FILTER DER WAHRNEHMUNG V O N H A R T M U T W I N K L E R 1. INTRO Google filtert die Informationen, die das Internet bietet, und jede Datenbankab- frage bedeutet, einen Filter zu setzen; Instagram legt optische Filter über die Bilder, und schließlich gibt es die Filterbubble – im Feld der Computer hat der Begriff des Filters einige Prominenz erlangt. Gleichzeitig sind sich die Psychologen einig darin, dass schon die menschliche Wahrnehmung filtert. Im Alltag sprechen wir von einer »selektiven Wahrnehmung«, wenn wir – z. B. bedingt durch Vorurteile – Offensichtliches ausblenden. Was aber haben beide Filter miteinander zu tun? Gibt es Übergänge zwischen der Sphäre der Medien und den Eigenheiten der menschlichen Konstitution? Der These, dass Medien »Extensionen des Körpers« seien,1 würde niemand mehr fol- gen. Wie aber ist der Zusammenhang dann zu verstehen? Verändert sich unser Konzept medialer Filter, wenn wir Phänomene der Wahrnehmung einbeziehen? Im Folgenden will ich den Versuch machen, die Frage nach den Filtern mit Blick auf die sogenannten »Wahrnehmungsmedien« zu diskutieren. Brille, Fernrohr oder Mikro- skop werden als Beispiel genannt; die Wahrnehmungsmedien aber hat man in den Medienwissenschaften eher am Rande behandelt. Gleichzeitig, denke ich, sind sie interessant, weil sie – das sagt schon ihr Name – exakt die Schnittstelle markieren, um die es mir geht: Das nur unzureichend de- finierte Terrain, das die »natürliche« Wahrnehmung mit der Medientechnik verbin- det. Was also kann man von den Wahrnehmungsmedien für die Filter, und was von den Filtern für die Wahrnehmungsmedien lernen? 2. VORÜBERLEGUNG »Filter« ist ein Term aus der Sphäre der Technik; und wörtlich meint Filtration »the process in which solid particles in a liquid or gaseous fluid are removed by the use of a filter medium that permits the fluid to pass through but retains the solid 1 »Extensions of Men« ist der Untertitel des McLuhan-Klassikers »Understanding Media« Vgl. McLuhan: Die magischen Kanäle. Die These übernimmt McLuhan aus der Tech- niktheorie des 19. Jahrhunderts. Ein deutscher Sammelband greift die Vorstellung 1990 bereits im Titel noch einmal auf. Vgl. Hörisch, Wetzel: Armaturen der Sinne. NAVIGATIONEN HARTMUT WINKLER particles.«2 »Die Filtration gehört zu den mechanischen Trennverfahren (Hervorh. H. W.), welche ausschließlich auf physikalischer Basis beruhen.«3 Auf einer ersten Stufe also heißt »Filter«, dass etwas hindurch kommt und etwas anderes nicht; und die Encyclopedia Britannica fügt hinzu, dass es – je nach Anwendung – entweder auf das Filtrat oder auf das Ausgefilterte ankommt: »Either the clarified fluid or the solid particles removed from the fluid may be the desired product«, und ergänzt: »other media, such as electricity, light, and sound, also can be filtered.«4 Zunächst also handelt es sich um eine mechanische Trennung, um Selektion. Und dies gilt auch für die Computerbeispiele: Filter bedeutet auch hier eine Aus- wahl, strikt nach der Logik der Mengenlehre: Drinnen oder draußen, ja oder nein. Schon beim Filtern von Klang aber ändert sich dies. Selbst wenn der Eingriff ein technisch-mechanischer ist, kann das Resultat – der veränderte Sound – nicht mehr als ein Teil oder Anteil einer ursprünglichen Menge beschrieben werden. Hier ist es ohne Zweifel ein qualitativer Wandel, den der Filter bewirkt. Und es ist zu erwarten, dass dies im Fall der meisten Medien so ist. Man wird damit rechnen müssen, dass der Begriff des »Filters« mehr oder minder metapho- risch verwendet wird und sich von mechanischen Vorstellungen schrittweise löst. Es ist nötig, diese Tatsache in die Überlegung mit einzubeziehen, damit sich nicht quantitativ-mechanische Konnotationen einschleichen, wo es nicht um Quantitäten oder Mechanik geht. 3. WAHRNEHMUNG Wenn Psychologen über Wahrnehmung sprechen, ist die Metapher des Filters all- gegenwärtig. »Auf dem Weg zwischen physischem Sinnesorgan und mentalem Erkennen«, referiert Wikipedia kompakt und brauchbar, »werden Informationen gefiltert, zusammengefasst, in Kategorien unterteilt und nach Wichtigkeit geordnet. Dieser komplexe Vorgang wird Perzeption genannt und ist einer der Untersu- chungsgegenstände der Wahrnehmungspsychologie.