Denn die Wissensproduktion der Endokrinologie wie auch die Praktik des Vloggens verweisen auf eine Ambivalenz des Hormons zwischen souveränem Einsatz und nicht-kontrollierbaren Effekten.
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    Höhere Bildraten im Film. Konostudie mit 24, 48 und 96 fps
    Kießling, Maren (2018)
    Im Rahmen meiner Forschung über die Veränderung der Bilddramaturgie im Kontext ,neuer‘ Technologien wie 3D, Fulldome, VR, HFR usw. hatte ich die Chance, drei Studien zu höheren Bildraten im Kino durchzuführen. Im April 2016 erfolgte eine Kinostudie mit einem Kurzfilm in 24, 48 und 96 fps, im November 2016 eine Fulldome-Studie zu 30 und 60 fps und im Februar 2017 eine Live-Fulldome-Studie zu 30 und 60 fps. In diesen Studien erfassten offene Fragen sowie Antwortskalen die Bereiche Gewöhnung, Empfindung, Präsenz und Immersion sowie die Wahrnehmung von Bildschärfe, -qualität und -rhythmus. Im folgenden Text wird die erste Kinostudie und ihre Teilergebnisse vorgestellt.
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    Mediale Selbstreflexion und das Lacansche Reale in Gaspar Noés ENTER THE VOID
    Sorian, Adina (2018)
    Das Reale ist in der Theorie Jacques Lacans neben dem Imaginären und dem Symbolischen eine der drei Strukturbestimmungen des Psychischen. Als Rest, der in den anderen Ordnungen nicht aufgeht, bezeichnet es etwas, das sich paradoxerweise zugleich durch seine Abwesenheit im Feld des Symbolischen und seine irreduzible, massive Präsenz darin auszeichnet. Ausgehend von verschiedenen neueren filmwissenschaftlichen Ansätzen zum Begriff des Realen analysiert der Beitrag ENTER THE VOID (2009) im Hinblick auf die Verwendung des Realen als Mittel der medialen Selbstreflexion. Der Text fokussiert sich dabei auf zwei Darstellungsmodi, die er als filmische Umsetzungen des Realen begreift: den „Realen Blick“ und die auditive Dimension, die Michel Chion mit dem Begriff der „akusmatischen Musik“ bezeichnet hat.
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    Queerness & Weirdness. Posthumane Tendenzen in der Ästhetik des europäischen Kinos zur Krise
    Richter-Hansen, Tullio (2018)
    Dieser Aufsatz schlägt eine neue Annäherung an den alltagsgebräuchlich negativ konnotierten Begriff der Weirdness – Sonderbarkeit – vor. Als Differenzdimension ist diese an das Konzept der Queerness gekoppelt. Anhand der Filme Strella und Attenberg werden die ästhetischen Implikationen des Labels Greek Weird Wave herausgearbeitet, das als exotisierende Zuschreibung problematisch bleibt. Produktiv lässt sich Weirdness demgegenüber als filmische Strategie der Verunsicherung zu Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Verunsicherung begreifen. Das europäische Kino zu gegenwärtigen Krisenphänomenen reagiert auf die voranschreitende Prekarisierung mit einer intensivierten Dekonstruktion normativer Subjektvorstellungen. Die posthumanen Tendenzen der filmästhetischen Weirdness verweisen signifikant auf das tierische ‚Andere‘ und gleichzeitig vom Posthumanen (Braidotti) auf den politischen Kern des Queeren zurück.
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    Subversive Körper. Über die Bedingungen widerständiger Inszenierungen in Selfies
    Deja, Katrin (2018)
    Der Beitrag geht davon aus, dass die Betrachtung der eigenen Körperperformance im Selbstporträt selbstreflektive Prozesse auslöst, die (letztlich) den performativen Charakter von Körperdiskursen aufzeig- und lesbar machen können. Selbstporträts besitzen damit das subversive Potenzial des Empowerments, das Machtstrukturen durch queere Performances durchbricht und demnach Resignifikationsketten und neue Körperdiskurse anregen kann. Im Folgenden soll diese These hergeleitet werden und die Möglichkeiten und Herausforderungen von subversiven Selbstinszenierungen besprochen werden. Es geht um die Subjektkonstituierung und die Materialisierung des Körpers sowie um die Möglichkeiten und die Herausforderungen subversiver Körperinszenierungen in einem genormten Handlungsrahmen. Theoretisch wird hierbei Bezug auf die Arbeiten von Michel Foucault und Judith Butler genommen.
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    The Art of the Title? Das kleine Serienintro im Spannungsfeld zeitlicher Beschränkung, ästhetischer Möglichkeiten und narrativer Verweisstrategien
    Zündel, Jana (2018)
    Das Serienintro (auch Titelsequenz) hebt als ästhetisch auffällige Schwelle eine Episode aus dem Fernsehprogramm hervor und gibt sich als Zugang zur seriellen Diegese. So ist die zeitgenössische Titelsequenz zu einer Kunstform geworden, die oftmals ikonische oder kinematografische Bilder aufgreift. Diese bis zu zwei Minuten langen Vorspanne, die vielschichtige Funktionen erfüllen, werden mittlerweile häufig besprochen. Wenig Aufmerksamkeit kommt dagegen dem minimalistischen Gegenstück zu, den nur wenige Sekunden andauernden Intros, die auf den ersten Blick ‚nur‘ den Serientitel einblenden. Diese Titelkarten sind ein Produkt der beschränkten Sendezeit im Fernsehen. Inwiefern unterscheiden sie sich von Vorspannen in der Art und Weise, wie sie auf ihren Referenztext verweisen? Der Beitrag untersucht das formale und funktionale Gefälle zwischen Vorspann und Titelkarte, und diskutiert die ästhetischen und narrativen Möglichkeiten des ‚kleinen‘ Intros.
  • Article
    The passions of the vampire in film. An example of affectivity and cultural representation in German and Mexican cinema.
    Cabrera, Dolores (2018)
    In this article, I will focus on the analysis of the passions which are associated with the figure of the vampire and how they are constructed in some Mexican and German films. To do this, I will describe some elements of the narrative structure and the construction of narrativity in film. The aim of this description is to show how narrative sequences are related with specific passions and what verbal, visual, and auditory features are linked to the emergence of passion effects. Then, I will explain the function and structure of the passion element in the narrative structure of film from a semiotic perspective by referring to the theory of passions by Algirdas J. Greimas and the analysis of discourse according to Jacques Fontanille as well as the study of the cinematographic elements in relation to some cultural and aesthetic aspects. Finally, I will analyze the concept of the passion dimension by using excerpts of El ataúd del vampiro (The Vampire’s Coffin) by Fernando Méndez, comparing some elements with other vampire films. This will allow us to see the construction of similar passions and narrative structures in relation to the vampire figure giving rise to the representation of different cultural fears through multimodal and filmic resources.