Borschtschow, Rebecca2021-08-042021-08-042013https://mediarep.org/handle/doc/17420Die Leinwand als Rahmung gilt als Begrenzung, die das Bild formt und positi-oniert. Nach Georg Simmel schließt sich das Kunstwerk durch seine Rah-mung gegen alles ihm Äußere ab. Dass das Filmbild gerahmt ist, durch sei-nen Rand und durch die Leinwand ist eine Tatsache. Dass diese Rahmung das Bild begrenzt, steht außer Frage. Aber ob der Bildrahmen das Filmbild ab-schließt, wie es Simmel allgemein für Kunst formuliert, ist fraglich. Ein wesentliches Charakteristikum des Filmbildes ist seine Bewegtheit und Beweglichkeit. Die Inszenierung des Raums in der Zeit sowie der Filmton er-öffnen selbst in ruhenden Bildern beispielsweise in langen Einstellungen ei-nen Ausblick in das Jenseits des Bildes. Außerdem ist das Bild nicht nur gerahmt, es präsentiert auch Rahmen. Als Bildobjekt und als Bildmotiv erscheinen Tür- und Fensterrahmen, gerahm-te Gemälde und Spiegel, die Teile des Bildes begrenzen, aber zusätzlich das Bild erweitern, indem Ein- und Ausblick gewährt werden. Motive dieser Art verweisen auf ein Außerhalb des Bildes und überschreiten seinen Rahmen. Somit hat das Bild laut Lorenz Engell nicht nur einen Rand, es verfügt über ihn und setzt ihn ein. Anhand verschiedener Beispiele werden erste Überle-gungen zu den Aspekten des Bildrahmens und des Rahmenmotivs, zu ihrer Funktion sowie ihrer Interaktion konkretisiert.The screen as framing is a boundary that forms and positions the image. Georg Simmel considered that the work of art closes itself by its framing against everything exterior. It is a fact, that the motion picture is framed by its edge and by the screen. It is also a fact, that this frame borders the picture. But it is questionable if the picture frame closes the motion picture, as Simmel formulated generally for art. A key characteristic of the film image is its movement and mobility. The dramatisation of space in time and the film soundtrack open an outlook beyond the image, even in resting images, for example in long takes. Also, the picture is not only framed, it also presents frameworks. Door and window frames, framed paintings and mirrors appear as a picture object and as a pic-torial motive. They limit parts of the image, but also extend the image by providing insight and outlook. Motives of this kind refer to something outside of the image and exceed its frame. Thus, the image has not only an edge, like Lorenz Engell says, it possesses and uses it. Various examples concretize initial thinkings about aspects of the image frame and the frame motive, to their function and their interaction.deuIn CopyrightBildwissenschaftBildFilmFilmwissenschaftRahmenFilmbildMotivimagemovietheory770Bild im Rahmen, Rahmen im Bild. Überlegungen zu einer bildwissenschaftlichen Frage10.25969/mediarep/165421614-0885