«5 Und weiter: Wahrnehmung […] ist der Prozess und das Ergebnis der Informations- gewinnung und -verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Körperinnern des Lebewesens. Das geschieht durch unbewusstes (und beim Menschen manchmal bewusstes) Filtern und Zusammenführen von Teil-Informationen zu subjektiv sinnvollen Gesamteindrücken. 2 Encyclopedia Britannica (online): Filtration Chemistry; https://www.britannica.com/science/filtration-chemistry, 07.01.20. 3 Wikipedia (dt.): Filtration; https://de.wikipedia.org/wiki/Filtration_(Trennverfahren), 07.01.20. 4 Encyclopedia Britannica, a. a. O. 5 Wikipedia (dt.): Wahrnehmungspsychologie; https://de.wikipedia.org/wiki/Wahrnehmungspsychologie, 07.01.20. NAVIGATIONEN 24 F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N FILTER DER WAHRNEHMUNG Diese werden auch Perzepte genannt und laufend mit gespeicherten Vorstellungen (Konstrukten und Schemata) abgeglichen.6 Im Sinnesorgan selbst findet oft eine massive Vorverarbeitung der emp- fangenen Signale statt, besonders aber in allen folgenden Kerngebieten des Gehirns, unter anderem durch Filterung, Hemmung, Konvergenz, Divergenz, Integration, Summation und zahlreiche Top-down-Pro- zesse.7 Im Zitierten fällt sofort auf, dass Filterung nur eine von mehreren Funktionen in- nerhalb der Wahrnehmung ist. Den basalsten Filter bildet die Physiologie der Sin- nesorgane, insofern diese jeweils nur auf bestimmte Reize ansprechen, die Ohren auf Schwingungen der Luft und die Augen auf Licht. Aus dem chaotischen Reizge- misch, das die Welt bietet, also filtern die Sinne nur bestimmte Reize heraus, sodass man die einzelnen Sinne bereits als Kanäle ansprechen kann. Die Medien folgen dieser Logik und docken – visuell, audio-visuell oder wie auch immer – an die Sin- neskanäle an. In seiner populärwissenschaftlichen Darstellung liefert Bucher zu den Wahr- nehmungsfiltern folgende Skizze: Abb. 1: Bucher: Wahrnehmungsfilter8 Neben dem Raster der sensorischen Reize, das macht die Skizze klar, gehen auch »Erziehung, Erfahrung, Kultur, Konventionen, Vorurteile, Werte und Glaubens- 6 Wikipedia (dt.): Wahrnehmung, https://de.wikipedia.org/wiki/Wahrnehmung, abgefragt am 7.1.20. 7 Ebd. 8 Bucher: Was ist wahr an unserer Wahrnehmung? (Abb.: © Otmar Bucher; Dank für die Genehmigung der Reproduktion) NAVIGATIONEN F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N 25 HARTMUT WINKLER sätze« in die Wahrnehmungsfilter ein. Andere Autoren nennen allgemeiner die »Wissensbestände«, über die der Wahrnehmende bereits verfügt.9 Und dies ändert den Blick auf die Wahrnehmungsfilter völlig: Die Wissensbe- stände nämlich sind gerade nicht Teil der aktuellen Wahrnehmungssituation, sondern ein Produkt der Vergangenheit. Ein langer Prozess von Erziehung, Erfahrung, Kul- tur, Konventionen hat sich im Subjekt niedergelegt und ihm jene Struktur gegeben, mit der es nun der aktuellen Wahrnehmung gegenübertritt. In der Sache bedeutet dies, dass sich in der Wahrnehmung zwei Ströme kreu- zen: Von außen kommt der Strom der sinnlichen »Reize«. Um mit diesem über- haupt umgehen zu können, aber produziert die Wahrnehmung einen zweiten Strom von Deutungen, Phantasien oder Interpretationen, der das Wahrgenom- mene gliedert, strukturiert und Mustern zuordnet. Ohne diesen könnten wir we- der Objekte identifizieren noch Zusammenhänge verstehen. Wahrnehmung be- steht in einem ständigen Abgleich zwischen außen und innen, Sinnesdaten und Wis- sensbeständen, Erwartung und »Information«; Wahrnehmung also ist wesentlich Wiedererkennen; und erst dieser Gesamtprozess macht den »Filter der Wahrneh- mung« aus. Aber ist dies nicht einfach Psychologie? War nicht die Frage, welche Rolle Me- dien in diesen Vorgängen spielen? Wenn dies so ist, denke ich, sollte man zunächst nach den »Wahrnehmungsmedien« fragen. 