Brons, Franziska2019-09-122019-09-122017-02-08https:/videos.uni-koeln.de/de/video/index/file_id/2872https://mediarep.org/handle/doc/13515Die Unterwasserwelt − traditionell als Heimstätte des Wunderbaren und Chiffre unfassbarer Tiefe gedeutet − ist zugleich Ausgangspunkt einer bislang übersehenen Geschichte von Bildern, die es in ihrer spezifischen Gestalt, Materialität und epistemischen wie ästhetischen Dimension zu analysieren gilt. Im Kontext wissenschaftlicher Experimentalisierungen und Expansionen des Sichtbaren entstehen ab Mitte des 19. Jahrhunderts visuelle Figurationen des Submarinen, die insofern von besonderem Interesse für die Bild- und Mediengeschichte der Moderne sind, als dass Medien an der Schwelle ihrer Funktionalität operieren: Systeme und Konventionen der Bildproduktion werden auf die Probe gestellt, müssen Apparatur wie Materialien doch gegen das sie umgebende Element geschützt werden. Die Ergebnisse dieser Unternehmungen markieren Grenzfälle der Repräsentation. Der Vortrag widmet sich vor diesem Hintergrund den auf den ersten Blick kuriosen fotografischen Versuchen am Meeresgrund und Fällen einer künstlerischen Praxis, die sich als peinture sous l'eau bezeichnen ließe. Angesiedelt im Zwischenbereich von Exploration und Experiment ist diesen Vorstößen in aquatische Gebiete das Paradox gemein, Bilder einer scheinbar unmittelbaren Wahrnehmung submariner Welten hervorzubringen, die zugleich nur unter Aufwendung eines Arsenals von Techniken und Vorrichtungen möglich wurden. Das Submarine erschöpft sich keineswegs darin, geowissenschaftliche Ortsangabe zu sein. Vielmehr lässt es sich als Assemblage von Effekten und Qualitäten definieren, die klassische Konzepte des Bildes in grundsätzlicher Weise herausfordern und die Versprechen optischer Medien unter Druck setzen.01:01:06 hh:mm:ssdeuIn CopyrightMeer <Motiv>FotografieMalereiZoologieCyanotypie770Unter Druck: Medien am MeeresgrundJules VerneAnna Atkins10.25969/mediarep/1260520,000 LEAGUES UNDER THE SEA