Gächter, YvonneOrtner, HeikeSchwarz, ClaudiaWiesinger, AndreasSchmerheim, Philipp2023-08-222023-08-222008https://mediarep.org/handle/doc/21016In diesem Beitrag geht es um Überschneidungen und Verzweigungen zwischen sogenannten ‚multiple-draft narratives‘ und ‚mind-game films‘ (Gedankenspielfilmen). Während jene primär über Eigenheiten der filmischen Plot-Struktur definiert sind, zielen Gedankenspielfilme vorrangig auf ein Spiel mit der Filmwahrnehmung der Rezipienten. Anhand von Beispielfilmen wie Butterfly Effect (Eric Bress & J. Mackye Gruber 2004), Groundhog Day (Harold Ramis 1993), Lola rennt (Tom Tykwer 1998) und Mulholland Drive (David Lynch 2001) werden Ansätze einer Typologie beider Filmkategorien entwickelt. Dabei wird klar, dass sich Filme mit multiplen Plots und Gedankenspielfilme zwar voneinander unterscheiden lassen, sich aber in den meisten Filmbeispielen Elemente der jeweils anderen Kategorie finden. Der Kurz-Animationsfilm Fast Film (Virgil Widrich 2003) stellt einen speziellen Fall einer solchen Überschneidung zwischen beiden Filmtypen dar: Fast Film ist eine bewegte Collage aus Filmbildfragmenten, die von fast 400 verschiedenen klassischen Filmen stammen. Dadurch verbindet der Kurzfilm einen traditionellen, linear aufgebauten Plot mit hochkomplexen audiovisuellen Rezeptionsangeboten. Ich argumentiere dafür, Fast Film als eine Variante der Idee, dass es mehrere Versionen desselben Plots geben kann, aufzufassen. Da die Filmfragmente sowohl sequenziell als auch paradigmatisch (innerhalb eines jeweiligen Filmrahmens) angeordnet sind, präsentiert Fast Film ‚paradigmatic forking paths‘ (paradigmatische Gabelwege), verschiedene Möglichkeiten, denselben Plot wahrzunehmen.engIn Copyrightmultiple-draft narrativesGedankenspielfilmemultiple PlotsFilm800700Paradigmatic Forking-Path Films: Intersections between Mind-Game Films and Multiple-Draft Narratives10.25969/mediarep/19804978-3-902571-81-6