Schmidt, Katharina2022-12-052022-12-052020https://rundfunkundgeschichte.de/artikel/heft-3-4-2020/https://mediarep.org/handle/doc/20203Ludwig Erhard, der erste Wirtschaftsminister der Bundesrepublik, ist bis heute – plakativ Zigarre rauchend und wohlstandsgenährt-rundlich – als „Vater des Wirtschaftswunders“ fest im kollektiven Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland verankert. Getragen von einem enormen Vertrauen in seine Person und bejubelt von weiten Teilen der westdeutschen Bevölkerung, löste er im Jahr 1963 Konrad Adenauer im Kanzleramt ab. Nach drei Jahren im Amt war das „Wundermann“-Image allerdings bereits verblasst, waren die hohen Zustimmungsraten in seine Person – seine „Hausmacht“ – rapide gesunken. Das Forschungsprojekt widmet sich der politischen Biografie Erhards und geht der Frage nach, welche Macht beziehungsweise welche Ohnmacht politische Öffentlichkeitsarbeit im Hinblick auf den Erwerb, den Erhalt und den Verlust von Vertrauen in den Politiker Erhard besaß? Das Dissertationsvorhaben stützt sich vor allem auf Dokumente des Bundesarchivs, des Archivs der Ludwig-Erhard-Stiftung sowie auf Zeitzeugeninterviews. Im Mittelpunkt stehen die Inhalte, die Vermittlungsmethoden und die Strukturen der politischen Öffentlichkeitsarbeit in den Jahren 1949-1966. Das Dissertationsvorhaben ist eingebettet in das Projekt „Die Medienbiografien der Kanzler und der Kanzlerin“ geleitet von Benjamin Krämer (LMU München) und Thomas Birkner (WWU Münster).Ludwig Erhard–the first Minister of Economics of the Federal Republic of Germany–is still firmly anchored in the collective memory of the Federal Republic of Germany as the “Father of the Economic Miracle”–strikingly cigar-smoking and prosperity-fed. Supported by an enormous trust in his person and cheered by large parts of the West German population, he replaced Konrad Adenauer in the Chancellery in 1963. After three years in office, however, the “Wundermann” image had already faded, and the high approval rates for his person, his power base, had rapidly declined. The dissertation project is dedicated to Erhard’s political biography and explores the question: How powerful/how powerless was political public relations in terms of acquiring, maintaining and losing trust in the politician Erhard? The project is based on documents from the Federal Archives, the archives of the Ludwig Erhard Foundation and on interviews with contemporary witnesses. It focuses on the contents, the methods and the structures of political public relations work in the years 1949-1966. The dissertation project is embedded in the project “The Media Biographies of the Chancellors” headed by Benjamin Krämer (LMU Munich) and Thomas Birkner (WWU Münster).deuCreative Commons Attribution Share Alike 4.0 GenericÖffentlichkeitsarbeitPolitikGeschichte384Der Mythos vom „Wundermann“ Ludwig Erhard. Macht und Ohnmacht politischer ÖffentlichkeitsarbeitLudwig Erhard10.25969/mediarep/190372751-1650