Geißler, RainerPöttker, HorstFleras, Augie2019-09-092019-09-092006https://mediarep.org/handle/doc/13127Den Mainstreammedien Kanadas wird der weit verbreitete Vorwurf gemacht, sich nicht an die Prinzipien und Praktiken eines offiziellen Multikulturalismus zu halten. Nachrichtenmedien sowohl der Presse als auch des Rundfunks rahmen Migranten und Minoritäten weiterhin unbeabsichtigt als „Problemgruppen“, d.h. als Gruppen, die Probleme haben oder machen. Versuche, diese verzerrte und unausgewogene Darstellung durch eine Veränderung der Denkart zu „entrahmen“, sind gut gemeint. Aber eine Agenturorientierte Lösung zur Verbesserung der Bearbeitung von Medieninformationen über Minoritäten kann sich als unzureichend herausstellen. Die Politik der Fehldarstellung (misrepresentation) spiegelt – wegen der „Nachrichtenwerte“, die einem„konventionellen Nachrichtenparadigma“ implizit sind – einen strukturellen („systemischen“) Bias wider. Die Schlüsselrolle eines systemischen („medienzentrischen“) Bias wird in zweierlei Hinsicht aufgezeigt: Erstens tendiert die bloße Dynamik der Nachrichtenmedien als „Medien des Negativen“ dazu, Migranten und Minoritäten mit dem „rassischen Profil“ von „störenden Bestandteilen“ zu versehen, die kontrolliert und kritisiert werden müssen. Zweitens verhindert die Institutionalisierung eines liberalen Universalismus-Bias die Rahmung von „tiefgreifenden Differenzen“ außerhalb des monokulturellen Nachrichtenrahmens. Dieser medienzentrische Bias verstärkt nicht nur die Fehldarstellung der Diversität, sondern er erklärt auch die systemischen Barrieren, die inklusive Nachrichtenmedien verhindern. Der folgende Schluss scheint unvermeidlich: Grundlegender Wandel bei der Neubestimmung der Repräsentation von Minoritäten in Nachrichtenmedien wird sich nur dann wirklich einstellen, wenn das konventionelle Nachrichtenparadigma jene „Nachrichtenwerte“ „redefiniert“, die genauso viel verhüllen wie enthüllen.Canada’s mainstream news media are widely accused of reneging on the principles and practices of an official multiculturalism. Both print and broadcast news media continue to unwittingly frame migrants and minorities as “problem people”, that is, people with problems or who create problems. Moves to “unframe” this biased and unbalanced coverage by modifying the media mindset are well-intentioned. Yet an agency-oriented solution for improving the processing of minority news information may prove insufficient. The politics of mis-representation reflect a structural (“systemic”) bias because of the “news values” implict within a “conventional news paradigm”. The centrality of a systemic (“mediacentric”) bias is revealed in two ways. First, the very dynamic of newsmedia as a “medium of negative” tends to “racially profile” migrants and minorities as “troublesome constituents” in need of control or criticism. Second, the institutionalization of a liberal-universalism bias inhibits the framing of “deep differences” outside of a monocultural newsmedia framework. Such a mediacentric news bias not only intensifies the mis-representation of diversity, but also exposes those systemic barriers that preclude an inclusive newsmedia. The conclusion seems inescapable: Transformative change in redefining the representational basis of minority-newsmedia relations will materialize only when the conventional news paradigm “re-thinks” those “news values” that conceal as much as they reveal.engNachrichtenRahmungKontextethnische MinderheitBerichterstattungKanadanewsframingcontextethnic minorityreportCanada305384The Conventional News Paradigm as Systemic Bias: Re-Thinking the (Mis-)Representational Basis of Newsmedia-Minority Relations in Canada / Das konventionelle Nachrichtenparadigma als systemischer Bias: Die Basis der (Fehl-)Darstellung von Minoritäten in Nachrichtenmedien neu durchdacht10.14361/9783839405031-00710.25969/mediarep/12218978-3-8394-0503-1http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/3661