Sheikh, Shela2020-05-012020-05-012019-11-05http://www.kracauer-lectures.de/winter-2019-2020/sheila-sheik/https://mediarep.org/handle/doc/14697In Zusammenhang mit der aktuellen Klimakrise und der immer heftigeren Gewalt gegen die Umwelt sind Fragen der Darstellung vorrangig. Visuelle Kulturen bestimmen, wie der anthropogenische Klimawandel wahrgenommen, verstanden und wie damit umgegangen wird. Vor allem hat das Kino die ästhetische Herausforderung angenommen, Zeuge zu sein von “slow violence” (Nixon) und “quasi-events” (Povinelli) – von akkumulierenden, oft nicht wahrnehmbaren Bedingungen, die sich in die Zukunft ergießen, und die schon in der Gegenwart präemptiv gefühlt worden sind. Des Weiteren sind die Unzulänglichkeiten der politischen Repräsentanz – quer über die Spaltungen von Rasse, Ethnizität, Klasse und Geschlecht – sichtbar im verbreiteten Klimakolonialismus und Umweltrassismus geworden. Entscheidend hier sind die darstellerischen Zwickmühlen in Bezug auf Begriffe wie „Stimme“, „Agency“, „Erzählung“, Souveränität und Übersetzung, mit denen sich post- und dekoloniale Theorien seit Jahrzehnten auseinandersetzen. In diesem Fall erweitern sie sich zu den Verhältnissen zwischen Menschen und der Umwelt, und der Fähigkeit der Selbstdarstellung. Genauso gefährlich wie die Fehldarstellung und die Verkennung ist das Risiko der Überdarstellung als Überdeterminiertheit, und die Erfassung der Differenz. Welche Darstellungsstrategien sind für uns verfügbar, damit wir diese Situation bewältigen können? Im Rahmen der globalen extraktiven Wirtschaft, wie könnte eine nicht extraktive, nicht aneignende Ästhetik aussehen? Mit Bezug auf mehrere Beispiele frage ich: Was ist die Rolle der filmischen Praxis, ob experimentell oder nicht?00:59:38engIn CopyrightKlimawandelÖkologieFilm791Earth Speaks: Cinema, Representation and Extractive Aesthetics10.25969/mediarep/13764