Honke, Josefine2023-11-162023-11-162021https://rundfunkundgeschichte.de/artikel/heft-1-2-2021/https://mediarep.org/handle/doc/21321Aktuelle deutsche YouTube-Videos über den Zweiten Weltkrieg und die Zeit des Nationalsozialismus werden in dieser Dissertation als Erinnerungsmedien (Erll 2017) theoretisch erfasst und analysiert. Damit stellt die Arbeit eine erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der erinnerungskulturellen Wirkmacht von Online-Videos als Teil des „medialen Gedächtnisses“ (Ebbrecht 2011) dar. Im Zentrum der kulturwissenschaftlichen Analyse stehen sowohl Zeitzeug*innen als mediale Figuren als auch deutsche Opfernarrative (Welzer 1997) und kommunale Erinnerungen (Thießen 2009). Dadurch wird die theoretische Herausarbeitung der Emotionalisierungs- und Authentifizierungsstrategien der Videos auf der Mesoebene der Erinnerungen zwischen öffentlichem und privatem Erinnern, zwischen nationalem Gedenken und Familiengedächtnis, ermöglicht. Einerseits wird in der Dissertation auf Chancen, wie die partizipative Teilhabe an der Gestaltung von Erinnerungskulturen, andererseits auf Gefahren nicht-institutionalisierter Vergangenheitsnarrative, wie Filterblasen (Pariser 2011) und Radikalisierungstendenzen (Tufeki 2018; O’Callaghan 2019), eingegangen. Das Videokorpus ist aus einer mit dem Programm „Mozdeh“ (Thelwall 2018) gespeicherten Suchanfrage zum Begriff „Zeitzeuge“ generiert. Die in diesen Videos auftretenden Zeug*innen lassen sich als „moralische Zeug[*inn]en“ (Margalit 2002) analytisch greifen, wodurch ihre Ambivalenz zusätzlich herausgearbeitet wird.deuCreative Commons Attribution Share Alike 4.0 Generic384„Filme, wo du stehst.“ Deutsche Opfernarrative über die Zeit des Nationalsozialismus in aktuellen Zeitzeug*innenvideos mit kommunalem Fokus auf YouTube10.25969/mediarep/200922751-1650