Krautheim, Ulrike2024-06-142024-06-142023https://www.qucosa.de/api/qucosa%3A90763/attachment/ATT-0/https://mediarep.org/handle/doc/23727Der Beitrag beleuchtet die Aktivitäten der Performance-Gruppe Zero Jigen (Zero Dimension), einer der radikalsten Formationen der japanischen Happening- und Performance-Szene der 1960er Jahre, über den Zeitraum von 1960 bis 1970. In einer Phase, in der die Traumata des Zweiten Weltkrieges im Bewusstsein der Bevölkerung noch stark präsent sind und zugleich eine Welle der Modernisierung die gesamte Gesellschaft überschwemmt, beruft sich Zero Jigen wie einige andere „ritualistische Künstlergruppen“ dieser Zeit auf Elemente einer vormodernen japanischen Kultur in der Idee, das menschliche Sein an seine Ursprünge, seinen ‚Nullpunkt‘ zurückzuführen. Während die urbanen Interventionen von Zero Jigen in der ersten Hälfte der 1960er Jahre auf die Konfrontation der (in vielen Fällen nackten) Körper der Performer*innen mit dem in einem rasanten Transformationsprozess befindlichen Stadtraum abzielen, nehmen die Aktivitäten im Vorfeld der 1970 stattfindenden Osaka Expo einen zunehmend politischen Charakter an. Zero Jigens Aktivitäten spiegeln exemplarisch die enge Verzahnung von Avantgarde-Kunst mit der politischen Entwicklung in Japan der 1960er Jahre wider und dokumentieren einen Prozess der Verdrängung des performativen Körpers aus dem öffentlichen Raum.deuOsaka ExpoPerformance in JapanPerformance im öffentlichen RaumNacktheit in PerformanceAvantgarde-Kunst700307.76Die entblößte Stadt. Zero Jigens urbane Interventionen vor der Kulisse des japanischen Wirtschaftswunders10.25969/mediarep/223092191-0901