4. WAHRNEHMUNGSMEDIEN Das Feld der Wahrnehmungsmedien ist von den Medienwissenschaften noch nicht befriedigend konzipiert. Hickethier unterscheidet »Medien der Beobachtung (und allgemeiner der Wahrnehmung)« von 2. »Medien der Speicherung und der Bear- beitung« und 3. »Medien der Übertragung«, um erstere dann wie folgt zu beschrei- ben: Medien der Beobachtung (und allgemeiner der Wahrnehmung, Erg. H. W.) sind Medien, die der Erweiterung und Steigerung der menschlichen Sinnesorgane dienen, also für das Auge (visuelle Wahrnehmung) die Brille, das Fernglas, das Teleskop, das Mikroskop u.a.; für das Ohr (au- ditive Wahrnehmung, Erg. H. W.) das Hörrohr und das Megafon u. a. Medien der akustischen Verstärkung. Diese Medien werden in der Re- gel instrumentell und individuell eingesetzt, zumeist um die Wahrneh- mung der einzelnen Individuen zu erweitern. Sie besitzen nur eine ge- ringe gesellschaftliche Institutionalisierung, weil sie in der Regel keine spezifischen Inhalte erzeugen, speichern und vermitteln. Es ist auffällig, dass sich diese Medien vor allem in der visuellen und auditiven Wahr- nehmung (Fernsinne), kaum aber in der taktilen, olfaktorischen und 9 Vgl. Goldstein: Wahrnehmungspsychologie, S. 7. NAVIGATIONEN 26 F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N FILTER DER WAHRNEHMUNG gustatorischen Wahrnehmung (Fühlen, Riechen und Schmecken), also der Nahsinne, befinden.10 Die Filmkamera, die ja sicher auch ein »Medium der Beobachtung« ist und histo- risch, das sah schon Benjamin, die menschliche Wahrnehmung tiefgreifend um- strukturiert und verändert, nennt Hickethier nicht, weil er sie zu den Speicherme- dien zählt.11 Sandbothe/Nagl würden unter die »Medien der sinnlichen Wahrneh- mung« – ziemlich verblüffend – Schallwellen, Licht, Raum und Zeit rechnen.12 Schweppenhäuser stellt den Wahrnehmungsmedien »Handlungsmedien und Dar- stellungsmedien« sowie »Produktions- und Verständigungsmedien« gegenüber.13 Luhmann diskutiert die »Wahrnehmungsmedien« im Kontext der Kunst;14 Vogl wählt das Fernrohr als Beispiel für allgemeine medientheoretische Fragen.15 Dass die Bestimmungen schwanken, zeigt, dass die theoretische Basis unsicher ist. Und zudem wird in der Beschränkung auf wenige Beispiele der Begriff der Wahrnehmungsmedien verkürzt. Denn vor allem anderen wäre doch wichtig, wel- chen Einfluss Wahrnehmungsmedien auf die Wahrnehmung und das Wahrgenom- mene nehmen. Und damit sind wir wieder bei der Filterfunktion, denn wenn etwas an den Wahrnehmungsmedien interessant ist, dann doch, in welcher Weise sie das Wahrgenommene formen; was sie zur Erschließung der Welt beitragen, wie sie den Zugang zur Welt und damit – weitergehend – auch die Weltsicht insgesamt ändern. 5. METAXY/DAZWISCHEN Ein zweiter Theorie-Strang, der für meine Frage Bedeutung hat, ist elaborierter; und hier greifen die Autoren entweder auf Fritz Heider oder aber auf antike Quel- len zurück. Heider hatte 1926 geschrieben: Wir erkennen nicht nur Dinge, die unsere Epidermis unmittelbar be- rühren, sondern wir erkennen auch oft ein Ding durch etwas Anderes. Wir sehen zum Beispiel durch den Äther ferne Sterne. Wir hören durch die Luft den Ton einer Glocke; wir erkennen am Barometerstand die Höhe des Luftdrucks […]. Diese Fälle sind freilich nicht alle völlig 10 Hickethier: Einführung in die Medienwissenschaft, S. 21. 11 Ebd. 12 Sandbothe/Nagl: Systematische Medienphilosophie, S. 3-82; Sandbothe/Nagl schlagen vor 1.) »sinnliche Wahrnehmungsmedien«, 2.) »semiotische Transformations- und Kommuni- kationsmedien« und 3.) »technische Verbreitungs-, Verarbeitungs- und Speichermedien« zu unterscheiden (Ebd.). 13 Schweppenhäuser: Handbuch der Medienphilosophie, S. 16. 14 Luhmann: Die Kunst der Gesellschaft. Luhmann stellt den Wahrnehmungsmedien »tech- nische Verbreitungsmedien« und »symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien« an die Seite. 