Rußmann, UtaBeinsteiner, AndreasOrtner, HeikeSützl, Wolfgang2018-10-082018-10-082012978-3-902811-77-6https://mediarep.org/handle/doc/3643Der Beitrag stellt die Frage, inwieweit es gerechtfertigt ist, Medienaktivismus das Attribut der „Offenheit“ zuzuschreiben. Ausgehend von Foucaults Theorie des Zusammenhangs von Wissen und Macht erkundet er diese Frage anhand dreier Strukturen von Ein- bzw. Ausschluss: Bibliotheken und frühe Buchkultur, Walter Benjamins Unterscheidung zwischen dem Kult- und Ausstellungswert des Kunstwerks und die Frage der Autorschaft. Die Sicherung von Wissen durch Enzyklopädien und Bibliotheken erzeugte ein Äußeres, von dem aus diese Strukturen wieder in Frage gestellt wurden. Ähnliches gilt für den Kultwert des Werks bei Benjamin, der zunehmend von der Sichtbarkeit, also dem Ausstellungswert abgelöst wird. In der Frage der Autorschaft leben im Medienaktivismus frühere Formen des kollaborativen und anonymen Schreibens wieder auf. Die Vorstellung des geschlossenen Werks, die starke Autorschaft und das geistige Eigentum sind eng miteinander verbunden und werden im aktivistischen Umgang mit Medien gestört. Dennoch gibt es keine „darwinistische“ Entwicklung von geschlossenen hin zu offenen Strukturen. Medienaktivismus setzt nicht an der Zerstörung des Kults durch die Politik an, wie Benjamin es von den neuen Medien erhoffte, sondern an der Verunsicherung der kultischen Strukturen in der Politik: Er unternimmt den Versuch einer Negierung einer selbstreferenziellen Politik der Sicherheit.deuAktivismusBibliothekKunstWissen300Politiken der Offenheit. Medienaktivismus jenseits von Ein- und Ausschluss10.25969/mediarep/1721978-3-902811-77-6http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/791