Frühe Mikroskopie. Beobachtung als Forschungspraxis
Author(s): Rebohm, Simon
Zusammenfassung
Mit dem Mikroskop wurde in den 1620er Jahren ein neues Instrument in die Naturforschung eingeführt, dessen Möglichkeiten man zunächst geradezu euphorisch begrüßte, gegen Ende des Jahrhunderts dann jedoch mit zunehmendem Zweifel bedachte. Beobachten mit dem Mikroskop entwickelte sich innerhalb dieser Jahre zu einer hoch spezialisierten Form der Naturforschung: Die Beobachtungen lösten sich zunehmend von den Fragestellungen traditioneller Kontexte von Wissenschaft wie Naturphilosophie, Naturgeschichte und Medizin. Die Untersuchungsobjekte wurden zunächst über Vergleiche beschrieben, dann aber in ein dichter werdendes Netz aus Analogien eingebunden. Ferner wurden beständig neue Techniken entwickelt oder an die Gegebenheiten angepasst. Die Untersuchungen entwickelten hinsichtlich dieser Aspekte einerseits eine produktive Eigendynamik, andererseits hatten die zunehmend individuellen Ziele und Vorgehensweisen der Akteure mit zur Folge, dass die Überprüfung der Beobachtungen oder eine Kooperation kaum noch möglich waren.
Preferred Citation
Rebohm, Simon: Frühe Mikroskopie. Beobachtung als Forschungspraxis. Berlin: Max Planck Institute for the History of Science 2017 (Max Planck Research Library for the History and Development of Knowledge Studies 9). DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/3735.
Initial publication here:
https://doi.org/10.14279/depositonce-4949
https://doi.org/10.14279/depositonce-4949
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