15 Vogl: Galileis Fernrohr. NAVIGATIONEN F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N 27 HARTMUT WINKLER gleichartig. Aber sie haben dies Gemeinsame, daß das Objekt des Erken- nens nicht unmittelbar, sondern durch irgendwelche Vermittlungen auf das Sinnesorgan wirkt (Hervorh. H. W.).16 Auch hier also geht es um Wahrnehmung und Erkenntnis; Heider lenkt den Blick auf die Tatsache, dass die Wahrnehmung eine vermittelte ist. Und mit der Vermitt- lung kommen (schon bei Heider selbst) die Medien ins Spiel.17 Allerdings sind dies sehr besondere Medien; so nennt Heider als erstes den Äther oder die Luft. Ihm geht es um den Raum, der sich zwischen dem Objekt der Wahrnehmung und den Wahrnehmungsorganen auftut; er fragt, was diesen Raum füllt und was Wahrnehmungen überhaupt erst ermöglicht. Das Ohr kann nur dann Schall empfangen, wenn es Luft gibt, die die Schallwellen trägt; und von hier aus kann man weiter auch nach anderen Fernsinnen fragen. Mit dem Barometer geht Heider zu den im engeren Sinne technischen Medien über; und im Fortgang seines Textes wird er sowohl Messgeräte18 als auch die Funktionsweise von Zeichen19 zum Thema machen. Die Tatsache, dass Heider die Wahrnehmung in den Mittel- punkt stellt, eröffnet auf die Medien insgesamt eine neue Perspektive. Andere Autoren stoßen auf die Tatsache, dass sich bereits Aristoteles – eben- falls bei dem Versuch, die Mechanismen der menschlichen Wahrnehmung zu klären – mit dem »Dazwischen« befasst; das Dazwischen nennt Aristoteles »Metaxy«; und Stefan Hoffmann, der eine Etymologie des Medienbegriffs erarbeitet hat, kann zei- gen, dass in der Aristotelischen Vorstellung dieses Mittleren eine der Wurzeln des modernen Medienbegriffs liegt.20 Aristoteles hat eine neue Theorie der Wahrnehmung vertreten. In der Antike war die Vorstellung etabliert, dass vom Auge Strahlen ausgehen, die den Gegen- stand abtasten; »Aristoteles«, schreibt Hoffmann: setzt dagegen drei subjektunabhängige Bedingungen für das Sehen: ein farbiges Objekt, ein Vermittlungsmedium und das Licht. Die Farbe ist demnach die Qualität eines Objektes, auf die der Gesichtssinn spezi- fisch anspricht. Sie umschließt die Oberfläche der sichtbaren Gegen- stände und bewirkt qualitative Veränderungen im durchsichtigen Me- dium. Das Vermittlungsmedium muß nach diesem Modell möglichst durchsichtig (diaphanum) und farblos, mithin also unsichtbar sein, um die Farbe sichtbar zu machen.21 16 Heider: Ding und Medium, S. 23. 17 Ebd., S. 33ff. 18 Ebd., S. 84. 19 Ebd., S. 45ff. 20 Hoffmann: Geschichte des Medienbegriffs; Hoffmann selbst stützt sich z. B. auf Spitzer: Milieu and Ambiance. 21 Ebd., S. 31. NAVIGATIONEN 28 F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N FILTER DER WAHRNEHMUNG Das Medium wird als ein Vermittler gefasst, ein Vermittler allerdings, der – dies hebt Hoffmann ausdrücklich hervor – im selben Maße trennt wie verbindet.22 Peter Mahr,23 Wolfgang Hagen24 und Dieter Mersch25 haben aus dem ‚Metaxy‘ jeweils eigene medientheoretische Pointen gemacht; und alle stellen den Aspekt heraus, dass Medien Mittelbarkeit bedeuten und jede Vorstellung von Unmittelbar- keit dementieren. 6. WAHRNEHMUNGSMEDIEN ANDERS GEFASST Wie aber passen Wahrnehmungsmedien und Metaxy, Fernrohr und Diaphanum zusammen? Ich möchte eine Herangehensweise vorschlagen, die sich von den ge- nannten Medienbeispielen löst und allgemeiner fragt, welche Rolle Medien für die Wahrnehmung und die Erschließung der Welt spielen. Statt um eine Untergruppe der Medien geht es damit um eine Medienfunktion. Dieser Perspektivwechsel wird erleichtert durch die Tatsache, dass Wissen- schafts- und Erkenntnistheorie innerhalb der Medienwissenschaften eine zuneh- mende Rolle spielen. Dies hat zur Folge, dass sich die Palette der betrachteten Medien erweitert und z. B. auch Sensoren, Messgeräte und allgemeiner »Sensing Media«26 in den Blick kommen; und von dort aus möglicherweise alle anderen Me- dien, insofern sie eben Funktion für die Wahrnehmung und die Erschließung der Welt übernehmen.27 Die zweite Folge ist, dass sich die Positionierung der Medien insgesamt ändert. Der Aspekt der »Kommunikation«, der nach wie vor im Mittelpunkt vieler Medien- konzepte steht, tritt in den Hintergrund; und wenn Medien Mittler und Vermittler sind, dann nicht mehr zwischen Sender und Empfänger, sondern zwischen uns und der Welt. An anderer Stelle habe ich vorgeschlagen, das Zeichenmodell Bühlers zur Ver- deutlichung zu verwenden:28 22 Ebd., S. 25, 49. 