Gendolla, Peter2022-01-042022-01-042002https://mediarep.org/handle/doc/18514Spätestens mit Cervantes' Don Quijote wird eine Paradoxie für Literatur konstitutiv, die ihre Texte seitdem von anderen Texten unterscheidet, eine interne Selbstnegation, mit der sie ihr Publikum erst eigentlich an sich fesselt. Immer wieder warnt sie vor der pathogenen Wirkung der Lektüre, fordert dazu auf, aus den Texten heraus und ins wahre Leben zu treten. Nirgends wird diese Paradoxie deutlicher als in den Inszenierungen des literarischen Liebesgesprächs. "...bei der Stelle eines lieben Buchs" kommen Werthers "Herz und Lottens in einem zusammen", und das führt textintern in Ausweglosigkeit und Suicid - extern zum Wertherfieber, u.a. dem Mißverständnis des Romans als Handlungsanleitung. Ob neuere rechnergestützte und vernetzte Literatur diese Paradoxie oder ästhetische Differenz erhält, soll im Vergleich einiger ihrer Liebesgespräche mit jenen älteren skizziert und diskutiert werden.deuCreative Commons Attribution Share Alike 4.0 GenericDigitale LiteraturInternet791Neueste älteste Leiden Werthers10.25969/mediarep/175631617-6901