Scheffer, BerndJahraus, OliverPackard, StephanKrause, Daniel2024-07-102024-07-102005https://www.medienobservationen.de/2005/krause-oskar-werner/https://mediarep.org/handle/doc/24252Im Film, im Theater sind „Authentizität“, „Intensität“, manchmal „Coolness“ gefragt. Deswegen konnte Til Schweiger Karriere machen. Doch eines haben Schauspieler seines Schlages niemals gelernt: zu sprechen. Einst war das anders: Schauspiel- war Sprechkunst. Ihr Meister hierzulande: Oskar Werner. Er formte die Laute exakt, wie ausgestochen. Die Silben- und Wortgrenzen verschliff er: Ein wohlartikulierter Tonstrom enstand, mit klug bemessenen Kadenzen. Die Tempi: flexibel, stets in Entsprechung zum Textsinn. Die Stimme: klar, fokussiert, aber fein modulierend. Der Wiener Akzent, bar alles Dialektalen, ging restlos im Hochdeutschen auf: als Mittel, Vokale zum Klingen zu bringen. Es war das „Burgtheaterdeutsch“. Seit Peymanns Intendanz ist es gefährdet: Regisseure, nicht Dichter und Rezitatoren, beherrschen das Haus. Sie meinen, Text „interpretieren“, „dekonstruieren“ zu müssen. Dergleichen ist oft interessant, manchmal erhellend. Doch eins geht verloren: Die Sprech-, bald auch die Hörkunst.deuSprechkunstHörkunstStimme800Oskar WernerOskar Werner10.25969/mediarep/227691612-7315