23 Mahr: Das Metaxy der Aisthesis; S. 56; Mahr bezieht sich u. a. auf Quéau: Metaxu. 24 Hagen: Metaxy; Hagen nennt als Quelle ebenfalls Spitzer sowie Seitter: Physik der Me- dien. 25 Mersch: Meta/Dia. 26 »Sensing: Zum Wissen sensibler Medien« ist der Titel eines aktuellen Forschungskollegs an der Uni Potsdam; http://www.zem-brandenburg.de/de/sensing.html. 27 Schweppenhäuser legt die Medienphilosophie insgesamt auf die Klärung dieser Dimension fest: »Medienphilosophie unterscheidet sich insofern von den Medienwissenschaften, als sie begrifflich klären möchte, was Medien als Mittel des Weltzugangs und der Welter- schließung leisten (Hervorh. H. W.).« Schweppenhäuser: Systematische Medienphiloso- phie, S. 14. 28 Winkler: Prozessieren, S. 122ff. NAVIGATIONEN F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N 29 HARTMUT WINKLER Abb. 2: Bühlers Zeichenmodell29 In Bühlers Skizze würde die Achse der Kommunikation waagerecht vom Sender zum Empfänger verlaufen, während sich die Achse der ‚Darstellung‘ – senkrecht dazu – auf die ‚Gegenstände und Sachverhalte‘ richtet. Abb. 3: Achse der Kommunikation, Abb. 4: Achse der Wahrnehmung/ Welterschließung30 Wahrnehmung und Welterschließung wären auf dieser senkrechten Achse zu ver- orten. Und wenn nun die Wahrnehmung in den Mittelpunkt tritt, bedeutet dies eine grundlegende Umorientierung. Zudem wird im Schema deutlich, dass es um wesentlich mehr als nur um die Wahrnehmung geht. An der senkrechten Achse hängt die wohl schwierigste Frage, die sich in der Sphäre der Medien stellt: die Frage nach dem Sachbezug der Zeichen und Medien; die Frage nach Referenz und Weltbezug; und das prekäre Problem, wie Zeichen zu ihrer Bedeutung kommen. 29 Bühler: Sprachtheorie, S. 28. 30 Eigene Darstellung auf Basis des Bühlerschen Schemas. NAVIGATIONEN 30 F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N FILTER DER WAHRNEHMUNG Und auch die Frage nach den »Filtern« bekommt einen neuen Ort. Nun handelt es sich nicht mehr nur um Auswahl und Selektion; denn Sachbezug, Weltbezug und Bedeutung sind offenkundig keine Sache allein der Signifikanten. 7. SPRACHE Ein Medium, das unter den Wahrnehmungsmedien selten genannt wird, obwohl es unsere Wahrnehmung wie kein anderes formt, ist die Sprache. Spätestens seit dem »Linguistic Turn« ist Konsens, dass unser Zugang zur Welt durch die Sprache ver- mittelt ist und dass unser sprachlich/semantisch strukturiertes Wissen das Raster liefert, mit dem wir der Welt begegnen. So ist es, um ein Beispiel zu nennen, vollständig unmöglich, ein gestreiftes Pferd zu sehen, ohne im gleichen Moment »Zebra« zu denken. Abb.5: Khaled Hourani: The Zebra Copy Card31 Und zwar verknüpft mit allem Weltwissen, dass die Sprache mit dem Konzept »Zebra« bereitstellt: der äußeren Erscheinung von Zebras, Lebensweise und Be- wegungsmustern; einer groben geographischen Zuordnung und Assoziationen zur Ernährungsweise der Löwen. Das gesamte Feld dieser Semantik poppt auf, sobald unser Blick auf das Bild fällt. Und die Semantik ist so dominant, der Automatismus so ausgeprägt und das Set unserer visuellen Stereotypen so verlässlich, dass die Wahrnehmung selbst in die Irre geht: Denn im Bild handelt es sich eben keineswegs um zwei Zebras, son- dern um den Notbehelf eines palästinensischen Zoos, der, weil tatsächliche Zebras nicht zur Verfügung standen, zwei Esel entsprechend umgefärbt hat. 31 Foto: Majed Shala/ Khaled Hourani/ c/o Berlin, http://www.reorientmag.com/2014/04/khaled-hourani/. NAVIGATIONEN F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N 31 HARTMUT WINKLER Mit etwas Sorgfalt hätte man die Differenz durchaus sehen können; in den meisten Fällen aber setzen sich die Stereotypen der Wahrnehmung durch; das Foto wird durch die Brille des Weltwissens betrachtet, das Weltwissen hat einen Filter über die Sinnesdaten gelegt. Und gleichzeitig wird deutlich, wie eng unser sprachlich organisiertes Wissen (»Zebra«) mit unserem Bilderwissen interagiert; unser Weltwissen – eine umfas- sende »Semantik« – hat die Eigenschaft, dass es Mediengrenzen souverän über- brückt und Material aus den unterschiedlichsten Einzelmedien zusammenführt. 8. SPRACHE UND WELTBILD Den Zusammenhang von Weltwissen/Weltbild, Wahrnehmung und Wahrneh- mungsfiltern hat Bucher in folgende Skizze gefasst: Abb.6: Bucher: Kopfwelten In der Skizze ist eine doppelte Kausalität behauptet: Ein bestimmter Wahrneh- mungsfilter (eine bestimmte »Brille«) wird – auf lange Frist – zu einem entspre- chenden Weltbild führen, und umgekehrt wird das Weltbild Einfluss auf die kon- kreten Wahrnehmungen nehmen. Das Verhältnis beider ist zirkulär; das Weltbild ist sowohl Produkt der Wahrnehmungsfilter als auch ihr Produzent. Was aber meint »Weltbild« in diesem Zusammenhang? Warum zeichnet Bu- cher eine ganze Weltkugel in die Schädel ein? Ist nur gemeint, dass die Weltbilder von Individuen sich unterscheiden? Benjamin Whorf hat 1940 die prägnante These in die Debatte gebracht, dass Sprache und Denken systematisch zusammenhängen, dass die Sprache unser NAVIGATIONEN 32 F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N FILTER DER WAHRNEHMUNG Denken organisiert; und weitergehend, dass das semantische System der Sprache selbst ein Weltbild enthält:32 Man fand, dass das linguistische System (mit anderen Worten, die Grammatik) jeder Sprache nicht nur ein reproduktives Instrument zum Ausdruck von Gedanken ist, sondern vielmehr selbst die Gedanken formt, Schema und Anleitung für die geistige Aktivität des Individuums ist, für die Analyse seiner Eindrücke [d. h. die Wahrnehmung, Anm. H. W.] und für die Synthese dessen, was ihm an Vorstellungen zur Verfü- gung steht. […] Die Kategorien und Typen, die wir aus der phänome- nalen Welt herausheben, finden wir nicht einfach in ihr – etwa weil sie jedem Beobachter in die Augen springen; ganz im Gegenteil präsentiert sich die Welt in einem kaleidoskopartigen Strom von Eindrücken, der durch unseren Geist organisiert werden muß – das aber heißt weitge- hend: von dem linguistischen System in unserem Geist. Wie wir die Na- tur aufgliedern, sie in Begriffen organisieren und ihnen Bedeutungen zu- schreiben, das ist weitgehend davon bestimmt, daß wir an einem Abkommen beteiligt sind, sie in dieser Weise zu organisieren – einem Ab- kommen, das für unsere ganze Sprachgemeinschaft gilt und in den Struk- turen unserer Sprache kodifiziert ist (Hervorh. H. W.). Dieses Überein- kommen ist natürlich nur ein implizites und unausgesprochenes, aber sein Inhalt ist absolut obligatorisch; wir können überhaupt nicht spre- chen [oder eben auch wahrnehmen, Anm. H. W.], ohne uns der Ord- nung und Klassifikation des Gegebenen zu unterwerfen, die dieses Übereinkommen vorschreibt.33 Whorf lenkt die Aufmerksamkeit ein weiteres Mal weg von der Individualpsycho- logie und hinein in die Sphäre der Sprache und Medien; bei ihm ist es eine geteilte Welt, die die Sprache liefert; und gleichzeitig ist diese Welt partikular, insofern die Sprache die Welt – deshalb das Stichwort der »Übereinkunft« – eben auch anders strukturieren könnte. Der Aufweis, dass unterschiedliche Nationalsprachen die Welt tatsächlich unterschiedlich begreifen, ist eine der Säulen, auf die Whorf sein Argument stützt.34 Damit, das ist der eigentlich wichtige Punkt, widerspricht Whorf der An- nahme, dass es sich bei der Sprache um ein neutrales und ‚transparentes‘ Instru- ment handelt. So selbstverständlich die Sprache erscheint,35 eingebacken in ihre 32 Whorf: Sprache – Denken – Wirklichkeit. 33 Ebd., S. 12. 34 »Deutlicher wird die Divergenz in der Analyse der Welt, wenn wir das Semitische, Chi- nesische, Tibetanische oder afrikanische Sprachen unseren eigenen gegenüberstellen.« (Ebd., S. 13). 35 Whorf eröffnet seinen Text mit einer Überlegung zum »Hintergrundscharakter der Sprachphänomene«: »Jeder normale Mensch in der Welt, der seine ersten Kinderjahre NAVIGATIONEN F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N 33 HARTMUT WINKLER Struktur ist ein System partikularer Überzeugungen und Vor-Annahmen, das sich über-individuell zu einem Weltbild verfestigt. Wenn schon der Begriff des Zebras aus Bedeutungskomponenten zusammengesetzt ist, dann wird deutlich, wie grund- sätzlich problematisch und perspektivisch solche Begriffe wie »Freiheit« sind. Die Sprache rückt damit in die Nähe der Ideologie, die ja ebenfalls dann besonders wirk- sam ist, wenn sie naturalisiert ist und als alternativlos-selbstverständlich erscheint. Whorf scheint mir geeignet, zwischen der Wahrnehmungspsychologie und der Medienwissenschaft eine Brücke zu schlagen. Und er scheint mir ein Bild zu liefern, auf welche Weise die Sprache und möglicherweise die Medien generell als »Filter« fungieren. 9. DISKURS UND SYSTEM Wie aber kommt das partikulare System, das die Wahrnehmung filtert, in die Köpfe hinein? Dies scheint mir die eigentlich medienwissenschaftliche Frage zu sein; be- steht eine Pointe des Fachs doch darin, dass die Medienwissenschaft – zumindest dort, wo sie Sinn macht – die Medien immer in doppelter Perspektive betrachtet: einerseits als ein stabilisiertes System (ein Set von Techniken, Sprachen, Texten, Monumenten und Institutionen, das die Funktion übernimmt, für kulturelle Konti- nuierung zu sorgen), und gleichzeitig als Diskurs, ein Gewimmel symbolischer Pra- xen, die für die fluide, dynamische Seite der Medien stehen. Zwischen Diskurs und System – dies scheint mir eine grundlegende Einsicht zu sein – besteht eine syste- matische Wechselbeziehung; und Medien sind gesellschaftliche Maschinen, die diese Wechselbeziehung organisieren.36 In Buchers Skizze ist dies vorvollzogen; das Weltbild im Kopf ist stabil etabliert. Und gleichzeitig steht es über die »Brille« (die Wahrnehmung) mit dem Außenraum in Verbindung; der Fluss der Praktiken und Diskurse setzt das Weltbild einer – wie auch immer schleichenden – Veränderung aus. Diskurs und System, außen und innen, fest und fluide sind aufeinander verwie- sen; und wenn es hier um die »Filter« geht, dann haben diese exakt auf der fragli- chen Schnittstelle ihren Ort. »Wahrnehmung« steht für den Weg hinein in die Köpfe, den Übergang vom materiellen Diskurs zum mentalen System. Und hier hinter sich hat, kann sprechen und tut es. Dank dieser Tatsache hat jeder, ob zivilisiert oder unzivilisiert, sein Leben lang gewisse naive, aber tief eingewurzelte Auffassungen vom Sprechen und von seinem Verhältnis zum Denken. Diese Vorstellungen pflegen we- gen ihrer festen Verbindung mit Sprachgewohnheiten, die unbewußt und automatisch ge- worden sind, gegen alle Einwände sehr intolerant zu sein. Sie sind keineswegs etwa völlig subjektiv und zufällig; ihre Grundlage ist eindeutig systematisch. Wir sind daher berechtigt, sie als ein System der natürlichen Logik zu bezeichnen – ein Terminus, der mir besser erscheint, als der Begriff des ‚gesunden Menschenverstandes‘, den man oft für die gleiche Sache verwendet. […]. Die natürliche Logik sagt uns, das Sprechen sei nur ein beiläufiger Vorgang, der ausschließlich mit der Weitergabe, aber nichts mit der Formulierung von Gedanken zu tun habe.« (Ebd., S. 7, S. 10). 36 Vgl. Winkler: Diskursökonomie, S. 110 – 130. NAVIGATIONEN 34 F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N FILTER DER WAHRNEHMUNG sind die Wahrnehmungsfilter wirksam. Und gleichzeitig geht es darum, dass das im Kopf bereits etablierte Weltbild selbst als Wahrnehmungsfilter fungiert. Medien also sind involviert, insofern sie den Schauplatz stellen, auf dem der Verkehr zwi- schen Diskurs und System sich ereignet. Indem wir von Kind an Sprache hören, Zeuge von Äußerungen, Sprach- ereignissen werden, bauen wir unser semantisches System, unser sprachlich orga- nisiertes Weltwissen auf; Sprache (als System) kann nur auf diesem Weg überhaupt in die Köpfe hineinkommen und nur auf diese Weise unsere Welt ordnen. Und dasselbe – selbstverständlich – gilt auch für die anderen Medien: Indem wir Bilder und Bewegtbilder rezipieren, erwerben wir unsere visuelle Kompetenz, unser Bilderwissen und unseren Schatz von Bildstereotypen. Und ebenso gehen Zahlen, Klänge/Musik, Gerüche, Geschmacks- und Tasterfahrungen/Berührungen in die symbolische Ordnung unseres Inneren ein. Ausgerüstet mit dieser Apparatur treten wir der Welt gegenüber. Jede neue Wahrnehmung muss durch ihren Filter hindurch; sie liefert das Raster der Erwar- tungen, mit dem wir dem Neuen begegnen. Und dass uns die Welt zumindest eini- germaßen geordnet erscheint, liegt nicht an der Welt sondern an dieser symboli- schen Apparatur. 10. SCHEMATISIERUNG Zur Rolle der Medien scheint mir zudem die Tatsache wichtig, dass Medien/Dis- kurse der Wahrnehmung nicht beliebiges, sondern in hohem Maße bereits selek- tiertes und vorstrukturiertes Material liefern. Immer wenn im oben Zitierten von Schemata und Schematisierung die Rede war, klingt dieser Aspekt an:37 Wenn Wahrnehmung von Wissensbeständen abhängig und immer ein Wiedererkennen ist, dann sind es Schemata, die dieses Wiedererkennen gewährleisten. Und auf Sei- ten der Medien ist dies noch klarer: Alle semiotischen Systeme haben gemeinsam, dass sie schematisieren; die Sprache bringt das Gewimmel der Welt auf einen be- grenzten Satz von Worten/Begriffen, der Bilderdiskurs folgt Stereotypen, und Zei- chen sind grundsätzlich abstrakter als das, was es zu begreifen gilt. Insgesamt also geht es um Komplexitätsreduktion; Wahrnehmung und Medien haben gemeinsam, dass sie auf Schematisierung angewiesen sind, um mit der über- wältigend komplexen Außenwelt umgehen zu können. Medien/Diskurse liefern Material, das auf spezifische Weise vor-schematisiert ist und es der Wahrnehmung erleichtert, mit dem Wahrgenommenen umzugehen; und auf diese Weise bauen sie ein kollektiv verbindliches System vor-schematisierten Weltwissens auf. Dieser Satz von Schemata nun ist der hauptsächliche »Filter«, auf den ich aufmerksam ma- chen will. 37 Vgl. Fußnote 6. NAVIGATIONEN F IL TE R( N) – GE SC HIC HT E ÄS TH E TIK P RAK T IKE N 35 HARTMUT WINKLER 11. ANGEWACHSENE FILTER Das inhaltliche Ergebnis meiner Recherche ist, dass man bei der Frage nach den »Filtern« mehr als nur Auswahl und Signifikanten-Operationen in den Blick nehmen sollte. Wenn ein sinnvolles Medienkonzept immer beides umfasst: den Außenraum der Diskurse und das Innere der Köpfe, die – wie auch immer – an diesen Diskursen hängen, und wenn Medientheorie die tatsächlich-praktische Wechselwirkung bei- der zumindest mitdenken will, dann hat dies Einfluss sicher auch auf das Filterkon- zept. Alles deutet darauf hin, dass ein Teil der medialen Filter ›angewachsen‹, oder besser: eingelagert in die Subjekte ist. Wenn Menschen symbolisch organisierte Tiere sind, wenn wir nicht einmal ›ich‹ sagen können, ohne ein sprachliches Kon- zept aufzurufen, dann wird klar, wie abgründig tief diese Frage reicht. LITERATURVERZEICHNIS Bucher, Otmar: Kopfwelten. Was ist wahr an unserer Wahrnehmung? Zürich, NZZ 2010; http://www.otmarbucher.ch/Kopfwelten.html. Bühler, Karl: Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Jena 1934. Encyclopedia Britannica online: Filtration Chemistry; https://www.britannica.com/science/filtration-chemistry. Goldstein, Bruce E.: Wahrnehmungspsychologie. Der Grundkurs. Berlin/Heidel- berg 2015. Hagen, Wolfgang: Metaxy. Eine historiosemantische Fußnote zum Medienbegriff, in: Münker, Stefan/Roesler, Alexander (Hrsg.): Was ist ein Medium? Frankfurt am Main 2008, S. 13-29. Heider, Fritz: Ding und Medium. Berlin 2005, S. 23 (EV.: 1926). 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